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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Eltern? Und meine Schwester?
    »Das kann ich dir nicht sagen, aber vertrau mir, dort warten Generationen von Familienangehörigen darauf, dich zu begrüßen.«
    Er beugte den Kopf. Das glaub ich nicht. Ich hab etwas Schlimmes gemacht. Ich hab mit Streichhölzern gespielt.
    »Bist du dadurch gestorben?«
    Und meine Schwester auch.
    »Ach, mein Schatz, mach dir keine Sorgen. Deine Familie liebt dich. Im Licht herrscht ewige Vergebung.« Sie wandte sich zu dem Leuchten um, wo jetzt einige Erwachsene und ein Mädchen standen, die alle lächelten. »Siehst du? Sie warten auf dich.«
    Die Anspannung stieg, als er in das Licht starrte. Sein Kinn bebte, und Tränen kullerten ihm über das Gesicht. Er trat von einem Fuß auf den anderen, stampfte wie ein junger Hengst, der drauf und dran war durchzugehen. Endlich rannte er mit einem gewaltigen Schluchzen los, direkt in ihre Arme. Und als er sich umdrehte, um ihr zuzuwinken, erlosch das Geisterlicht.
    Ihres blieb bestehen.
    Als sie sich zu Lore umdrehte, waren seine Augen so groß wie die des Jungen. »Idess. Mein … Gott.«
    »Du hast es gesehen?«
    Er nickte wie betäubt. »Muss wohl die Verbindung gewesen sein. O ja. Wow. Das war … wunderschön.«
    Sie verschränkte ihre Finger mit seinen. »Jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Ich weiß. Ewige Vergebung, stimmt’s?« Sein Lächeln geriet ein wenig zittrig, aber er bemühte sich, für sie stark zu sein.
    Ewige Vergebung. Sie hatte den Jungen nicht angelogen. Sie spürte es in ihrem Herzen und in ihrer Seele, und zum ersten Mal, seit ihr das Licht erschienen war, spürte sie keine Angst mehr.
    Langsam senkte er den Kopf und streifte ihren Mund mit seinen Lippen. »Ich liebe dich«, murmelte er. »Ich liebe dich so sehr.«
    »Sei tapfer«, sagte sie, während ihr Herz auseinanderbrach. Sie verspürte keine Angst, aber sie fühlte Schmerz.
    Ehe sie es sich noch anders überlegen konnte, löste sie sich von ihm und ging in das Licht.
    Sie sah nicht zurück.
    Lore sah ihr hinterher. In dem Moment, in dem sie verschwand und das Tor zuschlug, sodass sich vor ihm nur noch dunkler, kalter Stein befand, fiel er auf die Knie und schrie.
    Er schrie, bis die Sanitäter kamen. Und dann Eidolon. Dann spürte er einen Stich in seinem Bizeps, und ihm wurde zum Glück schwarz vor Augen.

25
    Lore würde Deth umbringen. Okay, sicher, das sagte er eigentlich ständig, aber nachdem er zwei Tage nichts anderes getan hatte, als in seiner Hütte zu hocken und zu saufen, war ihm klar geworden, dass er sowieso nichts Besseres zu tun hatte. Und wenn Lore bei dem Versuch sein Leben verlor, dann war es eben so. Das war ihm inzwischen vollkommen gleichgültig, denn der beste Teil von ihm war fort.
    Die Verbindung mit Idess war zerbrochen. Was bedeutete, dass sie tot war.
    Du hast deine Reinheit verfickt und kannst nicht aszendieren. Du wirst vermutlich vernichtet werden.
    Ramis Worte gingen ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf, seit sie im Licht verschwunden war. Sie hatte gelogen, als sie sagte, sie sei einberufen worden, um ihre Flügel zu erhalten. Verdammt. Lore war dumm genug gewesen, ihr zu glauben, und jetzt war sie tot. Also ja, was machte es da schon aus, wenn er auch krepierte. Und wenn er überlebte, wäre Sin wenigstens nicht mehr länger diesem bösen Mistkerl ausgeliefert. Idess hatte ihm dabei geholfen, sich selbst zu vergeben, was er Sin angetan hatte, aber das hieß noch lange nicht, dass er nicht zumindest versuchen würde, es wiedergutzumachen.
    Lore hoffte nur, dass es seiner Schwester gut ging. Sie hatte keinen Kontakt mit ihm aufgenommen, hatte weder seine SMS beantwortet noch seine Anrufe erwidert. Sollte Deth ihr etwas angetan haben …
    Alles versengende Wut gesellte sich zu dem schwarzen Loch der Trauer, das sich mit keiner Droge dieser Welt würde füllen lassen.
    Du hättest Sin nicht schon wieder im Stich lassen dürfen. Du hättest Idess nicht gehen lassen dürfen. Jetzt sind sie beide tot, und das ist allein deine Schuld.
    Er nahm noch einen Schluck von seinem Schnaps und genoss das Brennen in seiner Speiseröhre. Wenn er den Kummer schon nicht wegscheuern konnte, konnte er doch wenigstens den Schmerz genießen. Er hob die Flasche.
    »Auf dich, Deth. Einer von uns wird den nächsten Morgen nicht mehr erleben.«
    Gegen Mitternacht suchte Lore einige Dämonenbars auf. Er wusste genau, was er suchte, und fand Sunil, den Tigergestaltwandler, auch tatsächlich an einem Pokertisch, wo er sich alle Mühe gab, einen Vampir namens

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