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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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die blanke Klinge vor die Augen der Ausgeburt – wie einen Spiegel.
    Wie vom Engel geschlagen brach der Teufel zusammen. Als wollte er brennendes Pech von seinem Körper abstreichen, robbte er über den Boden. Die Pupillen ertranken in einen Sumpf aus Teer. So wie die Höllenbestie einst aus schwarzem Rauch aufgestiegen war, so kehrte sie nun an den Ort zurück, der sie ausgespien hatte.
    Demor begriff. Das Spiegelbild tötete die Dämonen. Deswegen hatte Dalir auch die Eisfläche erschaffen wollen, allerdings war sie an deren Benutzung gescheitert.
    Der Kopflose beugte sich über Dalir, strich ihr Haar zurück, betastete die Stirn. Seine Hand fasste die ihre und wie Schnee verschmolzen sie miteinander.
    Mit einem abfälligen Augenkreisen wandte sich Demor der Eisscholle zu, brach ein Stück heraus und schritt Bult zu Hilfe. Dickes Blut ran dem Ork von der Schläfe. Wie gebrochen hielt er seinen linken Arm. In der rechten Hand kreiste die Stahlkugel. Er wartete auf den nächsten Angriff seines Gegners. Dieser kam nicht. Eine Blitzattacke sorgte dafür, dass Demor die Aufmerksamkeit des Dämons besaß. Einem Mückenstich gleich tat dieser den Zauberspruch ab, um im selben Moment des Spiegels gewahr zu werden. Das Eisstück baumelte in Demors ausgestrecktem Arm wie ein Fallbeil. Als wären sie dem eigenen Antlitz unerträglich, brachen die Brustknochen des Dämons in sich zusammen und der Oberkörper kippte nach vorn wie ein gefällter Baum. Bults Kette prasselte in den Leib und zerschmetterte den Feind zu einer Wolke aus Asche und Rauch.
    Blieben noch zwei Ausgeburten des Hakkon.
    Garolruk und der Schamane hatten Verstärkung von zwei Orks bekommen. Der Stammesführer schleppte sich keuchend über das Pflaster.
    Was Wasser doch für eine Macht haben kann, dachte Demor, während er sich selbst im Eisspiegel betrachtete. Seine Augen glühten erbarmungslos rot. Eigentlich brauchten hier noch etliche Leute Beistand, aber er sah keinen Nutzen darin, den Orks zu helfen.
    Anscheinend beurteilte Bult das anders.
    » Darr! « Er deutete auf das Eis.
    Demor krallte es an seine Brust und wandte den Körper ab.
    » Watha? Worgosh nicht helfen?«
    Demor dachte überhaupt nicht daran.
    Schneller als man es einem Ork zuzutrauen vermochte, blickte sich Bult um und brach sich einen eigenen Spiegel aus der Eisfläche.
    »Ich befehle dir …«, rief ihm Demor hinterher, brach aber ab. Es wäre vergebens.
    Bult eilte seinem ehemaligen Stammesführer zur Rettung, bevor der ein toter Krieger sein würde.
    Hinterlistiger Ork! Was bist du nur für ein eigenartiger Bursche?

Eine neue Wendung
     
    Bevor auch der vierte Dämon sein irdisches Leben verlor, labte er sich an einem wacker kämpfenden Orkkrieger. Selbst im Todeskampf hielt dieser seine Finger fest um seine Waffe geschlossen, eine eisenbeschlagene Keule. Doch vergeblich, denn der grüne Leib sank tot zu Boden. Zu spät kam Bult über den Dämon. Zwar versetzte das Spiegelbild dem Ungeheuer den Gnadenstoß, aber am Ende hatten die Orks fünf ihrer Kämpfer verloren.
    Garolruk spuckte schwarzes Sekret aus. Sein Körper bebte unter der Anstrengung. Kurzes, heftiges Atmen. Blut ergoss sich über Haut und Panzerung. Schwer zu sagen, ob es von ihm selbst stammte. Die rechte Schulter hing wie eine gebrochene Deichsel und trotzdem humpelte er dem Lich wie ein König entgegen.
    Unaufhörlich beschwor der Schamane seine Formeln. Er wollte seinen Anführer stützen, doch der stieß ihn unwirsch zur Seite. Garolruk hatte nur Augen für den Lich – zornige Augen.
    »Seien es das, wofür ich Euch danken sollte, Knochenzauberer?«, fragte Garolruk in einem Ton, der mehr Autorität ausdrückte als sein Äußeres. Die nächste Ladung Blut rotzte er vor Demors Füße.
    Der Lich entschloss sich, die Demütigung zu ignorieren. »Ihr habt recht, vielleicht sollte ich mit Eurem geringwertigen Leben das der Elfe retten. Immerhin hat sie uns gerettet.« Er konnte nicht glauben, dass er den letzten Satz tatsächlich ausgesprochen hatte. Nicht er, Demor, der niemals auf Hilfe angewiesen war. Innerlich hätte er sich ohrfeigen können, entschloss sich aber dazu, die Sache zu überspielen. »Macht mit Eurem Leben, was Euch beliebt. Kämpft weiter oder zieht Euch zurück. Wir sind hier fertig.«
    Schon ertönten die Kriegsschreie der Menschen und sie brachen sich hundertfach an den Mauern.
    Demor schaute zum Kopflosen, der gebeugt über dem zitternden Körper von Dalir ruhte. Die Halbdämonin lag mit weit

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