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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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belgischen Talsperre, die nicht so weit weg sein soll …«
    »Da gibt es nur zwei«, warf Jerusalem ein, »die Weser- und die Gileppe-Talsperre.«
    »… muss es einen Treffpunkt von deutschen Nazis und Neonazis geben.«
    Karl Jerusalem stöhnte:
    »Ihr könnt es aber auch nicht lassen mit dem Einmarschieren bei uns.« Gottfried Zimmermann ging darauf nicht ein:
    »Ist dir da was bekannt?«
    »Direkt nicht«, antwortete Jerusalem, »aber ich werde mich schlaumachen. Da ich merke, dass du genervt bist, will ich auch gar nicht mit dir plaudern. Die Hintergründe kannst du mir ja später erklären.«
    »Karl, ich danke dir«, beendete der deutsche Kommissar das Gespräch. Kaum hatte er aufgelegt, meldete sich Nusselein:
    »Nur kurz, ich habe eine ganz neue Spur, hat mit Nazis überhaupt nichts zu tun. Aber nicht am Telefon, in einer Stunde auf dem Parkplatz unterhalb von ›Kaiser-Karls-Bettstadt‹ in Mützenich.«
    Schnell legte Nusselein auf.
    »High noon« war in Monschau vorbei, es lag Spannungsmusik in der Luft – genauer gesagt »Do Not Forsake Me, Oh My Darling«. Allerdings in der deutschen Version von Ronny:
    »Sag’, warum willst Du von mir gehen?
    Ich brauche Dich und meinen Mut.
    Will der Gefahr ins Aug’ ich schauen,
    brauch’ ich Vertrauen, nur Dein Vertrauen,
    dann wird am Ende alles gut.
    Juhuhuhuhu huhuhuhu.«
    ***
    13.05 Uhr
    Gottfried Zimmermann schaute demonstrativ auf die Uhr, als Nusselein seinen Mazda neben dem blauen Ford parkte. Der dynamische Journalist sprang, wenigstens für seine Verhältnisse, aus seinem Fahrzeug und presste sich auf den Beifahrersitz des Dienstwagens:
    »Sorry, Redaktionsalltag, ich bin noch nicht mal dazu gekommen, Schleiden zu …«
    »Schnauze!«, unterbrach ihn der Kommissar, »komm zur Sache, der Keppler war vorhin übrigens bei mir. Er will jemanden vom Landeskriminalamt schicken.«
    »Ach, von dem war der Superschlitten auf Steuerkosten? Und? Hat er dir wieder die Zusammenarbeit mit mir verboten?«
    Der Kommissar nickte:
    »Ja, und er tut auch so, als würde er noch nicht einmal deinen Namen kennen: Rüsselschwein.«
    »Dabei bin ich ein Trüffelschwein, und zwar der allerersten Sahne. Aber was solls: Dein Keppler, dieser Hosentaschennapoleon, kann uns doch am Arsch lecken. Also, ich habe mich vorhin in Imgenbroich mit einem Informanten getroffen.«
    »Seriös?«, hakte Zimmermann nach.
    »Horst! Wollte seinen Familiennamen nicht nennen, hat schon einen an der Waffel, aber die Infos, doch doch, da habe ich ein gutes Gefühl. Also: Rumbach hat wohl bis weit in die Sechziger an der ganzen Grenze zwischen Mosel und Aachen mit einem kleinen Panzerspähwagen seine Geschäfte gemacht. Gewinn rund 700.000 Mark pro Monat nur mit Kaffee.«
    »Das war damals mehr als sechs Richtige im Lotto!«, entfuhr es Zimmermann.
    »Der Panzerwagen wurde getarnt in einem Lastwagen zum jeweiligen Einsatzort gefahren, die Zöllner konnten den mit seinen Vollgummireifen auch nicht stoppen. Da die Schmuggler aus dem Panzer immer Krähenfüße warfen, waren die Zollwagen anschließend meistens platt.«
    Zimmermann schüttelte den Kopf:
    »Ja, gut, Schmugglergeschichten. Alles verjährt, heute lacht man darüber. Warum sollte man dafür den Rumbach umgebracht haben?«
    »Nusselein schaute sehr wichtig:
    »Weil Morde nicht verjähren!«
    Er ließ den Satz etwas nachhallen und ergänzte dann:
    »Morde an Zöllnern, einer Nutte aus Trier – hat sich wohl alles in der Südeifel abgespielt.«
    »Ich weiß nicht«, schüttelte Zimmermann den Kopf, »klingt mir alles ein wenig nach Old Fashion.«
    »Dachte ich auch, bis ich den Namen des Spediteurs und Schmuggel-Partners hörte …«
    »Machs nicht so spannend!«
    »Matthias Kling aus Eicherscheid!«
    Zimmermann pfiff durch die Zähne:
    »Das ist wahrlich ein großer Name in der Nordeifel. Der hat wahrlich einen Ruf zu verlieren.«
    »Ein lokaler Graf Koks von der Gasanstalt eben.«
    Nusselein kramte in seiner Jackentasche und zog einen zerknitterten, roten Notizblock mit dem Aufdruck »Für Vergessliche: SPE – Sozialdemokratische Fraktion im europäischen Parlament« hervor, den ihm der Würselener Europa-Abgeordnete Martin Schulz persönlich geschenkt hatte. Nusselein blätterte:
    »Also, ich habe mal was im Internet gesucht: Matthias Kling, Ehrenpräsident des Deutschen Speditionsverbandes, DSV …
    »Heißt das nicht Ski-Verband?«, warf Zimmermann ein.
    »Scheint nicht geschützt zu sein: Heißt nicht nur Ski-Verband, sondern auch

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