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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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ich mich früher so. Denkt nach! Deshalb bin ich im Besitz des Spruchs, nach dem Ihr euch verzehrt, dem Meister aller Meister.« Sein bissiger Atem schlug Demor mit Verachtung. »Mehr noch, der Seelenmeister nahm Besitz von mir. Ich habe sein Geheimnis gelüftet. Gemeinsam mit Thu’urkesch werde ich den Paladin bezwingen und diesen Hüter der Gesetze finden. Dieses Gefecht hier hat nur als Ablenkungsmanöver gedient. Der Morgen des Krieges bricht bald herein, direkt vor den Toren Sighelmsquells.«
    Demor versank in Erinnerungen. Gallgrimms Stimme klang weit entfernt. Die Kugel sang. Sie sang ein Lied von einer Schlacht, die längst vergessen schien, von Hohn und Spott, wie es die Verse der Barden über die Verlierer reimten. Seine Erinnerungen waren Karten in einem Glücksspiel. Nacheinander wurden die Hände offen gelegt. Er sah seine Familie. Er sah den Halboger, Gallgrimm, Garolruk und Syxpak. Auf einer Spielkarte erkannte er sich, inmitten seiner Begleiter. Er war der Anfang und das Ende.
    Dem schwarzen Mann entkommt niemand.
    Der Lord Scharfrichter stand über ihm. Jemand rief Demors Namen, aber das interessierte ihn wenig. Er grübelte noch immer über die Ketten. Der Fluch untersagte jeden seiner Zauber, doch seinen Willen vermochte er nicht zu brechen.
    Pfeilschnell und so hoch, wie es seine Ketten zuließen, riss Demor seinen Stab in die Luft – und machte eine Kreisbewegung. Der Totenschädel zerschmetterte Gallgrimms Stirn. Er schrie noch nicht einmal dabei. Die Feueraxt erlosch, die schwarze Illusion verblasste und löste sich schließlich vollständig auf. Mit ihr verschwanden die Fesseln und die Runen.
    Sein Atem rasselte. Dem schwarzen Mann entkommt niemand. – Dummes Geschwätz, die Lüge einer Mutter. Eine Lüge wie sein früheres Leben. Demor hatte den Lord Scharfrichter überlistet und auch kein anderer würde ihm je die Stirn bieten können.
    »Zu schade, dass Euch etwas Dummes in den Kopf gefahren ist. Ich fürchte, das Rennen findet künftig ohne Euch statt.« Er stellte seine schweren Lederstiefel in das Kreuz des am Boden Liegenden. Der Lebensfaden war dabei, sich zu lösen. Die schwarze Kugel ruhte drei Handbreit vor Gallgrimms Gesicht zwischen Steinen, Asche und Staub. Und sie pulsierte fortwährend orange.
    Der Totenkopf des Stabs senkte sich gleich einer Richtwaage. Demors Blitz hauchte dem Zauberer den Odem aus.
    Zuletzt nahm er den Seelenmeisterspruch an sich.
     
    Die Stimme von Garolruk gewitterte durch zerstörte Bauten. Demor folgte ihrem Ursprung mit den Schritten eines Priesters zum Altar. Wo Garolruk grollte, waren sicher auch seine Begleiter nicht weit. Sollten sie endlich zeigen, aus welchen Material sie geschmiedet waren. Bisher hatten sie sich nur bedingt als nützlich erwiesen. Mal wieder hatten sie sich im entscheidenden Moment aus dem Staub gemacht. Statt den Oberschurken zu verprügeln, hackten sie auf diesem Kleinzeug herum.
    Kopfschüttelnd stieg er über eine frische Orkleiche hinweg. Die Wirbelsäule war herausgerissen worden – vermutlich das einzige Organ, das die Orks daran hinderte, auf allen vieren zu laufen.
    Kampfeslärm erklang hinter der alten Lehmmauer. Demor spähte vorsichtig durch eine Bruchstelle. Vor ihm lag die Schmiede, doch er sah weder seine Begleiter noch die Orks noch einen der Dämonen.
    Ein umgestoßener Amboss lag verloren auf dem Pflaster. Wasser rann die Furchen zwischen den Steinen entlang. Ein Quieken ertönte. Er schaute nach und sah einen zappelnden Ork aufgespießt auf dem Arm eines der Dämonen.
    Bult stürzte heran und seine Donnerkugel schmetterte die Ausgeburt samt ihrem Opfer zu Boden.
    Jemand packte Demor am Oberarm. Er wirbelte herum und hatte bereits das » anifulgor « zwischen seinen Kiefern, als er Dalir erkannte, die ihm bedeutete, keinen Ton von sich zu geben. Sie flüsterte ihm zu, dass sie den Frostatem des Drachen brauchte. Verwirrt zuckte Demor mit den Schultern.
    »Kommt mit! Ich besorge Wasser, der Drache bringt das Eis«, raunte sie und huschte in Richtung Tempelvorplatz davon. Mit einigem Abstand folgte ihr Demor, noch immer zweifelnd, was sie vorhatte.
    Sie kamen nicht weit.
    Ein Schatten senkte sich von oben herab und landete auf allen vieren zwischen dem Lich und der Halbdämonin. Dalir bremste ihren Lauf und blickte zurück.
    Ein Dämon.
    »Lauft weiter!«, ermahnte Demor sie.
    Die Ausgeburt richtete sich auf. Sie erinnerte an einen rot glühenden Baumstamm mit zerfurchter Rinde. Tiefe Kerben in der Haut

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