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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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holen oder irgendwas.«
    »Seid ihr sicher, dass sie euch nicht gesehen haben, als ihr den Laden ausspioniert habt?«, fragt Nunzio.
    »Keine Chance, alter Junge«, entgegnet Chumly. »Wir haben uns abgewechselt und Tarnzauber benutzt, um unser Äußeres zu verändern. Die haben keine Ahnung, dass wir hinter ihnen her sind.«
    »Folgen diese Treffen irgendeinem Zeitplan?«, frage ich. »Keinem regelmäßigen«, sagt Pookie. »Aber gerade jetzt sind einige von denen drin.«
    Mehr muss ich nicht hören.
    »Also, Nunzio«, sage ich und klopfe auf die Waffe an meinem Gürtel, »dann lass uns beide mal rübergehen und uns ein bisschen mit den Leutchen unterhalten.«
    »Braucht ihr Hilfe oder eine Verkleidung?«, fragt Pookie.
    »Ich denke, wir werden uns präsentieren wie wir sind«, sage ich. »Der Rest von euch bleibt erst mal außer Sichtweite. Falls unsere Methode nicht funktioniert, seid ihr als Nächste dran.«
    »Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist? Dass wir beide allein es mit denen aufnehmen sollen?«, fragt Nunzio leise, als wir die Straße überqueren.
    »Vielleicht ist es nicht der beste Zug«, sage ich, »aber es ist die einzige Möglichkeit, unsere Sache durchzuziehen, ohne dass die anderen von den Anweisungen erfahren, die uns der Boss gegeben hat.«
    »Als er uns gesagt hat, wir sollen das Gold weggeben, hat er aber vermutlich nicht gemeint, dass die Leute es unseren Leichen abnehmen sollen«, kontert Nunzio.
    »Entspann dich, Vetter«, sage ich. »Du wirst sehen, das sind lediglich Amateure. Diese Vorstadttypen sind noch verweichlichter als die Kerle in der Stadt, mit denen wir gewöhnlich zu tun haben. Gönn ihnen einfach deinen eisigen Standardblick, dann werden wir keine Probleme bekommen. Und los geht's.«
    Es gibt zwei Möglichkeiten der Muskelanspannung, wenn man sich einem Ort oder einer Person stellt: hart und weich. Als ich den Laden zusammen mit Pookie und Spynne zum ersten Mal aufgesucht habe, habe ich die weiche Variante gewählt. Das heißt reden, viel lächeln und alles vorsichtig behandeln, nur um die Tatsache zu unterstreichen, dass wir auch anders können, wenn wir wollen.
    Nun ist es meiner Meinung nach Zeit für die harte Version.
    Vor der Eingangstür atme ich einmal tief durch, hebe die Arme und schlage mit beiden Händen kräftig gegen die Tür. Besagtes Objekt reagiert mit einem lärmenden Zurückschnellen (die Tatsache, dass sie nicht aus den Angeln fliegt, ist eher auf die solide Bauweise als auf ein Nachlassen meiner Kraft zurückzuführen). Noch ehe der Krach verklungen ist, gehe ich durch die resultierende Öffnung, und Nunzio drängt sich hinter mir herein. Sollte es für mich noch irgendeinen Zweifel an Pookies deduktiven Schlüssen gegeben haben, so wird dieser durch die Reaktion der anwesenden Kerle zerstreut. Die ganze Gruppe erstarrt an Ort und Stelle, und ein allgemeiner Ausdruck von Schuldbewusstsein, der an die Mienen von Spielern im Laden eines beschützten Buchmachers beim Eintreten des bis dahin noch nicht bestochenen Bullen erinnert, senkt sich über ihre Gesichter.
    Der Kerl, mit dem ich bei meinem ersten Besuch gesprochen habe, steht hinter dem Ladentisch, und ich nagele ihn mit einem bohrenden Blick fest.
    »Erinnerst du dich an mich?«, frage ich.
    »Äh ... klar. Sie sind der Mann, der schon einmal mit einigen ... Freunden hier war, richtig?«, stammelt er.
    »Dicht dran ist auch daneben«, sage ich und gehe langsam auf die Versammlung zu. »Ich bin der Typ, dem du Informationen liefern solltest. Informationen über die Räuber im Wald. Klingelt da was?«
    »Ah ... Wir gehen dann, Robb«, sagt einer der Männer im Laden und schiebt sich Richtung Tür.
    »Das glaube ich nicht!«, sage ich. »Nunzio!«
    »Hab' sie, Guido«, sagt mein Vetter und macht sich in der Tür breit.
    Die Kerle starren ihn an und nehmen eine Position, so weit wie möglich von ihm und mir entfernt ein.
    Ich widme mich wieder dem Macker hinter dem Tresen. »Was wolltest du gerade sagen?«
    »Ah ... Natürlich«, sagt er und weicht zurück. »Ich habe ein bisschen herumgefragt, und ...«
    »Nach dem, was ich gehört habe, musstest du dich nicht sonderlich weit umhören. Stimmt das?«, frage ich auf den Tresen gestützt und zeige ihm ein paar Zähne. »Nur bei den Typen, die gerade in diesem Laden herumstehen. Habe ich Recht?«
    »Naja ... äh ...«, stammelt der Kerl.
    Ich bringe ihn mit einer erhobenen Hand zum Schweigen.
    »Ehe du noch irgendwas sagst«, sage ich, »sollten wir uns

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