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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Kehle, während Sin der Assassine einen Dolch in das dritte Auge stach. Der Schrei der Dämonin brach ab, als Con die Hände mit einem Ruck herumriss und ihr das Genick brach. Als er sie losließ, sank sie zu Boden.
    Es war viel zu einfach – diese Frau war ein Amateur, aber die anderen würden Profis sein.
    Con musste zu demselben Schluss gekommen sein, da er Sins Hand packte und sie in den Wald zerrte. »Wir müssen fliehen!«
    Der Lärm ihrer Verfolger folgte ihnen dicht auf den Fersen, und dann, wie aus dem Nichts, wieherte plötzlich ein Pferd. Sin und Con wirbelten herum – heiliger Jesus auf einer Oblate! –, noch schlimmer konnte es wohl kaum werden …
    »Das ist der Kerl, den ich bei mir zu Hause gesehen habe«, hauchte Con. »Nur … anders. Seine Rüstung ist ganz matt und angelaufen.«
    »Matt und angelaufen« waren nicht die Wörter, die Sin benutzt hätte. Sie war schmutzig und verbeult, und aus den Ritzen quoll schwarzer Schleim. Sein Pferd, ein riesiges weißes Tier mit blutroten Augen, zertrampelte die Assassinen unter seinen Hufen. Mit tödlichem Geschick sandte der Reiter Pfeile in Kehlen, Köpfe und Herzen.
    »Jetzt müssen wir noch viel schneller fliehen«, blaffte Con, und sie stimmte ihm zu. Von ganzem Herzen.
    »Ein paar Meilen in Richtung Berge gibt es ein Blockhaus«, sagte er, während sie durch den Wald rannten. »Es gehörte einer alten Freundin von mir, einer Hexe. Sie wird zwar nicht von einem Zufluchtszauber geschützt, ist aber immerhin gegen Dämonen gesichert.«
    Sin duckte sich unter einem Ast hindurch, nur damit ihr gleich darauf ein anderer gegen das Kinn schlug. »Nur für den Fall, dass es dir noch nicht aufgefallen ist – ich bin ein Dämon.«
    »Ich kann dich sicher durch ihr mystisches Minenfeld bringen.«
    Das hoffte sie, aber so wie dieser Tag bisher gelaufen war, würde sie sich nicht darauf verlassen.
    Eidolons Vater, Resniak, war ein Mann, mit dem zu reden nicht leicht war. Und auch wenn Eidolon es nur sehr wenigen Leuten gestattete, ihn aus der Ruhe zu bringen, verwandelte Resniak, ein hoch aufragender Judicia-Dämon mit permanent gestrenger Miene, Eidolons Innereien noch immer auf der Stelle in Wasser. Dabei spielte es keine Rolle, dass Resniak nicht Eidolons biologischer Vater war; der Mann hatte Eidolon wie seinen eigenen Sohn aufgezogen, und die Judicia waren strenge Eltern.
    »Rechtsprecher gewähren keine Gefallen«, sagte er gerade. Er stand mitten in Eidolons Büro, erfüllte es mit weitaus mehr als seinem gewaltigen, grünen Körper und dem riesigen Geweih. Seine eindrucksvolle Präsenz saugte die ganze Luft auf, sodass Eidolons Brust eng wurde, als wäre Sauerstoff Mangelware.
    »Dessen bin ich mir bewusst, Vater. Und ich gebe zu, dass meine Bitte auf der Tatsache fußt, dass Sin meine Schwester ist. Aber die Bitte ist nicht unvernünftig. Sie hat das Recht auf eine Untersuchung.«
    Resniak strich nachdenklich über die Enden seines schwarzen Barts. »Eine Untersuchung kann durchgeführt werden, während sie im Gefängnis sitzt.«
    »Zugegeben«, brachte Eidolon mühsam heraus. Es hatte keinen Sinn, weitere Argumente vorzubringen. Entweder würde sein Vater seine Bitte als logisch ansehen oder aber nicht.
    Logik. Das war etwas, womit Eidolon aufgewachsen war, aber als reinrassiger Seminus-Dämon hatten Instinkt und Emotion die Logik zu den unpassendsten Zeiten ausgehebelt. So wie auch zu den besten Zeiten. Wenn er sich an die Logik gehalten hätte, hätte er Tayla töten müssen, sobald er sie zum ersten Mal gesehen hatte, als sie, schwer verletzt, nachdem sie Dämonen getötet hatte, in sein Krankenhaus eingeliefert worden war. Stattdessen war er auf der Stelle fasziniert gewesen, und sein Verlangen nach ihr hatte Logik und Vernunft ausgeschaltet.
    Den Göttern sei Dank.
    Die Zeit dehnte sich ins Unendliche, und der Sauerstoffgehalt der Luft im Büro sank weiter ab. Endlich nickte sein Vater abrupt. »Ich kann für nichts garantieren. Aber ich werde sehen, was ich tun kann. Was die Bestrafung betrifft, die auf dich, Wraith und Conall wartet, nachdem ihr euch Sins Verhaftung widersetzt habt, so kann ich einen Antrag auf Verschiebung stellen, bis die Epidemie vorbei ist.« Er verließ den Raum, ohne auch nur ein Wort des Abschieds zu sagen, aber dass er überhaupt versuchen wollte, seine Verbindungen spielen zu lassen, um Sin aus ihrer Misere zu helfen, bedeutete genauso viel, wie wenn ein anderer Vater eine große »Ich liebe dich«-Party gegeben hätte.

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