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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Mal war sie schon kühner. Die Berührung dauerte länger, und das Summen wurde so stark, dass er den Widerhall bis in die Zehenspitzen spürte.
    Vielleicht wusste sie wirklich nicht, was sie tat, aber es spielte keine Rolle – denn was sie tat, war genug. Mehr als genug. Er hob ihr das Gesicht entgegen, um den Kuss zu intensivieren, der schon jetzt ziemlich heftig war. Als ihre Zunge schüchtern über seine Unterlippe fuhr, zuckte er zusammen, als hätte ihm jemand in den Hintern gekniffen. Beinahe hätte er vergessen, warum er sie eigentlich gebeten hatte, ihn zu küssen.
    Er nahm sich zusammen, zog vorsichtig das Handgelenk aus der Handschelle. Öffnete und schloss ein paarmal die Finger. Er wünschte, er könnte sie berühren, könnte sich einfach auf diesen Kuss einlassen und sehen, wo er hinführte.
    Stattdessen schlug er zu.

10
    Der Unheil verkündende Klang von Metall, das sich um ihr Handgelenk schloss, erreichte Idess’ Ohren einen Sekundenbruchteil ehe Lore sie herumwarf und auf die Matratze drückte.
    »Erinnerst du dich noch daran, dass ich sagte, ich würde freikommen und dich alles durchmachen lassen, was ich durchgemacht habe?«, knurrte er.
    »Du verdammter Mistkerl!« Nach dem Kuss immer noch nicht wieder ganz bei sich, schlug sie mit der freien Hand zu, aber er fing ihre Faust ab, zerrte sie bis zu seiner gefesselten Hand und nahm sie so gefangen. Ohne jede Mühe hielt er sie mit seinem schweren Körper fest, und seine Finger glitten in ihre Jeanstasche.
    »Ich bin ein Mistkerl? Du bist doch diejenige, die mich festgekettet hat.«
    »Du hast mir keine andere Wahl gelassen!«
    »Ja, ja.« Als er lächelte, wusste sie, dass er den Schlüssel für die Handschellen gefunden hatte. »Kynan umbringen ist unartig. Böser Lore, ganz böse.«
    Mit wütendem Knurren riss sie den Kopf in die Höhe, um ihn ihm gegen den verlogenen Mund zu rammen; verzweifelt versuchte sie, ihm Schmerz zu bereiten. Wenn es ihm gelänge freizukommen … Sie wollte nicht einmal darüber nachdenken, was er ihr alles antun könnte. Oder Kynan. Er aber zuckte zurück, sodass sie nur sein Kinn streifte.
    »Temperamentvoll«, sagte er. »Gefällt mir. Mehr davon.«
    »Oh, ich werde dir mehr davon geben.« Die Bracken-Handschellen hinderten sie daran, sich in die Gestalt ihres Vaters, des gefallenen Engels, zu verwandeln, aber das hieß noch lange nicht, dass sie hilflos war. Sie rammte ihm das Knie gegen die Innenseite seines Oberschenkels. Er sog scharf die Luft ein und zwang ihr Bein wieder nach unten, ehe er ihre beiden Beine zwischen seinen festklemmte.
    Er stieß einen Fluch aus, und gleich darauf hörte sie das Klicken des Schlüssels im Schloss der Handschellen. Im nächsten Augenblick war er frei, und ihre beiden Handgelenke waren gefesselt. Er wälzte sich von ihr runter und zerrte an den Ketten, zog sie fest, bis sie hilflos mit über den Kopf ausgestreckten Armen auf dem Bett lag. Voller Frust schrie sie auf, doch er musste es als Schmerzensschrei gedeutet haben, denn er lockerte die Ketten. Dann schlang er sie um die Bettpfosten, sodass sie unmöglich aufstehen konnte.
    Zum ersten Mal wünschte sie sich, immer noch seine Emotionen spüren zu können, um das Wissen dazu benutzen zu können, sich aus diesem Schlamassel zu befreien. Stattdessen hatte sie Stunden damit vergeudet, die Blutverbindung aus ihrem System zu bekommen, während sie weit weg war – sodass sie fühlte, was er fühlte, während sie sich in sicherer Entfernung von ihm befand. Sie hielt sich durchaus für stark, aber jedes Mal, wenn die Lust, die er verspürte, durch sie pulsierte, war sie auf die Knie gesunken und hatte um die Willenskraft gebetet, nicht zu ihm zu gehen.
    »Dafür wirst du bezahlen!« Sie legte alles, was sie hatte, in einen Angriff auf die Ketten, kreischte und zerrte, bis sie das Gefühl hatte, sie würde sich gleich die Arme ausrenken.
    Lore streckte die Hand nach ihr aus, zog sie aber in letzter Sekunde wieder zurück. Er fluchte wild, bis er endlich einen Handschuh und seine Jacke auf dem Boden fand. Dann zog er beides an, und ehe sie sich’s versah, befand er sich auch schon wieder über ihr und machte es sich auf ihr gemütlich, als wäre ihr Körper der bequemste Ort der Welt. Sie empfand sein Gewicht wie eine Decke, die sie einhüllte und beruhigte wie ein Wickelkind.
    »So ist’s gut«, sagte er leise. »Das Blatt hat sich gewendet. Der Gefangene ist jetzt an der Macht; und all die anderen Filmzitate, von denen ich nie

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