Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)
mächtigen Welle pure Erregung durch sie hindurch. Ihre Brüste begannen zu schmerzen, in ihrem Magen flatterten Schmetterlinge, und … okay, das »beinahe« konnte sie streichen. Einem Mann Lust zu verschaffen, war ein erstklassiges Aphrodisiakum.
»Ich hasse es, wie sehr ich dich begehre.« Seine Stimme war rau; er schien es ebenso zu verabscheuen, ein solches Bekenntnis abzulegen.
Sie schloss die Augen. »Ist es schlimm, wenn ich froh darüber bin, dass du es hasst?«
»Ich würde es wirklich seltsam finden, wenn es anders wäre.« Er zog seinen Daumen aus ihrem Mund und fuhr mit der Hand die Kurve ihres Halses nach. Ihre Haut prickelte unter seiner Hand, und ihre Nippel verhärteten sich zu kleinen Perlen.
Warum musste er nur so verständnisvoll sein? Sie hätte ihn am liebsten nach Leibeskräften beschimpft, gegen ihn gekämpft, aber er eroberte ihren Mund mit einem überraschend zärtlichen Kuss, wenn man bedachte, wie angespannt sein Körper war, wie schnell seine Atmung ging. Seine Zunge neckte die Naht, an der ihre Lippen aufeinandertrafen, mit kurzen, nassen Stößen. Sie versuchte, sich einzureden, dass dies keinerlei Auswirkungen auf sie habe, dass sie sich ihm gegenüber nicht öffnete. Dass sie nur deshalb so tat, als ob sie immer lockerer würde, um ihn zu verführen.
Doch als er ihre Lippen teilte, konnte sie nur noch daran denken, wie gut es sich anfühlte, so berührt zu werden, ganz gleich, wie die Umstände waren.
Mit einem Stöhnen stieß Lore seine Zunge in ihren Mund, um sie um die ihre zu schlingen. Das kühle, glatte Piercing an ihrer Zunge war ein erotischer Kontrast zu der rauen Hitze des Kusses. Er änderte seine Position, um die Hand zwischen ihre beiden Körper an ihre Brust zu schieben. Ein wenig tiefer kam seine Erektion in Kontakt mit ihrem Innersten. Gegen ihren Willen bäumte sie sich auf, drückte sich an ihn und genoss den Druck, die Reibung und die plötzliche feuchte Hitze, die sie überflutete.
Sie hatte genug Spiel in den Ketten, um ihre Finger in seine Haare zu schlingen, und im selben Moment zuckte er zusammen, als hätte er einen elektrischen Schlag erhalten.
»Was ist los?«, murmelte sie gegen seine Lippen.
Er hob den Kopf und sah blinzelnd auf sie herab. »Nur … « Dann schüttelte er den Kopf. »Gar nichts.«
»Sag’s mir.« Sie hatte keine Ahnung, warum sie es unbedingt wissen wollte, angesichts der Tatsache, dass er sie gerade erst zu seiner Gefangenen gemacht und zum Weinen gebracht hatte.
Außerdem brachte er sie dazu, zu brennen.
Doch er sagte nichts. Stattdessen vergrub er sein Gesicht an der Stelle, wo sich ihr Hals und ihre Schulter trafen, und küsste sie dort. Wieder bäumte sie sich auf, und er begann, sich an ihr zu reiben, womit er eine tiefe Sehnsucht entfachte.
Seine Hand wanderte tiefer, zwischen ihre Körper, und mit einer einzigen Bewegung seiner geschickten Finger öffnete er ihre Jeans.
Panik flammte in ihr auf, sie erstarrte. »Lore … nein, ich kann nicht.«
Seine schwielige Hand glitt in ihr Höschen und legte sich auf ihr Geschlecht. Um ein Haar hätte sie ihre Zunge verschluckt. »Kannst was nicht?«
»S-sex haben. Geschlechtsverkehr.«
Ein leiser Fluch wurde über ihre Haut gehaucht. Doch dann glitt ein Finger zwischen ihre Falten, und seine Lippen liebkosten ihr Ohr, während er sagte: »Kannst du das tun? Zulassen, dass ich dich verwöhne?«
Ja. »Nein«, stöhnte sie, um gleich darauf die Luft anzuhalten, als seine Fingerspitze ihre Klitoris streifte.
»Du lügst. Ich kann es fühlen.«
Ja, sie hatte gelogen. Irgendwie. Das hatte nichts mit ihrem Keuschheitsgelübde zu tun. Hier ging es nur um sie und darum, was es mit ihr anstellen würde, auf irgendeine Art mit diesem Mann intim zu werden.
»Nicht«, sagte sie, doch ihr Körper hinterging sie und reckte sich seiner Berührung entgegen.
»Was soll ich nicht tun?« Ein Finger drang in ihr Innerstes ein, und sie hätte beinahe vor Glück geweint. »Das hier?«
Sie brachte kein Wort mehr heraus, denn selbst das Atmen war schwierig geworden. Geschlechtsverkehr und Selbstbefriedigung waren verboten, aber was war, wenn die Hände eines anderen zur Befriedigung führten? Zweifellos war auch das verboten, aber selbst Rami hatte zugeben müssen, dass das Gelübde in mancherlei Hinsicht eher schwammig war – vermutlich absichtlich, um dem freien Willen die Möglichkeit zu geben, sich in Schwierigkeiten zu bringen.
Und Lore bedeutete zweifellos Schwierigkeiten.
»Willst
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