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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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würden, varcolac und pricolici zu jagen, war zu groß. »Ich ließ lediglich eine Andeutung fallen, dass ein solcher Warg jedenfalls eine einmalige Abart wäre, und riet ihm, sie zu töten. Aber natürlich habe ich auch gleich ein Team entsandt, um sie zu jagen.«
    »Ich ebenfalls«, sagte Raynor. Jetzt würde es also zu einem Wettkampf zwischen geborenen und gewandelten Wargen kommen, in dem es darum ging, wer sich zuerst den Kopf der Frau schnappen konnte. Pech für sie, aber im Augenblick hatte der Rat drängendere Probleme.
    Con sah den anderen Ratsmitgliedern nacheinander in die Augen – sieben Männern und drei Frauen –, wobei er bei dem Warg anfing, der den niedrigsten Rang besaß, und bei Valko endete. »Wir haben herausbekommen, dass das Virus ausschließlich varcolac angreift.«
    Die anschließende Stille fiel herab wie ein Axthieb. Einen Augenblick lang wagte niemand auch nur einen Atemzug zu tun. Dann explodierte genauso abrupt ein Tohuwabohu aus Flüchen gewandelter Warge und den wenig mitfühlenden »Den Göttern sei Dank!«-Ausrufen der geborenen.
    Raynor fuhr mit solcher Wucht auf, dass sein Stuhl nach hinten flog und gegen die Wand knallte. »›Den Göttern sei Dank‹? Ihr rassistischen Bastarde!«
    Valko erhob sich. »Beruhigt euch. Niemand ist über diese Wendung des Schicksals glücklich, aber immerhin bedeutet es, dass die Warge nicht zum Aussterben verdammt sind.«
    »Nein«, knurrte Raynor. »Nur wir Bürger zweiter Klasse sind das, aber wen interessiert das schon?«
    »Genug!«, brüllte Con. »Diese Streiterei hilft uns nicht weiter. Das einzig Wichtige ist, dass wir jetzt wissen, wer gefährdet ist.«
    »Und wie genau hilft uns das, Verdammpir?«
    Con hasste dieses Schimpfwort. Der Einzige, dem er es durchgehen ließ, war Luc, weil sie sich sowieso nicht ausstehen konnten. In ihm flackerte Wut auf, und er wandte sich mit gefletschten Zähnen der gewandelten Frau zu, die ihn beschimpft hatte. Sonya erwiderte diese Zurschaustellung der Aggression, sodass sich ihre Zähne strahlend weiß gegen ihre dunkle Haut absetzten, die er in einer noch gar nicht lange zurückliegenden Nacht unter seinen Händen gespürt hatte.
    »Es bedeutet, dass geborene Warge nicht länger in Quarantäne leben müssen«, sagte Ludolf laut, sodass sich die Aufmerksamkeit aller wieder auf ihn wandte. »Wir können die varcolac zusammenrufen –«
    »Und euch ›Reinrassigen‹ einen Grund liefern, uns sogar noch schlechter zu behandeln? Wollt ihr uns vielleicht in ein Lager stecken?«, fragte Raynor verbittert. »Ich würde es den pricolici durchaus zutrauen, diese Seuche überhaupt erst in die Welt gesetzt zu haben, um uns loszuwerden.«
    Valko umrundete den Tisch, während der bittere Gestank der Drohung ihm vorausging. »Das ist lächerlich.«
    »Ach, wirklich?« Raynor ging dem größeren Mann entgegen, ein Plan, der sehr wohl damit enden konnte, dass ihm die Kehle herausgerissen wurde.
    »Es handelt sich keineswegs um ein Komplott zur Ausrottung gewandelter Warge.« Conall drängte sich zwischen die beiden Streithähne. Wenn sie unbedingt Blut vergießen wollten, war ihm das recht, aber ein sofortiger Kampf würde seine Teilnahme erfordern, und wenn er blutete, könnte er die Gewandelten in diesem Raum dem Virus aussetzen, das er in sich trug. »Aber eines ist gewiss: Wir dürfen darüber nichts nach außen dringen lassen. Wenn schon Mitglieder des Rats, Leute also, die eigentlich imstande sein sollten, klar zu denken, glauben, es könne sich um eine Verschwörung handeln – was ist dann erst mit der breiten Masse? Wir könnten es mit einem Bürgerkrieg zu tun bekommen.«
    »Dann schlägst du also vor, die pricolici auch weiterhin in Angst und Schrecken leben zu lassen, und das völlig unnötig?« Ludolfs angewiderter Tonfall machte deutlich, was er von dieser Idee hielt.
    »Oh ja, wir möchten doch schließlich nicht, dass die kostbaren Reinblüter zusammen mit den gewöhnlichen Kötern leiden, nicht wahr?«, meldete sich Yasashiku zu Wort.
    Scheiße. Diese Versammlung könnte jede Sekunde mit einem ausgewachsenen Kampf enden. Alle Anwesenden waren Alphatiere, und wenn innerhalb der pricolici- , varcolac- und Dhampir-Gesellschaften auch jeweils eine Rangordnung existierte, war dieser Rang außerhalb dieser Gruppierungen vollkommen bedeutungslos. So wie sich die Aggression in der vor Anspannung dicken Luft verbreitete, würde es auch nicht bei einer harmlosen Rauferei bleiben. Diesmal würde Fell

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