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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Alkoholembryopathie leidet, während der andere Zwilling keinerlei Symptome aufweist.« Eidolon verlagerte sein Gewicht und beugte sich auf seinem Stuhl wieder vor. »Da ist noch etwas anderes. Im Gegensatz zu Lore bist du nicht steril.«
    Sie blinzelte. »Aber warum bin ich dann inzwischen nicht schon eine Million Mal schwanger geworden?«
    »Weil du keinen Eisprung hast, aber über funktionsfähige Eizellen verfügst. Du kannst eine Familie haben, Sin. Du müsstest nur eine künstliche Befruchtung durchführen lassen.«
    »Das wird nicht passieren.« Es war nicht nur, dass sie keine Kinder haben wollte – mit wem sollte sie sie bekommen? Niemand außer Con hatte je mit ihr zusammen sein wollen. Und sie hatte mit niemandem außer ihm zusammen sein wollen. Aber am Ende hatte er sie abgelehnt. Sie verlassen, wo er doch versprochen hatte, das nie zu tun.
    Gott, wie konnte man jemanden hassen und sich zugleich dermaßen nach ihm sehnen?
    Heiße, wütende Röte überzog ihre Haut, und sie wusste, dass sie gleich wieder in Tränen ausbrechen würde.
    »Ich muss gehen.« Sie sprang auf die Füße und winkte ab, als ihre Brüder versuchten, sie aufzuhalten. Sie musste allein sein. Wie sie es immer gewesen war.
    Sin flitzte durch die Gänge des UG, so schnell sie konnte, ohne dabei wie ein kompletter Idiot auszusehen. Erst als sie in die Notaufnahme gelangte, wo sich das Höllentor befand, wurde ihr klar, dass sie nirgendwohin konnte.
    Sie hatte so lange in der Assassinenhöhle gelebt, dass sie keinen anderen Wohnort hatte. In ihrer Eile, aus der Höhle herauszukommen, hatte sie alle ihre Kleider, ihre wenigen Schmuckstücke und all ihre Waffen – bis auf das, was sie am Körper trug, und einige Ersatzwaffen, die sie bei Lore aufbewahrte – zurückgelassen. Jetzt war sie zu allem anderen auch noch obdachlos.
    »Sin.«
    Sie fuhr herum. Es überraschte sie nicht sonderlich, Raynor vor sich stehen zu sehen, den Kerl, den sie in Schottland getroffen hatte, aber trotzdem lag ihr auf einmal ein Klumpen der Marke »Oh Scheiße!« im Magen. Er hatte auf sie gewartet. Das Leuchten des Jägers in seinen Augen war ein untrügliches Zeichen.
    »Bist du wegen des Impfstoffs hier?« Es war eine lahme Frage, aber sie stand kurz davor, wegen Con loszuheulen, war ungewöhnlich nervös, und das Schuldbewusstsein, die Urheberin einer Seuche zu sein, die Hunderte, vielleicht Tausende seines Volks getötet hatte, nagte nach wie vor an ihr.
    »Ja, danke, dass du fragst.«
    Er kam auf sie zu. Sie fühlte sich wie ein Kaninchen, das auf einmal vor dem großen bösen Wolf steht. »Du hast eine Menge Leben zerstört, auch die von vielen meiner Freunde und Familienangehörigen.«
    »Ich weiß«, sagte sie, »und es tut mir schrecklich leid –«
    »Das reicht nicht, du kleines Miststück«, fuhr er sie an. Diese plötzliche Veränderung ließ Sin noch nervöser werden.
    Irgendwie gelang es ihr jedoch, mit neutraler Miene und Stimme weiterzusprechen. »Bist du deshalb hier? Weil du dein Pfund Fleisch von mir einfordern willst?«
    »Genau deshalb. Ich habe einen Vorschlag für dich.«
    »Wie auch immer der aussieht«, erwiderte Sin erschöpft, »den kannst du dir sonst wohin stecken.«
    Er lachte. Die Laune dieses Typen veränderte sich so schnell wie die Leuchtreklame an einem Stripclub. »Vertrau mir, das willst du sicher hören. Wenn nicht, werden noch mehr Leute sterben.« Er machte sich auf den Weg zum Parkplatz, offensichtlich in der Überzeugung, sie werde ihm schon folgen. Beinahe hätte Sin es nicht getan. Aber sie hatte das Gefühl, dass er nicht bluffte, und wollte auf keinen Fall für weitere Todesfälle die Verantwortung übernehmen.
    Sobald sie auf dem Parkplatz angekommen waren, blieb er in der Nähe eines der Krankenwagen stehen. Der Platz daneben, wo der Wagen hätte stehen sollen, mit dem sie und Con geflüchtet waren, war von schreiender Leere erfüllt und erinnerte sie an Con, daran, wie sie beide hinten im Wagen gelegen hatten, an seine Hände auf ihr.
    Hör auf damit. Reiß dich verdammt noch mal zusammen und hör mit deiner dämlichen Gefühlsduselei auf. Guter Plan. Sie würde ihren Kummer lieber an Raynor auslassen.
    »Okay, Blödmann«, sagte sie schließlich. »Was willst du?«
    »Ich will, dass die geborenen Warge vernichtet werden. Es ist an der Zeit, dass sich die Machtverhältnisse endlich ändern und die gewandelten die Herrschaft übernehmen.«
    »Ist das alles? Na, dann viel Glück. Ich wünsche mir den Weltfrieden

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