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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Augen loderte Hitze, und ihr Gesicht rötete sich. »Was hältst du davon, wenn wir dem Rat des Doktors folgen, zu mir nach Hause gehen und uns ein wenig … Ruhe gönnen?«
    »Ich kann nicht«, flüsterte sie. »Es tut mir schrecklich leid, aber ich kann nicht mit dir gehen.«
    »Dann eben zu dir. Wir müssen ja nicht unbedingt zu mir.«
    »Nein, Lore. Ich kann nirgendwohin mit dir gehen.« Sie holte tief Luft, am ganzen Leib zitternd.
    Lore stockte der Atem.
    »Niemals.«
    Die Verwirrung und das Entsetzen auf Lores Gesicht ließen Idess beinahe zusammenbrechen.
    »Was ist los?« Lore packte ihre Schultern. »Verdammt noch mal, was ist passiert? Du machst mir Angst.«
    »Können wir irgendwo anders hingehen, um darüber zu reden? Irgendwohin, wo wir nicht von toten Leuten angestarrt werden?« Inklusive einiger Geister, denn einige von ihnen waren ihnen dort hinunter gefolgt, obwohl sie eigentlich dazu neigten, Orte zu meiden, die sie daran erinnerten, dass sie tot waren.
    Sie fuhren mit dem Aufzug zurück nach oben, und Lore führte sie in ein leeres Zimmer. Reue und Schmerz wüteten in Idess’ Brust, als sie sich auf das Bett sinken ließ. Er lief im Zimmer auf und ab wie ein Panther. »Sag mir endlich, was los ist.«
    Sie störte sich nicht daran, dass seine Worte wie ein schroffer Befehl klangen, denn sie wusste, dass Angst die treibende Kraft hinter seinem Tonfall war.
    »Ich weiß nicht, wie.«
    »Nichts, was du sagst, wird dazu führen, dass ich wütend oder sauer auf dich bin. Das weißt du doch, oder? Lass uns einfach gehen. Weg von hier. Wir ziehen uns auf eine nette tropische Insel zurück, trinken Cola mit Rum und wälzen uns am Strand, ja? Wir vergessen all das. Gott weiß, dass wir einen Urlaub nötig haben.«
    Tränen brannten in ihren Augen. »Ich kann nicht fortgehen, Lore. Nun ja, ich kann schon, aber höchstens nach Sheoul.« Sie legte die Arme um ihren Leib, da ihr auf einmal entsetzlich kalt war. »Ich bin vorgeladen worden, und sobald ich nach oben gehe, wird man mich fortbringen.«
    »Fortbringen?«
    »In den Himmel.«
    Er erstarrte, seine Stimme brach. »Aber du sagtest doch, du wärst ruiniert. Weil wir Sex hatten und – «
    »Ich hab mich geirrt.« Ihre Lüge dröhnte so laut wie ihr Puls in ihren Ohren. Sie konnte ihm nicht die Wahrheit sagen, konnte nicht zulassen, dass er um sie trauerte. Dafür liebte sie ihn viel zu sehr.
    »In so einer Situation sagt man dann wohl ›herzlichen Glückwunsch‹, oder? Jetzt wird von mir erwartet, dass ich sage, wie glücklich ich für dich bin, stimmt’s?« Er ließ den Kopf hängen, und seine Stimme stockte. »Was für ein Arschloch bin ich eigentlich, dass ich nicht glücklich bin? Was für ein selbstsüchtiges Schwein möchte dich am liebsten festhalten und anflehen, nicht fortzugehen?«
    »Oh, Lore … « Sie sprang vom Bett und drückte ihn so eng an sich, dass es ihm die Luft aus den Lungen presste. »Ich will doch auch bei dir bleiben.«
    »Gibt es denn nicht irgendeine Möglichkeit? Ich weiß, ich sollte das nicht fragen. Ich weiß, ich sollte jetzt ganz edelmütig und so sein, aber das bin ich nicht, ich bin nun mal ein selbstsüchtiger Mistkerl und … Mist! Mist! «
    Sie versuchte, ruhig zu bleiben und streichelte seinen Rücken, als könnte sie sich dadurch erden und davon abhalten, in tausend Stücke zu zerspringen. »Klar, ich könnte mich für den Rest meines Lebens im Krankenhaus verstecken. Das ist meine einzige Option.«
    Sein großer Körper schauderte. »Einem Teil von mir wäre das lieber, als dass du mich verlässt. Aber der andere Teil kann dich nicht so leben lassen. Du bist einfach zu gut für mich, für so ein Leben … Gott, Idess, wann musst du gehen?«
    »Bald.« Es hatte keinen Sinn, es hinauszuzögern. Wenn sie das tat, würde es nur immer schwerer und schwerer werden, und am Ende kam sie vielleicht tatsächlich noch in Versuchung, Eidolon zu bitten, ihr ein Zimmer zu vermieten.
    Seine Brust hob und senkte sich heftig, und seine Arme schlossen sich fest um sie. »Was kann ich tun, um dich davon abzuhalten? Oder um dir zu helfen? Zur Hölle, ich weiß ja nicht mal mehr, was ich eigentlich will.«
    »Ich weiß aber, was ich will«, flüsterte sie. »Liebe mich. Noch ein letztes Mal.«
    »Alles, was du willst, Engel.« Lore hob Idess auf und trug sie zum Bett. Leise und schnell verschloss er die Tür und zog sich aus, danach zog er sie aus. Behutsam streckte er sich neben ihr aus, und seine Hände zitterten, als er ihr

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