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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Karte von Nordamerika. Sin drängte sich an ihn. Er konnte diesen verfluchten Warg an ihr riechen, und seine Muskeln zuckten vor Verlangen, auf der Stelle in die Stadt zurückzukehren und den Mistkerl umzulegen.
    »Wohin jetzt?«, fragte sie, während er mit einem Finger auf die Karte tippte.
    »Montana. Die nördlichen Rocky Mountains«, erwiderte er schärfer als beabsichtigt. »Das war einer der Orte, die Lore auf seiner Karte der Krankheitsausbrüche angegeben hat.«
    »Oh Mann.« Sie boxte ihn gegen die Schulter. »Was für ein Sonnenscheinchen du doch bist.«
    Die Tür schimmerte und öffnete sich, und kühle Luft, die nach Kiefern roch, quoll herein. Mit einem Satz sprang er in den von Dämmerlicht erfüllten Wald; er musste unbedingt weg von ihr. »Du hättest uns beinahe umgebracht«, sagte er, obwohl er wusste, dass es nicht fair war, ihr die Schuld in die Schuhe zu schieben, aber das Bild, wie sie diesen Mistkerl küsste, wollte einfach nicht aus seinem Schädel verschwinden.
    »Aber ich habe auch das Tor geöffnet«, betonte sie. Er ballte die Fäuste. »Wir wären auch ohne deinen Ratsanführerkumpel aus der Stadt rausgekommen.«
    »Es war leichtsinnig und dumm, und du wirst so was nicht noch einmal machen.«
    »Ach ja?« Sie rammte die Fäuste in die Hüften. » Ach ja? Du hast mir gar nichts zu befehlen.«
    Er biss die Zähne zusammen. »Wenn es um Warge geht, wirst du auf mich hören. Ich kenne sie, ich weiß, wie sie reagieren, ich weiß, wie sie kämpfen, und ich weiß über ihre Gelüste Bescheid –«
    »Ach, hör doch um Himmels willen mit diesem Machoscheiß auf! Ich weiß, was ich tue. Ich bin in zwei Dingen gut: töten und Ficken, und ich werde beide Waffen einsetzen –«
    Vor Wut geblendet, packte er sie bei den Armen, zog sie an sich und drückte seinen Mund auf ihren. An dem Kuss war nichts Zärtliches. Es ging einzig und allein darum, den anderen Mann auszulöschen. Es ging um Dominanz und diesen ganzen Machoscheiß. Es ging darum, sich zu versichern, dass es bei sämtlichen intimen Begegnungen mit ihr um Wut oder reine Lust ging, da er es sich nicht leisten konnte, weich zu werden.
    Nicht, dass sie das zulassen würde. Sie kreischte empört auf, trat ihm mit aller Kraft auf den Fuß und trommelte gegen seinen Brustkorb.
    Dann biss sie ihm so fest auf die Lippe, dass es blutete. Als das Blut auf ihre Zunge traf, zuckte sie zusammen, aber die scharfe Mischung aus Wonne und Schmerz trieb ihn nur noch mehr an, und er drängte seine Zunge gegen ihre, streichelte, leckte, zwang sie, ihn zu schmecken.
    Und dann hörte sie plötzlich auf zu kämpfen. Die rasiermesserscharfe Schneide einer Klinge drückte sich gegen seinen Unterleib, sodass er auf der Stelle zur Salzsäule erstarrte.
    »Küss mich ja nie wieder ohne meine Erlaubnis«, flüsterte sie gegen seine Lippen. »Sonst schneid ich dir die Eier ab und verkaufe sie an einen ruthenischen Feinkostladen.«
    »Das würdest du nicht tun«, flüsterte er zurück. »Du würdest sie viel zu sehr vermissen.«
    Sin schnaubte und ließ die Klinge wieder in ihrer Tasche verschwinden, während sie zurücktrat. »Männer überschätzen grundsätzlich die Bedeutung ihrer Genitalien.«
    Im Nu war seine Wut verflogen; er warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Komm«, sagte er. »Wir haben jede Menge Arbeit vor uns.«

10
    Sie waren kaum ein paar Meter über einen ausgetretenen Wildpfad gegangen, als ein Schuss knallte, die Grillen zum Schweigen brachte und die Eichhörnchen, die auf einen letzten Beutezug vor Einbruch der Nacht ausgezogen waren, laut schimpfend in ihre Baumlöcher zurücktrieb. Sin und Con rannten auf den Lärm zu, und nach wenigen Metern hörten sie schon die Geräusche eines wilden Kampfs und rochen den Gestank von Blut.
    Viel Blut.
    Der Geruch wurde stärker, als sie einen Felsvorsprung umrundeten und zwei Tote, vermutlich Werwölfe, unter einem Busch fanden.
    »Warge«, flüsterte Con und bestätigte damit ihren Verdacht.
    »Gewandelt oder geboren?« Sie konnte keinerlei verräterische Male entdecken, die darauf hinwiesen, dass sie pricolici waren, aber die konnten auch von ihrer Kleidung verdeckt sein. Oder von Blut.
    »Weiß nicht.«
    Ein Schrei zerriss die Luft. Sie rannten durch das Gestrüpp, so schnell sie nur konnten, ohne sich darum zu scheren, ob man sie hörte oder nicht; nicht einmal, als sie auf einen Pfad stießen und mitten in einem Gemetzel landeten.
    »Oh mein Gott.« Sin kam schlitternd zum Stehen. Tief im Wald lagen

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