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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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könnte ich schon seit Jahren gut brauchen, aber ich weiß nicht, wie man da rankommen kann.«
    »Bei der Gemeindeverwaltung in Amel nachfragen!«, schlug Karl Jerusalem helfend vor.
    Der Bauer schüttelte wieder den Kopf:
    »Ca va! Wer kommt schon nach Amel!«
    »Was ist denn drin?«, fragte Gottfried Zimmermann.
    »Dat weiß der liebe Herrjott. Sie sehen ja, kein Fenster, dickes Tor mit Schloss und Riegel. Wahrscheinlich nix, sonst würde ja jemand was vermissen.«
    Die beiden Polizisten nickten zu dieser Logik, auch wenn sie diese nur begrenzt nachvollziehen konnten. Karl Jerusalem hakte nach:
    »Wie war Ihr Name, falls wir noch einmal Ihre Hilfe brauchen?«
    »Willi Spoden! Ich wohne gleich da vorne. Ich bin immer im Dorf. Kurz vor Weihnachten mal in St. Vith, aber sonst immer hier.«
    Zimmermann und Jerusalem verabschiedeten sich, konnten aber nicht verhindern, dass Willi Spoden sie noch begleitete, als sie die Halle näher unter die Lupe nahmen. Diese hatte tatsächlich kein Fenster und das Tor war mehrfach gesichert. Nachdem die Männer einmal um das Gebäude gegangen waren, gingen sie zum R4 zurück und hinterließen einen irritierten Willi Spoden:
    »Wat macht denn die Kripo aus Duisburg hier bei uns in Me-dell?«
    ***
    12.50 Uhr
    Incitatus lag in der Sonne und überlegte, ob er überlegen sollte: Elsternfalle, Genickbiss, Blutrache wären sicher alles Themen gewesen, die seine Aufmerksamkeit angeregt hätten. Doch erstens schien die Sonne und zweitens hatte er die Schmach der gestrigen Niederlage noch nicht verwunden. Also verwarf er alle Gedanken und döste gemütlich ein. Die Elstern waren derweil nach Leykaul auf der anderen Seite des Rurtals gezogen. Dort war ein Hund so leichtsinnig gewesen und hatte seinen Futternapf auf der Terrasse unbeaufsichtigt gelassen.
    ***
    13.05 Uhr
    Das Duo der »Eifeler Interpol«, wie Karl Jerusalem die Zusammenarbeit zwischen Monschau und Eupen nannte, fuhr über das Venn zurück. Hoch oben, auf »Baraque Michel«, kehrten die beiden in das urgemütliche Gasthaus ein und bestellten zweimal den »Fagnard«-Teller mit Brot, Käse, Schinken und Vennpastete sowie das hauseigene Bier. Gottfried Zimmermann fasste den Besuch in Medell zusammen:
    »Es wäre schon ein Riesenzufall, wenn es nicht Matthias Kling gewesen ist, der dort seine Lkws abstellte. Soviel Speditionen gibt es nicht in unserer Ecke. Also war Fritz Rumbach, denn der ist der einzige, der auf dem Foto bisher identifiziert werden konnte, in Medell, wahrscheinlich mit Kling.«
    Karl Jerusalem nickte:
    »Und ich rufe am Montag mal bei der Gemeindeverwaltung an, wem das Grundstück und die Halle gehören. Ich rede mal mit dem Staatsanwalt, vielleicht darf ich auch mal einen Blick in den Schuppen werfen. Es muss ja einen Grund geben, dass der seit Jahren so verriegelt und verrammelt ist. Willst du nicht mal bei dem Kling vorstellig werden?«
    Gottfried Zimmermann nickte:
    »Wahrscheinlich hätte ich das schon viel früher machen sollen. Aber ich habe mich irgendwie in diese Neonazi-Spur verrannt.«
    »Wir verrennen uns alle einmal«, nickte Karl Jerusalem gönnerhaft. »Der eine landet dann bei Durchgeknallten im Venn …«
    »… und der andere bezahlt jetzt alles hier und nimmt nie wieder in deiner Gegenwart das Wort Hare Krishna in den Mund.«
    »Rama Rama, Hare Hare«, schloss Karl Jerusalem das Thema ab. Danach redeten sie nur noch über belgische Biere.
    ***
    14.45 Uhr
    Das Narbengesicht wartete immer noch im Lütticher »Take Off« auf seinen Kontaktmann. Als das Handy klingelte, meldete er sich nur mit »Ja«. Er sagte noch einmal »Oui« und harrte weiter aus. Nach einer viertel Stunde betrat ein älterer Herr, Typ Geschäftsmann, das Lokal und sah sich um. Als er das Narbengesicht erkannte, nickte er nur kurz und setzte sich an den Tisch. Die beiden unterhielten sich offenbar belanglos, dann stand der Geschäftsmann auf und ging zur Toilette. Das Narbengesicht folgte, kam aber nach kurzer Zeit wieder zurück. Wenig später folgte auch der andere Mann. Dieser nickte nur, klopfte dem Narbengesicht auf die Schulter und verließ das Lokal.
    Nach zehn Minuten verließ ein Cherokee mit deutschem Kennzeichen die Tiefgarage an der Kathedrale Saint Paul.
    Auf dem Beifahrersitz lag ein großer Umschlag.
    ***
    15.30 Uhr
    Charly Nusselein rief Ilse Warburton in London an:
    »Hier Nusselein aus Deutschland, also aus Monschau. Ich treffe morgen nach Ihrer Zeit um 12.33 Uhr mit der Eisenbahn auf einem Bahnhof ein, der

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