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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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den armen Teufeln vermutlich genug Angst eingejagt, um sich freiwillig zu melden. Na ja, das und die Tatsache, dass die Hinrichtung bei den Kerkerern meist darin bestand, dass die Verurteilten als Fresschen für die Höllenhunde in eine Grube geworfen wurden.
    Wenn man Glück hatte, rissen sie einen nur in Stücke. Wenn nicht, wenn sie gerade geil waren …
    Sie erschauerte. Nur wenig jagte ihr solche Angst ein wie diese unheiligen Hundeviecher. Allerdings amüsierte es sie durchaus, dass die Seelen böser Menschen, die Tiere gequält hatten, nach Sheoul-gra geschickt wurden, wo sie jede Menge Zeit in den Gruben dieser Bestien verbringen durften. Diese Sache von wegen Auge um Auge hatte sie schon immer geliebt.
    Shade schob sich einen Streifen Kaugummi in den Mund. »Und, was ist jetzt mit Con? Raynor sagte –«
    Das Einzige, was ich von dir je wollte, ist Sex und Blut. Verdammt. Sie wollte nicht darüber reden. Trotzdem öffnete sich ihr Mund, und eine Menge Wörter kamen heraus. »Er ist in seiner Wohnung.« Die Tränen, die sie so mühsam zurückgehalten hatte, brachen aus ihr heraus, aber sie wischte sie fort, noch ehe Eidolon ihr ein Taschentuch reichen konnte. »Er hat diese Sache versucht, das mit der Verbindung –«
    »Was meinst du damit, er hat es versucht? Gegen deinen Willen?« Shades Stimme wurde zu einem düstern Grummeln. »Und was um alles in der Welt ist mit deinem Finger passiert?«
    »Ich musste doch den Assassinenring loswerden, damit ich zu …« Con. Sie hatte es getan, zum Teil, um mit ihm zusammen sein zu können. Was für eine dumme Kuh sie doch gewesen war! Wut und Kummer drückten ihr den Brustkorb zusammen, erschwerten ihr das Atmen.
    Hinter ihr ertönte ein Knurren, das sie zusammenschrecken ließ. »Ich bring den Kerl um«, sagte Wraith.
    Shade warf das Kaugummipapierchen in den Abfalleimer. »Ich helf dir dabei.«
    »Wir machen uns einen richtig lustigen Familienabend«, sagte Eidolon ruhig, kühl und vollkommen ernsthaft.
    In Wraiths blauen Augen waren goldene Flecken aufgetaucht, und seine Zunge fuhr über einen seiner Fänge. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht dulde, dass irgendjemand meiner Familie etwas antut, Sin.«
    Genau diese Worte hatte er einmal zu ihr gesagt. Damals hatte er gemeint, er werde nicht zulassen, dass sie seiner Familie etwas antat. Und jetzt … war sie ein Teil der Familie. »Nicht. Bitte.« Irgendwie gelang es ihr, mit ruhiger Stimme zu sprechen. »Ich will das alles einfach nur vergessen.«
    Sie starrten einander eine Zeit lang schweigend an. Dann räusperte sich Eidolon. »Ich habe herausgefunden, wieso du überhaupt existierst.«
    Es war ein abrupter, aber sehr willkommener Themenwechsel. Darin war Eidolon gut. »Will ich es überhaupt wissen?«
    Eidolon zuckte die Achseln, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte die Fingerspitzen über der Brust aneinander. In der kurzen Zeit, die sie ihn nun kannte, hatte sie schon festgestellt, dass er sich auf einen medizinischen Vortrag einstellte, wenn er diese Position einnahm.
    »Du hast mir doch erzählt, dass eure Mutter ein Dämonenkraut benutzte, um eine Abtreibung herbeizuführen«, sagte er. »Die Pflanze, die zu diesem Zweck für gewöhnlich benutzt wird, ist Schädelwurz, allerdings ist sie für die dämonische und nicht für die menschliche Physiologie bestimmt. Bei den meisten Dämonenspezies wirkt sie folgendermaßen: Wenn die Mutter sie einnimmt, stößt ihr Körper den Fötus ab. Aber in einem Menschen geschieht das genaue Gegenteil. Es hat die dämonische Hälfte in euch noch verstärkt, statt sie zu vernichten. Und da es sich um eine chemische Komponente der Dämonenwelt handelte, reagierte sie nicht gut auf eure menschliche Hälfte. Ich vermute, dass eure Mutter das Kraut direkt nach der Empfängnis zu sich genommen hat, und auch noch später einige Male. Diese Pflanze steckt voller Hormone und hat offenbar den normalen Fortschritt der Genentwicklung verzögert, der aus dir einen Jungen hätte machen sollen.«
    Verzögert. Also so was Ähnliches wie zurückgeblieben. Na toll. »Aber wenn Lore und ich doch zusammen in ihrem Bauch waren, warum hatte es Auswirkung auf mich, aber nicht auf ihn?«
    »Ihr seid zweieiige Zwillinge, nicht eineiige. Ihr verfügt über unterschiedliche Gene, die für unterschiedliche Dinge empfänglich sind oder auch nicht. Dasselbe geschieht bei menschlichen Müttern, die alkoholabhängig sind. Sie können durchaus einen Zwilling zur Welt bringen, der unter

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