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Den Himmel auf Erden fuer Dich

Den Himmel auf Erden fuer Dich

Titel: Den Himmel auf Erden fuer Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
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Annie?”, fragte er schroff.
    “Keine Sorge, es geht ihr gut. Sie will nur nicht, dass ich gehe.”
    “Vielleicht hat sie Recht. Annie hat oft Recht.”
    “Aber nicht dieses Mal.”
    Ein humorloses Lächeln trat auf sein Gesicht. “Du läufst genauso davon, wie ich es getan habe, nicht wahr?”
    Oben hörte sie Annie schluchzen. Das war mehr, als sie ertragen konnte. “Bitte, lass mich durch. Ich muss jetzt gehen.”
    Er zögerte einen Moment, stellte sich dann jedoch zur Seite und ließ sie vorbei.
    “Weglaufen ist nie eine Lösung. Du drehst dich damit nur im Kreis.”
    Sie erwiderte nichts, sondern lief so rasch sie konnte zur Tür hinaus.

    Melinda hatte eine lange, schlaflose Nacht hinter sich, und ihre Erschöpfung musste schuld daran sein, dass sie plötzlich auf der falschen Straße fuhr.
    Irgendwann musste sie falsch abgebogen sein und war dreißig Kilometer in die falsche Richtung gefahren. In einer Stadt namens Llano hatte sie angehalten und festgestellt, dass sie nach Osten statt nach Nordwesten gefahren war. Sie fuhr weiter, überzeugt, jetzt auf dem richtigen Weg zu sein.
    Aber vierzig Minuten später fand sie sich schließlich in Fredericksburg wieder, das südlich von Bluebonnet lag. Erneut zog sie die Landkarte heraus.
    Die Strecke war doch so einfach zu fahren, warum fand sie dann nicht den richtigen Weg? Sie rieb sich die müden Augen, faltete die Karte zusammen und startete einen neuen Versuch.
    Dieses Mal fuhr sie tatsächlich nach Norden, so wie sie es von Anfang an hätte machen sollen. Dessen war sie sich ganz sicher, doch nach einer weiteren Stunde landete sie wieder in Bluebonnet.
    Sie fuhr langsam in das Städtchen und starrte durch ihre Windschutzscheibe auf die rote Telefonzelle und das Postamt.
    Auf der Bank vor dem Obst und Gemüseladen saßen dieselben alten Männer, die bereits gestern dort ihre Zeit verbracht hatten.
    Neben ihnen lag der schwarze Hund.
    Ihr Fuß trat auf die Bremse, als ob er ein Eigenleben hätte und nicht auf ihr Kommando angewiesen wäre, und sie parkte auf demselben Platz, an dem sie bereits gestern gehalten hatte.
    Sie stieg aus und schloss die Tür. Der Mann, mit dem sie und Annie gestern gesprochen hatten, winkte, und sie winkte zurück.
    Und dann ging sie um den Wagen herum zu dem leer stehenden Haus hinüber und lief die Treppe hinauf.
    Das Schild war immer noch da: Laden zu vermieten. Sie begann sich zu fragen, was sie eigentlich hier suchte. Die schmutzigen Schaufenster zogen sie magisch an. Und sie hatte nicht die Kraft, sich dagegen aufzulehnen. Sie trat vor und presste die Nase gegen das kalte Glas.
    Und dann spielte ihr müdes Gehirn ihr den grausamsten aller Streiche.
    Sie sah Regale mit witzigen und geschmackvollen Geschenkartikeln und glänzende Ausstellkästen mit besonders schönen Gegenständen. Stangen mit praktischer, aber attraktiver Kleidung, und in einer Ecke eine kleine Bar mit einer Kaffeemaschine und einer anderen für Limo, Mineralwasser und Cola. Ein Schild an der Wand verriet, welche Eiscremespezialitäten und Kuchen angeboten wurden.
    Melinda stieß einen kleinen Schrei aus. Sie trat vom Fenster zurück, blinzelte und rieb sich die Augen. Dann schaute sie erneut durch das schmutzige Glas.
    Doch sie sah nur noch den staubigen Boden und die leeren, unansehnlichen Regale und Schaukästen.
    Sie wandte sich abrupt ab. Und ihr wurde auf einmal klar, dass sie unbedingt telefonieren musste. Sie würde auf der Stelle ihren Bruder Zach in Wyoming anrufen.
    Sie lief die Treppen hinunter und sofort zu ihrem Wagen.
    Aber noch als sie die Tür aufriss, erinnerte sie sich daran, dass sie ihr Handy seit Wochen nicht mehr gesehen hatte. Sie hatte es am Tag des Unfalls irgendwo verloren und es weder wieder gefunden noch sich darum bemüht, einen Ersatz zu besorgen.
    Sie schaute über die Straße. Die rote Telefonzelle glitzerte verheißungsvoll in der Sonne. Wenigstens kam es ihr so vor.
    Dabei war das Glas schmutzig und der Lack alt und teilweise abgeblättert.
    Sie wartete, bis ein alter Laster vorbeigefahren war, und ging dann langsam zur anderen Seite der Straße hinüber. Die Tür der alten Telefonzelle stand einladend auf, und Melinda steckte ihren Kopf hinein.
    Innen befand sich ein Münzapparat. Mit ihrer Telefonkarte kam sie hier nicht weiter.

    Kleingeld. Sie brauchte Kleingeld, und zwar viel davon.
    Sie drehte sich um, ließ zwei Autos vorbeifahren und rannte zu ihrem Wagen. Sie nahm ihre Handtasche heraus und ging dann in den

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