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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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fliegen.
    »Was denkst du, Conall?«, erkundigte sich Valko. »Nachdem deine Rasse von alldem nicht betroffen ist – wie siehst du die Sache?«
    »Ich habe euch bereits gesagt, was ich denke. Wir müssen fürs Erste schweigen. Wir können es uns einfach nicht leisten, uns durch Hysterie noch weiter zu entzweien.« Außerdem würde er die Tatsache verschweigen, dass seine Rasse offensichtlich sehr wohl betroffen war.
    »Wir?«, fragte Raynor höhnisch. »Euch Dhampire verfolgt niemand. Ihr wurdet so geboren. Niemand hat euch gegen euren Willen gewandelt.«
    »Bei der Liebe des Sirius, hör endlich mit deinem Gewinsel auf!«, schrie Ludolf.
    Sonya fiel sogleich über Ludolf her. »Wollt ihr etwa uns die Schuld zuschieben?«
    Sie hatte nicht unrecht. Die gewandelten Warge wurden gemeinhin als minderwertige Wesen angesehen. Varcolac waren im Rat unverhältnismäßig schwach vertreten; ihre Meinung und ihr Wort galten weniger als die geborener Warge, und ihre Probleme wurden häufig als trivial abgetan. Erst seit zwei Jahren besaßen sie überhaupt das Wahlrecht, was den meisten pricolici- Ratsmitgliedern immer noch sauer aufstieß. Nur Festwarge wurden noch mehr verachtet.
    »Wir werden abstimmen.« Con ballte die Hände zu Fäusten, um sich daran zu hindern, ein paar Köpfe gegeneinanderzuschlagen, sollte jemand widersprechen. Ein Diplomat war er nicht. »Wer ist dafür, dass wir das alles vorläufig für uns behalten?«
    Alle, bis auf zwei Mitglieder, beides pricolici , hoben die Hände. Damit war der Beschluss besiegelt.
    »Das ist also erledigt.« Con riss seine Lederjacke von der Stuhllehne. »Wir können uns in einer Woche erneut treffen, oder auch früher, sollte Eidolon ein Durchbruch gelingen.«
    »Warte, Dhampir«, sagte Valko. »Wir müssen immer noch darüber reden, was mit Sin geschehen soll.«
    Con sträubten sich die Nackenhaare. »Was meinst du damit, ›was mit Sin geschehen soll‹?«
    »Sie muss zur Verantwortung gezogen werden. Du wirst sie zu uns bringen.«
    Con riss sich zusammen, damit seine Miene nicht seine Überraschung verriet. Dass Valko Rache für etwas forderte, das eigentlich nur die gewandelten Warge betraf, war extrem ungewöhnlich. »Sin hat diese Epidemie nicht absichtlich verursacht.«
    »Ein betrunkener Autofahrer macht sich auch nicht in der Absicht auf den Weg, einen Unfall zu verursachen, und dennoch wird er vor einem menschlichen Gericht zur Verantwortung gezogen.«
    »Seit wann interessierst du dich denn für menschliche Angelegenheiten?«, fragte Con. »Menschliche Gesetze gelten für sie nicht, und da Sin ein Seminus ist, unterliegt sie genauso wenig den Warg-Gesetzen.«
    Valko legte die Fingerspitzen aneinander; seine Miene war völlig neutral, was nur selten der Fall war. »Wir werden sie vor den Seminus-Rat bringen, damit sie ihre gerechte Strafe erhält.«
    Puh! Okay, seltsam genug, dass Valko Gerechtigkeit forderte, aber beinahe unglaublich war, dass er dabei auf offizielle Kanäle setzte, statt Sin einfach umbringen zu lassen. Irgendetwas war da im Busch. »Und wenn die entscheiden, dass sie nichts falsch gemacht hat?«
    »Dann werden wir die Rechtsprecher und den Maleconcieo anrufen.«
    Ah, okay. Da leuchtete endlich die Glühbirne auf. Eidolon war von den Judicia aufgezogen worden, einer Dämonenrasse, deren Lebenszweck darin bestand, unter Dämonen Recht zu sprechen. Er selbst hatte viele Jahre lang wie sie als Rechtsprecher fungiert. Wenn Rechtsprecher und Maleconcieo, die höchste dämonische Autorität, die über alle Dämonenräte den Vorsitz hatte, involviert waren, würde auch Eidolon hineingezogen werden, und es könnte durchaus so weit kommen, dass er gezwungen werden würde, Sins Bestrafung – vermutlich in Form der Todesstrafe – auszuführen.
    Valko hasste Eidolon schon seit Jahren; seit dem Tag, an dem es dem Arzt nicht gelungen war, Valkos Sohn zu retten. Die Silberkugel eines Aegi hatte ihn getroffen. Dass Eidolon später eine Aegi zur Gefährtin genommen hatte, hatte Valkos Hass nur noch verstärkt. Valko würde zu gern erleben, dass Eidolon gezwungen wurde, seine eigene Schwester umzubringen.
    Con sah sich um. In den Augen aller anwesenden Warge funkelte freudige Erregung, als könnten sie schon das Blut in der Luft wittern. »Eidolon braucht sie, um ein Gegenmittel zu finden oder einen Impfstoff zu entwickeln.«
    »Dann sollten wir womöglich sofort die Rechtsprecher einbeziehen«, sagte Raynor. »Wenn sie im Gefängnis sitzt, hat sie keine andere

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