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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Pathologie stapeln sich die Leichen, und der Rat der Warge sitzt mir im Genick.«
    »Ihr habt eine Pathologie?«, fragte Idess.
    »Eine Pathologie ohne Pathologen. Er war ein verdammter Warg.«
    Lore überlegte. »Kann ich mal einen Blick darauf werfen?«
    »Auf meinen Pathologen?«
    »Auf die Pathologie.«
    »Wenn dich das glücklich macht.« Eidolon bog in einen der Gänge ein. »Hier entlang.«
    Sie folgten ihm zu einem Fahrstuhl, der groß genug war, um einen Gargantua zu transportieren. Damit fuhren sie nach unten, was die einzige Option war. Als er sich öffnete, lag ein eisiger Saal von der Größe einer Turnhalle vor ihnen. Eine Wand bestand vollständig aus Kühlfächern, deren Größe variierte; einige schienen die richtige Größe für einen Menschen zu haben, andere waren viermal so groß.
    »Was macht dein Pathologe denn so?«, fragte Idess.
    Eidolons Finger glitten über einen Autopsietisch wie die eines Liebhabers, was durchaus Sinn ergab. Dieses Krankenhaus war sein Baby, und er war ungeheuer stolz darauf. »Da es bei den meisten Dämonen nicht um die Justiz geht, wo man detaillierte Beweise und wissenschaftliche Belege benötigt, war unser Pathologe in erster Linie damit beschäftigt, Identität und Todesursache festzustellen. Mystisch oder natürlich, Unfall oder Mord, welche Waffe benutzt wurde … so etwas eben.«
    Lore zog seinen Handschuh aus, öffnete eine der Laden und legte die bloße Hand auf die weibliche Leiche, die darin lag. »Die hier ist eines natürlichen Todes gestorben. Jedenfalls starb sie nicht auf mystische Weise.«
    E verzog die Stirn. »Woher weißt du das?«
    »Weil sich meine Wiederbelebungskraft nur dann regt, wenn jemand eines natürlichen Todes gestorben ist. Ich kann jemanden nur dann zurückholen, wenn der Tod erst ein paar Minuten her ist, aber dieselbe Fähigkeit verrät mir, wie jemand gestorben ist.« Er sah sich um. »Wo sind die Warge?«
    Eidolon führte Lore zu einer Tür aus rostfreiem Stahl. Nachdem er sie geöffnet hatte, wurde ein Kühlraum sichtbar, für den ein Chefkoch sein linkes Ei gegeben hätte. Wenn er nicht gerade zwei Dutzend Leichen beherbergt hätte.
    Lore legte einem Mann die Hand auf die Stirn. Sofort schoss das verräterische Brennen eines übernatürlichen Todes durch seinen Arm. »Diese Seuche ist eindeutig nicht natürlichen Ursprungs«, sagte er, »aber das bedeutet noch nicht, dass Sin dafür verantwortlich ist.«
    »Immerhin hat sie zugegeben, dass sie das erste Opfer umgebracht hat«, wandte Eidolon ein. »Offensichtlich wurde sie unterbrochen, ehe sie ihm die volle Dosis von dem verpassen konnte, was auch immer sie da macht. Der Warg ist zu einem Rudelgenossen geflüchtet, der ein paar Stunden nach Patient Null gestorben war. Inzwischen ist das gesamte Rudel ausgelöscht, und die Seuche hat sich nach Europa ausgebreitet.«
    »Oh, zur Hölle.« Lore fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Was wirst du jetzt tun?«
    »Ich brauche Sin hier. Sie ist der Schlüssel zu allem.«
    »Das wird aber nicht so einfach sein – «
    »Pech gehabt«, knurrte Eidolon. »Sie hat es verursacht, also soll sie mir verdammt noch mal auch dabei helfen, es zu bekämpfen.«
    Lore schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht. Sie wird ziemlich beschäftigt sein.« Er lehnte sich an Idess, brauchte ihre Stärke. »Sie hat sich verpflichtet, lebenslang als Sklavin zu dienen, damit wir Rade zurückbekommen.«
    Idess keuchte auf, und Eidolon sog harsch den Atem ein. »Wir müssen sie da rausholen.«
    Das hatte Lore schon einmal versucht, und es hatte damit geendet, dass er Deth dreißig Jahre lang dienen musste. »Ich bin für Vorschläge offen.«
    Eidolon stieß einen Fluch aus, schloss aber die Tür des Kühlraums sanft, als wolle er die Toten nicht stören. »Ihr beide habt ein paar schlimme Tage hinter euch. Ruht euch erst mal aus. Die Geister können warten. Wir werden uns demnächst alle zusammensetzen und besprechen, was wir tun können, um Sin freizubekommen.« Mit diesen Worten ließ er Lore und Idess stehen, an so ziemlich dem letzten Ort, an dem Lore in diesem Moment sein wollte.
    Viel lieber wäre er jetzt in ihr und würde die Ereignisse des Tages im Bett vergessen, wo es keine Assassinen-Meister gab, keine gefallenen Engel, keine bösen Brüder, keine Werwolfseuchen. Dort gab es nur Lore und Idess und jede Menge nackte Haut.
    Lust flammte in seinem Bauch auf, und sie musste wohl genau wissen, was in ihm vorging, denn in ihren sanften, karamellfarbenen

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