Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)
du kommen?« Ein weiterer Finger gesellte sich zum ersten, dehnte ihr empfindliches Fleisch und sandte nahezu überwältigende Empfindungen in ihr Hirn. »Sag es.«
Sie hatte die Zähne viel zu fest aufeinandergebissen, um sprechen zu können. Sie wand und drehte sich, versuchte, seinen Daumen an die richtige Stelle zu bringen und gleichzeitig, ihn davon fernzuhalten – beides und nichts von beidem, weil sie schon längst nicht mehr wusste, was sie wollte.
Er hörte einfach nicht auf, fuhr immer wieder mit raschen Bewegungen über ihre Klitoris, die sie beinahe dazu brachten, den Verstand zu verlieren; die sie an einen Ort versetzten, an dem ihre körperlichen Bedürfnisse jegliche Vernunft überbrüllten.
»Sag es«, murmelte er.
»Nein«, keuchte sie.
»Ich will zusehen.« Er senkte den Kopf und streifte ihre Lippen mit den seinen. »Ich wünsche mir so sehr, dich kommen zu sehen, Idess. Lass mich.«
Er wünschte es sich. Ihm zu geben, was er sich wünschte, war doch ein Teil der Verführung, oder etwa nicht? Sie war angekettet und hilflos, und man konnte es ihr doch wohl kaum vorwerfen, wenn sie alles tat, was nötig war, um freizukommen und Kynan zu beschützen. Außerdem war Lore Primori, und sie durfte das Verhältnis von Memitim und Primori nicht gefährden, indem sie ihrem Schützling verweigerte, was er sich so sehnlich wünschte.
Ihre Argumentation war geradezu erbärmlich schwach, aber es war alles, was sie hatte, und sie war so ausgehungert, dass ihr schließlich ein verzweifeltes »Ja!« entfuhr.
Sein Lächeln war reinster männlicher Triumph. Seine Finger begannen einen furiosen, pumpenden Rhythmus, sein Daumen kreiste und massierte. Es war so lange her, seit sie dies zuletzt erlebt hatte, dass es sich wunderbar neu anfühlte, und sie war sich absolut sicher, dass der beste »richtige« Sex, den sie je gehabt hatte, nicht einmal annähernd so gut gewesen war.
Lore setzte noch einen weiteren Finger ein, erhöhte den Druck seines Daumens, und ihr Körper spielte verrückt, warf sich hin und her, als sie explodierte. Farben wirbelten hinter ihren Lidern wie ein Kaleidoskop, trugen sie durch die Ekstase, während seine Hand ihr Zauberwerk verrichtete. Mit immer sanfteren Berührungen brachte er sie nach und nach wieder auf den Boden zurück, bis sie endlich wieder atmen – und sehen – konnte.
»Wunderschön«, flüsterte er. Seine Augen waren zur Hälfte von den Lidern verdeckt, doch sein Blick war konzentriert, ehrfurchtsvoll und so ausgehungert, dass ihr Körper augenblicklich zu neuem Leben erwachte. »Gott, du bist – « Plötzlich zuckte er zusammen. Winzige, karminrote Punkte tanzten in seinen dunklen Augen, als er in Richtung Badezimmer sah.
»Ich … ich muss – « Er schluckte, und als er weitersprach, war seine Stimme so tief und rau, dass es klang, als wäre sie nur zu dem Zweck bestimmt, eine Frau auf die Penetration vorzubereiten. »Ich brauche … Privatsphäre.« Er richtete sich über Hände und Knie auf.
»Nein. Bitte. Bleib.« Zu ihrem Entsetzen hielt er tatsächlich inne. »Ich möchte … ich möchte zusehen.« Ich will nicht allein sein. Allein bedeutete Zeit zum Nachdenken. Und zur Reue.
Ein leises, zustimmendes Knurren stieg aus seinem Brustkorb empor, als er seine Hose öffnete.
Lore konnte nicht glauben, was er jetzt tun würde. Er hatte nie Probleme beim Sex gehabt – na ja, bis auf die Tatsache, dass er dazu neigte, seine Sexpartnerinnen umzubringen, aber trotzdem. Er hatte sich auch noch nie zuvor in Gegenwart einer anderen Person einen runtergeholt. Und obwohl ihn Idess’ Verlangen mächtig angemacht hatte, zitterte seine Hand jetzt, als sie den Reißverschluss aufzog.
Vielleicht hatte er also doch Probleme.
»Scheiße«, knurrte er. »Ich kann nicht.« Er machte Anstalten, vom Bett zu steigen.
»Bitte?« Idess lag dort mit ausgestreckten Gliedmaßen, entspannt, befriedigt; sie roch nach Sex, was seine Libido noch weiter anheizte.
Er wollte in ihr sein und sich nicht in einem dunklen Badezimmer selbst befriedigen, wie irgend so ein Perverser, während sie sich nur wenige Meter von ihm entfernt befand. Aber er hatte keinerlei Erfahrung damit, sich vor einer Frau so … sinnlich aufzuführen. Sicher, er besaß massenhaft Arroganz, und hyperaktive männliche Instinkte sausten brüllend durch seinen Körper, aber er war nicht sicher, ob er sich selbst berühren könnte, während eine gefesselte Frau ihm dabei zusah.
»Es ist dir peinlich?« Die
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