Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Funktioniert deren … Saft … auch für dich?«
»Das tut er«, erwiderte sie. Er musste ein Knurren unterdrücken, angesichts der höchst unwillkommenen Bilder, die sich in sein Hirn brannten. »Die Wirkung hält nur nicht sehr lange an.«
Was keine Überraschung war. Vampire produzierten kein Sperma, aber da sie Blut und andere Flüssigkeiten zu sich nahmen, produzierten ihre Körper Flüssigkeiten, genau wie jeder andere auch. Sie konnten heulen, pissen, spucken, ejakulieren, nur eben in geringeren Mengen.
»Warum fragst du?«
»Reine Neugier.«
Sie schüttelte den Kopf, während sie auf die verborgene Tür im hinteren Teil des Hauses zuging. »Ihr Krankenhausleute seid echt viel zu neugierig, was solche Sachen angeht.«
Komisch, aber obwohl er nun schon seit Jahren als Sanitäter arbeitete, hatte er sich nie wirklich als einen dem Krankenhaus zugehörigen Mitarbeiter gesehen. Der Job war immer nur ein Job für ihn gewesen. Eine Art Hobby, mit dem zusätzlichen Bonus einer damit verbundenen erheblichen Gefahr, was cool war. Aber jetzt, wo er darüber nachdachte, wurde ihm klar, dass dieses Leben ihm mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen war. Die Tatsache, dass gut die Hälfte seiner Lieblingssendungen auf dem Discovery Health Channel liefen, hätte ihn schon mal stutzig machen können.
Die andere Hälfte seiner Lieblingssendungen lief auf dem Playboy Channel. In Gedanken stellte er sich Sin in einem verruchten Krankenschwester-Outfit vor. Als sie sich zu ihm umdrehte und ihm über die Schulter einen heißen Blick zuwarf, während sie mit schwingenden Hüften weiterging, wusste er, dass sie ihn erwischt hatte.
»Ich bin ein Sukkubus«, rief sie in neckendem Singsang. »Ich weiß, was du denkst.«
»Aber natürlich tust du das«, murmelte er, als sie die Tür öffnete, die von außen durch ein mit Kletterpflanzen beranktes Spalier getarnt war. Sobald sie hinausgetreten waren, sog er prüfend die Luft ein, aber in der frischen Morgenluft war nichts Ungewöhnliches zu entdecken.
»Spürst du etwas?«
»Nein«, sagte sie, »aber –« Als sie mit einem Uuff abbrach, wirbelte er zu ihr herum, und irgendwie gelang es seinem eigenen Aufschrei, sich an dem Kloß vorbeizudrängen, der ihm auf einmal in der Kehle feststeckte.
Sin taumelte zurück. Ihr Gesicht war bleich und schmerzverzerrt. Ihr Brustkorb war von etwas eingedrückt, das aussah wie eine Billardkugel – allerdings mit Stacheln. Es war eine Dämonenwaffe, dazu bestimmt, Panzer und Schädel zu durchschlagen. Sobald das Ding im Opfer steckte, begannen sich die Stacheln langsam zu drehen, sodass dieses Opfer unter grauenhaften Schmerzen starb.
Sin sank auf die Knie, ihr Mund bewegte sich, ohne dass ein Laut hervordrang. Nackte Angst würgte ihn, als er sie rasch unter den Achselhöhlen packte und ins Haus zurückschleifte.
»Sin? Sin! Halt durch. Halt einfach durch.« Scheiße! Er legte sie so behutsam er konnte auf den Flechtteppich im Wohnzimmer. Blut strömte aus ihrem Mund, und ihre keuchenden Atemzüge drangen nur mit Mühe durch die sich schließende Luftröhre.
Oh ihr Götter, sie durfte nicht sterben. Sie hatte zu viel mitgemacht, hatte ein trostloses Leben hinter sich, und sie hatte Besseres verdient. Er kämpfte gegen die aufsteigende Panik an, bemühte sich, sich an seine medizinische Ausbildung zu erinnern sowie um jene Distanziertheit, die ihn kennzeichnete, wenn er Patienten behandelte.
Aber es funktionierte nicht. Innerlich war er fassungslos. Äußerlich schwitzte er wie verrückt. Doch zumindest seine Stimme war gleichmäßig, und er hoffte, dass sie ihm sein Entsetzen nicht anhörte.
»Ich kann das Ding nicht entfernen«, sagte er ruhig. »Du wirst verbluten. Ich werde Hilfe holen.«
Ihre zitternden Finger schlossen sich um sein Handgelenk. »Nein«, widersprach sie mit rauer Stimme. »Zu … gefährlich.«
»Wenn ich es nicht tue, stirbst du.« Diesmal war seine Stimme nicht so ruhig.
»Verlass … mich … nicht.«
Sie verlassen mich immer. Ein Klumpen bildete sich in seiner Kehle. »Hör mir zu, Sin. Ich schwöre, dass ich zurückkomme. Ich werde dich nicht verlassen.«
Eine einzelne Träne lief über ihre Wange, als er ihre Hand fest drückte und sich über sie beugte, um ihre Lippen mit seinen zu streifen. Eine tiefe, primitive Wut stieg in ihm auf. Er würde ihre Brüder holen, und er würde den Mistkerl in Stücke reißen, der ihr das angetan hatte.
Gerade als Eidolon sich fertig machte, um ins Krankenhaus
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