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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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erklären?«, fragt er und zieht eine Braue hoch. »Bist du sicher, dass du diese Aufgabe nicht mir überlassen willst?«
    »Nett von dir, Vetter«, sage ich, »aber ich denke, das ist mein Job. Ich weiß, dass du dich besser auf reden und erklären verstehst als ich, aber diese ganze Untersuchung und vor allem die Entscheidung, die Delegierten herzubringen, war meine Idee. Sollte der Boss in die Luft gehen und seine Laune an jemandem auslassen wollen, dann sollte ich derjenige sein.«
    »Also gut«, sagt er seufzend und klopft mir auf die Schulter. »Ich hoffe nur, du weißt, was du tust.«
    Die ständige Wiederholung dieser Wortkombination geht mir allmählich auf die Nerven. Wisst ihr, ich weiß eigentlich nicht, was ich tue. Ich habe mich nur für das entschieden, was ich für die beste Lösung gehalten habe, und fleißig die Daumen gedrückt. Jetzt, da wir den Gang zum Hof betreten, bin ich immer weniger überzeugt, dass das wirklich eine gute Idee war.
    »Also, Guido«, sagt Robb und kommt näher. »Was sollen wir Skeeve denn nun überhaupt sagen? Ich meine, soweit ich es beurteilen kann, ist keiner von uns je einem echten Magiker begegnet. Gibt es so etwas wie ein Protokoll, das wir befolgen sollten?«
    »Ihr müsst nur ihr selbst sein«, sage ich. »Und am Anfang überlasst ihr vor allem Nunzio und mir das Reden. Danach sprecht ihr mit ihm, wie ihr auch mit jedem anderen sprechen würdet.«
    »Gibt es irgendeine besondere Anrede? So was wie ›Euer Wichtigkeit‹ oder so?«
    »Du hörst nicht zu, Robb«, tadle ich ein wenig verärgert. »Der Boss ist ein netter Kerl. Außerdem ist er jünger als ihr. Ihr müsst weiter nichts tun als ...«
    »Hey, Guido, was gibt's?«
    Ich blicke auf und sehe Aahz, der quer über den Hof winkend auf uns zukommt.
    Als ich gerade zurückwinken will, sehe ich, dass Robb anfängt, an seinem Bogen herumzufummeln.
    »Was machst du da?«, frage ich.
    »Das ist ein Dämon!«, kreischt Robb mit wild rollenden Augen.
    Auch der Rest der Delegierten macht seine Bogen bereit, und mir wird klar, dass wir sie nicht umfangreich genug auf die optischen und akustischen Besonderheiten vorbereitet haben, die ihnen im Palast zwangsläufig begegnen müssen.
    »Hey! Ganz ruhig!«, sage ich hastig. »Das ist nur Aahz. Er ist der Partner vom Boss, und ...«
    »Gliep!«
    Gliep kommt um die Ecke. Offenbar hat Aahz sich im Hof mit ihm beschäftigt, als wir angekommen sind. Blitzartig wird mir klar, dass wir in Schwierigkeiten stecken.
    »Das ist ein Drache!!«
    »Beruhigt euch! Alle!!«, belle ich im besten Kommandoton. »Es gibt keinen Grund ...«
    In diesem Moment entdeckt Gliep Nunzio und stürmt auf ihn zu.
    »Gliep!«
    Jetzt ist alles vorbei.
    Ein Haufen Dinge geschieht so schnell, dass mir nur eine verwirrende Ansammlung unzusammenhängender Bilder bleibt:
    Die Bögen werden schussbereit erhoben.
    Aahz bleibt wie angewurzelt stehen.
    Gliep tritt auf die Bremse und wirft sich seitwärts vor Aahz.
    Pookie und Spynne stürzten sich auf die Delegation, um sie vom Schießen abzuhalten.
    Ein Pfeil fliegt, und ... Gliep gibt ein schrilles Geheul von sich, bäumt sich auf, bricht zusammen und bleibt auf der Seite liegen.
    Bei diesem Laut erstarren alle an Ort und Stelle und stieren schweigend vor sich hin wie in einem gestellten Reklamebildchen.
    Und dann reden plötzlich alle durcheinander.
    »Warum hast du das getan??!!«
    »Aber er hat doch angegriffen.«
    »Nein, hat er nicht! Er wollte nur spielen!«
    »Du hast Skeeves Schoßtier erschossen!«
    »Oh Jesus!«
    »Woher sollten wir das wissen?«
    Während das Geplapper hinter mir weitergeht, renne ich zu Aahz, der neben Gliep kniet.
    »Wie geht es ihm?«, frage ich.
    Aber noch während ich spreche, wird mir klar, dass dies eine ziemlich blöde Frage ist. Von meinem Standort aus kann ich den Pfeil sehen, der gleich hinter dem Vorderbein im Körper von Skeeves Haustier steckt. Für Schützen, die normalerweise nicht einmal die Wände einer Scheune von innen treffen würden, haben sie dieses Mal eine erstaunliche und tödlich genaue Treffsicherheit an den Tag gelegt.
    »Nicht gut«, sagt Aahz, ohne aufzublicken. »Du solltest lieber jemanden schicken, der Skeeve holt.«
    »Nunzio!«, brülle ich. »Hol den Boss! Schnell!«
    »Gliep«, sagt der Drache und versucht kraftlos, den Kopf zu heben.
    »Bleib ruhig liegen, alter Kumpel«, sagt Aahz in bemerkenswert sanftem Tonfall. »Skeeve wird gleich bei dir sein.«
    Ich mache kehrt und gehe zurück zu den

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