Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
lesen wie in einem Buch! Ihre Augen brannten, als sie herumfuhr und sich auf den Weg zum Stadttor machte.
»Sin.« Sie ignorierte ihn. » Sin! «
Diesmal drang sein scharfer Tonfall zu ihr durch, während sich zugleich ihre Nackenhaare aufrichteten. Sie blieb stehen. Sie war von jungen Männern umzingelt, die sie mit Augen beobachteten, in denen Verlangen glitzerte. Wo kamen die denn her? Und warum glotzten sie sie auf diese Weise an, wenn sie sich doch gegenseitig ficken könnten?
»Con?«, fragte sie ruhig. »Was geht hier vor?«
»Sie spüren deine Erregung«, murmelte er. »Und deine Wut. Sie haben vor, dich zu nehmen.«
9
Das war nicht gut. Sin könnte genauso gut ein weiblicher Warg sein, der läufig war, und in dem Fall würden nur wenige männliche Warge einen Rückzieher machen.
Con fletschte warnend die Zähne und packte Sin mit einer Hand im Nacken. Im Gegensatz zu Dantes Griff bei Sable ging es hier nicht um Dominanz; dies war ein Signal, das den herbeistrebenden Wargen zeigte, dass sie ihm gehörte und sie schon an ihm vorbeimüssten, um an sie zu gelangen.
Sie gehörte ihm. Nein, das tat sie definitiv nicht und würde es auch nie. Selbst wenn es nicht sein Schicksal wäre, ein isoliertes Leben mit seinem Clan zu führen, konnte er sich nicht vorstellen, an sie gebunden zu sein; zumindest nicht auf nicht-erotische Weise. Dennoch vibrierte er in einer erschreckenden, besitzergreifenden Wut, während er gleichzeitig immer noch von einer so intensiven Gier überschwemmt wurde, dass er nur mit Mühe geradeaus sehen konnte.
Einige der jüngeren Rüden zögerten, aber die aggressiveren dominanten Rüden schlichen sich weiterhin an sie heran, das Leuchten der Lust – und der Blutgier – in den Augen. Die Luft war dick, gesättigt von ungestümer Erwartung. Cons Haut zog sich zusammen, bereitete sich auf eine ganz und gar unpassende Verwandlung in Tiergestalt vor.
»Geh ganz langsam in Richtung Tor.« Cons Stimme klang verschliffen vor Verlangen – und weil seine Fänge inzwischen seinen Mund ausfüllten. »Zieh ja keine Waffe. Und bei allem, was unheilig ist, knöpf sofort wieder dein Hemd zu.«
Verdammt, genau das hatte er befürchtet. Sin zog Ärger an wie ein Magnet. Wie war es ihr bloß gelungen, so lange zu überleben?
Einer der Jugendlichen stürzte sich auf sie. Con warf ihn mit einem mächtigen Schwinger gegen das Kinn zurück. Mit einem Jaulen zog sich der Junge in die Menge zurück. Dieser Auftritt flößte den anderen ein wenig Respekt ein, und die Entfernung zwischen Con und Sin einerseits und dem Mob andererseits vergrößerte sich.
Sie hatten die Mauer beinahe erreicht, als Sins harsches Flüstern den Nebel durchbrach. »Das Tor ist geschlossen.«
So ein…! Con riskierte einen Blick zurück auf den Wachposten, dessen hungriger Blick starr auf Sin gerichtet war. »Ich hasse diese verdammte Rudelmentalität«, murmelte er.
»Ich hab eine Idee.« Sin löste sich von ihm, ehe er sie aufhalten konnte. Einige der Warge machten Anstalten, die Jagd aufzunehmen, da ihr Jagdinstinkt beim Anblick der flüchtenden Beute aktiv wurde. Con sprang mit einem markerschütternden Knurren vor sie, und sie wichen zurück. Er würde sie umbringen, und das war ihnen klar.
Er richtete seinen Körper jetzt so aus, dass er die geilen Jungwarge im Blick behielt und gleichzeitig sehen konnte, was Sin wieder anstellte. Im nächsten Augenblick hätte er beinahe seine eigene Zunge verschluckt.
So wie der Wachtposten gerade Sins Zunge verschluckte.
Der Kerl hatte sie gegen die Mauer gedrückt; seine Hüften rieben sich an ihr, während seine Hände an ihrem Hemd rissen. Wilde, primitive Wut rauschte durch Cons Adern wie geschmolzene Lava. Der Anblick einer Frau, die bedrängt wurde, machte ihn immer wütend, aber diesmal konnte er noch Sins Blut in seinem Körper spüren, konnte sie als Teil von sich spüren, und das Wort »mein« schwirrte durch seinen Kopf.
Aber wollte er sie, oder wollte er ihr Blut? Beides waren gefährliche Wünsche; er musste zusehen, dass er schleunigst seine Selbstbeherrschung wiederfand.
Auf einmal zuckte der Posten zurück. Sin hielt seine Hand mit eisernem Griff fest; ihre Miene war ruhig, kühl … aber in ihren Augen blitzte schwarzes Feuer. Als sie etwas zu ihm sagte, krümmte er sich und verlor sein Frühstück auf den Pflastersteinen. Mit abgehackten Bewegungen zog er einen eisernen Schlüssel aus der Tasche und rammte ihn in eine Konsole an der Wand. Gleich darauf
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