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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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sich mit Gänsehaut.
    »Macht das Höllentor das öfter? Ich meine, aufblitzen, ohne dass etwas herauskommt?«
    »In letzter Zeit schon«, sagte Eidolon. »Ist schon komisch.«
    Wieder überkam sie dieses vertraute Gefühl. Ihr sprangen Tränen in die Augen. Lore hielt sie fest. »Idess? Zimtschneckchen? Was ist los?«
    »Ich … ich kann’s nicht erklären. Es war, als fühlte ich Rami. Und Schmerz.«
    »Oh, liebste Schwester«, ertönte eine nur zu vertraute Stimme hinter ihr. »Wie ich es genieße, dir Schmerz zu bereiten.«
    Lore fing Idess auf, als sie zusammenbrach. Sie war so weiß geworden wie die Geister, von denen sie gesprochen hatte, und auch wenn sie darum kämpfte, wieder auf ihren eigenen Beinen zu stehen, wandte sie den Blick nicht eine Sekunde von Rarielab.
    Aber … liebste Schwester?
    Lore hielt Idess fest an sich gedrückt. »Wo ist Rade?«
    Als der Name des Kindes fiel, erstarrte Eidolon. »Das ist also der Mistkerl, der meinen Neffen entführt hat?«
    »Nein«, flüsterte Idess. »Das kann nicht sein. Rami … nein.«
    »Rami?«, spuckte Lore aus. »Wie der Bruder, der aszendiert ist?«
    »Sie hat dir von mir erzählt?« Mit einem Lächeln steckte der Mann die Hände in die Taschen seiner Jeans. »Ich fühle mich geschmeichelt.«
    Idess erbebte in Lores Armen. »Wie ist das möglich?«
    »Offensichtlich bin ich gefallen, kleine Schwester. Deinetwegen.«
    »Wie? Warum?« Sie schüttelte Lores Griff ab, blieb aber neben ihm stehen.
    »Dämliche Kuh!«, zischte er, und Lore musste sich mit aller Gewalt zusammennehmen, um dem Scheißkerl nicht den Schädel zu zerdeppern, Zufluchtzauber hin oder her. »Du hast mich verraten. Du hast mich zugrunde gerichtet.«
    Immer mehr Krankenhausmitarbeiter sammelten sich um sie; alle sahen erwartungsvoll auf Eidolon, als würden sie auf eine Anordnung warten.
    »Was ich getan habe«, sagte Idess, »war schrecklich. Ich würde alles machen, was du nur willst, um es wiedergutzumachen. Aber tu bitte dem Kind nichts.«
    Lore und Eidolon knurrten gleichzeitig: »Wo ist er?«
    »Der Welpe ist … in Sicherheit. Relativ gesprochen.« Rami rollte die Schultern, sodass sich die Muskeln unter seinem schwarzen T-Shirt abzeichneten. »Deine Schwester allerdings … «
    Die Luft verließ Lores Lungen in einer schmerzvollen Explosion. »Was hast du ihr angetan?«
    Rami bleckte die Zähne. »Spaßiges mit Stacheldraht. Aber jetzt muss ich noch eine Höhle aufsuchen.« Er hielt inne und sah Eidolon, dessen Miene versteinert war, mit gespielter Zerknirschtheit an. »Oh, hast du wirklich gedacht, ich wüsste nichts von Shades Höhle oder wie man dorthin gelangt? Roag ist eine wahre Fundgrube an Informationen.«
    Lore stürzte sich auf den gefallenen Engel. Rami knipste melodramatisch mit den Fingern, und Lores Hand schloss sich um reine Luft. »Wie kann er sich hier herausblitzen?«
    »Das kann er nicht!« Idess rannte auf das Höllentor zu. »Aber er kann sich unsichtbar mach…« Als sich das Tor schloss, kam sie schlitternd zum Stehen. »Er ist weg. Verdammt noch mal, er ist weg.«
    Hektisch suchte Eidolon nach seinem Handy. Mit zitternden Fingern drückte er auf die Tasten. »Komm schon, Shade. Geh ran. Geh ran … « Nach kurzem Warten: »Shade! Ihr müsst sofort da raus! Häng nicht auf … Mist! « Er wählte erneut, während er aufgeregt auf und ab lief und ununterbrochen fluchte. Dann schleuderte er das Handy mit einem grässlichen Knurren gegen die Wand. Plastiktrümmer und Elektronikschrott flogen durch die Luft.
    »Wir müssen sofort zu ihnen«, sagte Lore.
    »Ich weiß.« Eidolon duckte sich hinter den Empfangstresen und drückte einen Knopf. »Alle Sanitäter in die Notaufnahmen. Code grün.«
    Beinahe augenblicklich kamen zwei Sanitäter durch eine Tür gleich neben dem Ausgang zum Parkplatz gerannt, die Taschen über die Schultern geschlungen. Der Blonde mit den silbernen Augen blieb vor Eidolon stehen, der ihnen mit einer Geste zu verstehen gab, dass sie ihm folgen sollten.
    Tränen glänzten in Idess’ Augen.
    »Das ist nicht deine Schuld«, sagte Lore und streifte ihre Lippen mit den seinen. Er nahm ihre Hand in seine behandschuhte und betrat zusammen mit Eidolon und den Sanitätern das Höllentor, das sich gleich darauf in einen schwülen Urwald öffnete. Eidolon rannte sofort über einen von Sonne und Schatten gesprenkelten Pfad davon.
    Die anderen folgten, so schnell es ging. Zweige schlugen in ihre Gesichter, und Wurzeln und Schlingpflanzen schienen sich

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