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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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nicht.«
    »Du lügst.«
    »Und du bist hässlich. Worauf willst du hinaus?«
    Deth schoss mit einem Satz von seinem Sitz hoch. »Du wirst sie zu mir bringen.«
    »Fick dich doch ins Knie.«
    »Ich werde dir unendliches Leid zufügen«, knurrte Deth.
    »Ist das nicht der Grund, wieso ich hier bin?«
    »O ja.« Vorfreude ließ die Augen des Dämons glitzern, als Deth auf Lore zuschlenderte. »Hast du deinen Auftrag schon erledigt?«
    »Ich hab immer noch Zeit.« Lore studierte seine Fingernägel. »Das mach ich schon noch.«
    »Das wird aber schwierig, wenn du einen Monat lang in meiner Grube gefangen sitzt.«
    »Das kannst du nicht machen.« Lore kreuzte die Arme über der Brust und tat so, als würde er sich nicht die geringsten Sorgen deswegen machen. »Schließlich muss ich einen Termin einhalten.«
    »Darüber hättest du nachdenken müssen, bevor du mir die Frau gestohlen hast.«
    Jetzt kroch ein ängstliches Schaudern über Lores Rücken. »Sieh mal«, sagte er ruhig, auch wenn er innerlich ganze Bäche schwitzte. »Ich schwöre dir, sobald ich Kynans Kopf habe, werde ich mich deiner Bestrafung unterziehen. Ganz gleich, was es auch ist.«
    Deths stahlummäntelte Faust traf Lores Kiefer. Der Schmerz strahlte spinnwebartig über sein Gesicht bis in seinen Schädel aus, aber er weigerte sich, eine Reaktion zu zeigen.
    »Du hast nicht mit mir zu verhandeln!«, brüllte Deth. »Ich werde dich dafür bestrafen, dass du mir die Frau genommen hast, und zwar gleich jetzt.«
    Lore schnaubte. »Da haut ja jedes Kleinkind härter zu.« Es war vielleicht nicht gerade schlau, Deth wütend zu machen, aber dem Schmerz konnte er so oder so nicht entkommen, also konnte Lore doch ebenso gut auch selbst ein paar Treffer landen.
    Diesmal traf Deths Hieb ihn in die Brust. Die Stacheln an seinen Knöcheln gruben sich tief in seinen Leib, rissen an ihm wie die Klauen eines Adlers und nahmen Lore den Atem. Er schwankte ein paar Schritte rückwärts, doch es gelang ihm zu lächeln. »Ich liebe das Vorspiel«, brachte er mit heiserer Stimme heraus.
    Deth knurrte, sodass eine Wolke seines fauligen Atems Lore einhüllte. »Liebt Sin es auch?«
    Der Dämon wollte Furcht sehen, aber diese Befriedigung würde Lore ihm niemals gewähren. »Keine Ahnung. Vermutlich schon.«
    Deth baute sich direkt vor Lore auf, mitsamt seinem stinkigen Atem. »Ich kann es kaum erwarten, dass du versagst. Du wirst dabei zusehen, wie Sin abgeschlachtet wird. Ihre Schreie werden die Musik sein, die diesen Ort für Wochen erfüllt.«
    Lores Haut schien auf einmal zu eng zu sein, seine Muskeln zuckten; er stand kurz vor der Explosion. Ein Knurren drang an die Oberfläche, wie durch ein Überdruckventil. »Eines Tages werde ich dich töten. Das schwöre ich.«
    Deth lachte. Die flackernden Flammen des Feuers im Kamin und der Fackeln an den Wänden spielten mit den Schatten auf seinem Gesicht und verzerrten seine Miene zu etwas weitaus Abstoßenderem. »Wie oft hab ich das nun schon gehört?« Er hieb Lore die Faust in den Bauch und drehte sie um, sodass die Stacheln Haut, Fleisch und Organe zerfetzten und zerfleischten. »Und, wirst du mir die Frau jetzt bringen?«
    Der Schmerz, der Lore durchzuckte, war nicht gänzlich körperlicher Natur. Er würde Idess niemals hierher bringen, und er würde Sin retten. Irgendwie würde er beide beschützen.
    »Fick dich«, fauchte er, obwohl er mit aller Kraft darum kämpfen musste, sich auf den Beinen zu halten.
    Deth stieß ein Zischen aus, und die Falltür unter Lore öffnete sich. Nachdem er sechs, sieben Meter gefallen war, landete er auf dem kalten, nassen Boden des Kerkers, wo er sich gleich noch ein paar Knochen brach. Neben der Wand mit den Folterwerkzeugen stand ein weiblicher Nachtstreich-Dämon und lächelte Lore an, als wäre er ein Geschenk.
    Das Vorspiel war vorbei. Es war Zeit für die Hauptveranstaltung.
    Der Folterlärm war wie das Husten eines Zuschauers während eines Kinofilms. Beides empfand Rariel als extrem nervtötend.
    »Könntest du wohl für mich noch den einen oder anderen Peitschenhieb hinzufügen?«, sagte er an Deth gewandt. Lore hatte ihm eine Sache vermiest, die Rariel zu gern erlebt – und für die er sogar bezahlt – hätte: Idess als Assassinensklavin. »Und sieh zu, dass sein Leben dadurch nicht gefährdet ist.«
    Es wäre eindeutig nicht gut, wenn Idess auf einmal hier auftauchen würde, um Lore zu beschützen, nachdem der ja jetzt Primori war, was an sich schon eine überaus hässliche

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