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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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wand.
    Ein winziger, blasser Fuß, der über seine Armbeuge hing. »Rade«, flüsterte sie.
    Mit rasendem Herzen lief sie auf den Dämon zu. »Hey! Halt!«
    Der Mann warf ihr einen hasserfüllten Blick über die Schulter hinweg zu, beschleunigte seine Schritte, bog um eine Ecke … und verschwand.
    Scheiße! Außer sich vor Zorn und kurz davor, endgültig auszurasten, schleppte sie sich in Detharus Kammer, wo ihr Herr nackt vor der Feuerstelle stand und zusah, wie eine neue Assassinin, eine Drekevac, von zwei Wachen festgehalten wurde, während ihr gewaltsam ein Zungenpiercing verpasst wurde. Deths Augen leuchteten hell, sein Schwanz war angeschwollen, und Sin wusste, dass die Frau, die dort kniete, in Bälde auf grausame Weise in die Welt der Detharu-Bruderschaft eingeführt werden würde.
    »Hey, Deth. Wo ist Lore?«
    »Unten. Es steht ihm frei zu gehen.«
    Sie blinzelte. »Ist er transportfähig?«
    »Er wird geheilt werden.«
    Gott sei Dank. Sie räusperte sich. »Der Mann, der da gerade gegangen ist. Wer ist das?«
    »Rariel?« Deth streckte die Hand aus, um den stacheligen Kopf der Frau zu streicheln, während ihre Kiefer auseinandergezwungen wurden. »Wieso?«
    »Reine Neugier.«
    »Du bist eine Nervensäge.« Er vollführte eine brüske Geste. »Hinfort mit dir.«
    Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch. Außerdem war er schon hilfreicher gewesen, als sie erwartet hatte, vermutlich, da er von seiner Neuerwerbung abgelenkt war. Dazu kam noch, dass sein ganzes Blut in tiefer gelegene Regionen abgeflossen und sein Gehirn deshalb unterversorgt war.
    »Nur noch eins. Dieses Kind … war es seins?«
    Deths Kopf fuhr herum, als liefe er auf einem Kugellager, und sie wusste, dass sie zu weit gegangen war. »Noch ein Wort, und du kniest neben Ystla.«
    Als das Piercing ihre Zunge durchstach, schrie die Frau auf. Sin war diesem Schicksal vor Jahren entronnen, dank eines Schlupflochs in ihrem Vertrag; ein Schlupfloch, das Deth inzwischen gestopft hatte. Sin hatte definitiv nicht vor, ausgerechnet jetzt zum Opfer seiner hinterhältigen Machenschaften zu werden.
    »Und erinnere deinen Bruder daran, dass schon bald die Frist abläuft, innerhalb derer er den Kopf des Menschen abzuliefern hat.«
    Sie neigte den Kopf gerade tief genug, um sein Verlangen nach Verbeugen und Katzbuckeln zu befriedigen, und machte sich auf den Weg zu der Treppe, die in den Kerker führte.
    »Lore?«
    Lore stöhnte, als er Sins Stimme hörte, und er stöhnte noch mehr, als sie ihn von dem Balken schnitt, an dem er gehangen hatte. »Wo ist Idess?«, krächzte er. Seine Kehle war so rau, als hätte er tagelang geschrien, und seine Kiefer schmerzten, nachdem er genau das vermieden hatte. »Wo?«
    »Ich nehme an, da, wo du sie zuletzt gesehen hast.« Sin ließ ihn behutsam auf seine Knie sinken, mitten in die Pfütze seines eigenen Bluts, und hielt einen Becher Wasser an seine ausgedörrten Lippen.
    Ja … genau. Er hatte sie in seinem Haus zurückgelassen. Sie hatte mit ihm zusammen sein wollen, und er hatte das Angebot abgelehnt. Er hatte lieber einen Wutanfall riskiert, als ihr die Kleider vom Leib zu reißen und sie zu nehmen, wie er es hätte tun sollen.
    Ich kann sie nicht haben. Sie würde sterben.
    Aber er brauchte sie. Die Wut floss wie Motoröl durch seine Adern, wurde immer dicker und schmutziger, je länger sie durch seinen Körper zirkulierte.
    »Sie wird schrecklich sauer auf mich sein.« Er fiel nach vorn, auf seine Hände, da sich der ganze Raum um ihn drehte. Auch seine Gedanken drehten und drehten sich; alles floss ineinander, bis er nicht mehr wusste, was Erinnerung und was Fantasie war. »Sie ist der einzige Grund, aus dem ich das hier überstanden habe, Sin. Ich hab die ganze Zeit an sie gedacht. Ich kann sie nicht haben, aber ich hab immerzu an sie gedacht, und ich weiß, sie ist wütend und, Scheiße, ich rede totalen Quatsch.«
    »Ein bisschen.« Sie stieß mit dem Becher an seine Lippen. »Darüber brauchst du dir im Moment keine Sorgen zu machen. Wir gehen.«
    »Deth ist noch nicht fertig mit mir.« Sein Folterknecht hatte sich immer noch nicht bis zu Lores Vorderseite vorgearbeitet, und da stand noch ein ganzes Gestell mit Folterwerkzeugen, die noch gar nicht zum Einsatz gekommen waren. Nein, Lore hatte noch einige Stunden mit Kneifzangen an den komischsten Stellen vor sich.
    »Deth sagte, du kannst gehen.«
    »Warum?« Dankbar schluckte er das kühle Wasser, spuckte aber gleich wieder einen Großteil aus, als ihm ein

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