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Den letzten beissen die WerWölfe

Den letzten beissen die WerWölfe

Titel: Den letzten beissen die WerWölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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hieß.
    Den Preis von £ 40 (43,99 Euro) hielt der weltgereiste Journalist »für Londoner Verhältnisse, glaub’ mir«, wie er seinem Kater erklärte, »für sensationell«, zumal noch die U-Bahnstationen Bayswater und Queensway in der Nähe lagen.
    Dann setzte er sich in seinen Mazda und fuhr zum Aachener Bahnhof, wo er das Ticket nach London für 311 Euro erstand. Schimpfend verließ er die Ansammlung der Urbanität und bewegte sich wieder Richtung Kalterherberger Rustikalität:
    »311 Euro, eigentlich wollte ich den Eurostar nicht kaufen.«
    Einen Rabatt »wegen Tunnelgefahr« hatte die Frau am Schalter übrigens abgelehnt.
    ***
    12.05 Uhr
    Das Narbengesicht erschien pünktlich, der Alte empfing ihn nicht gerade freundlich:
    »Da ist der Umschlag, 40.000 wie vereinbart. Hier sind noch
4.000 für dich, alter Halsabschneider. Da ist ewiges Schweigen mit drinne, ist das klar?«
    Der Sympathieträger in Lederjacke nickte:
    »Sie haben sich immer auf mich verlassen können.«
    Der Alte machte eine wegwerfende Handbewegung:
    »Jetzt mach, dass du rauskommst! Morgen will ich die Sachen auf dem Tisch haben!«
    Das Narbengesicht grüßte, verließ den Raum und fuhr nach Lüttich.
    Dort steuerte er das »Take Off« in der Rue du Mouton Blanc an, eine Studentenkneipe im »Centre Carré«, die besonders von luxemburgischen Studenten, aber auch von deutschsprachigen Mitgliedern der ostbelgischen Vereinigung »Patres Paludiae« frequentiert wurde.
    Dort wartete das Narbengesicht auf einen Anruf.
    ***
    12.20 Uhr
    Christus kam nur bis Eboli – Gottfried Zimmermann und Karl Jerusalem nur bis Medell. Sie parkten das oldtimerverdächtige Fahrzeug neben der Kirche mit dem Zwiebelturm und spazierten mit dem Foto aus dem Album durch den Ort. So müssten sie die Stelle finden, wo sich vor vielen Jahren die Männer trafen, die an diesem Ort eigentlich nichts zu suchen hatten. Nach mehreren Versuchen glaubten die beiden schließlich rechts von der Durchgangsstraße auf einem halbwegs befestigten Grundstück fündig zu werden:
    »Hier muss es sein. Das ist auch die Betonbude«, befand Karl Jerusalem, und Gottfried Zimmermann nickte.
    Die Eifeler Interpol kletterte über einen recht wackeligen Zaun und stellte sich genau auf die Stelle, wo das Foto entstanden war.
    Im Hintergrund grüßte der Zwiebelturm.
    »Was soll das werden, wenn es fertig ist?«, polterte plötzlich ein Mann in derber Arbeitskleidung, der erbost auf die Wiese eilte und dabei einen Stock schwang. Karl Jerusalem zückte schnell seinen Dienstausweis und hob ihn wie ein Schutzschild vor sich:
    »Brigade Spéciale de Recherche aus Eupen.«
    »Geht das auch auf Deutsch!?!«, schimpfte der Ostbelgier mit lauter, schleppender Stimme.
    »Horst Schimanski, Kripo Duisburg!«, rief Jerusalem erneut.
    »Na, es geht doch!«, bemerkte der Mann weitaus freundlicher und kam auf die beiden Männer zu. Gottfried Zimmermann legte nach:
    »Kriminalpolizei Monschau!«
    Der Mann schien sich an möglichen Grenzverletzungen nicht zu stören:
    »Wat sucht Ihr denn hier?«
    Karl Jerusalem ließ den Knüppel des Mannes nicht aus dem Auge:
    »Wir haben hier ein altes Foto, das möglicherweise die Spur zu einem Verbrechen sein könnte.«
    Er gab dem Mann die Aufnahme. Der schaute es sich lange an und schüttelte mehrmals den Kopf:
    »Ca va, dat ist genau hier. Aber die Männer, die kenne ich nicht. Da ist keiner aus Medell drauf abgemalt.«
    »Wem gehört das Grundstück denn?«
    Der Mann machte eine wegwerfende Handbewegung:
    »Wenn das einer so richtig wüsste. Ich habe da drüben den Hof, bin also immer hier. Sie sehen ja, was das für ein Drecksstück ist. Da hat seit Jahren keiner mehr was dran getan. Früher standen hier immer Lastwagen einer deutschen Firma rum.«
    Gottfried Zimmermann wurde hellhörig:
    »Einer deutschen Spedition? Wie hieß die denn?«
    Der Mann blies die Wangen auf – die Formulierung Backen wäre allerdings zutreffender:
    »Ja, wenn ich das noch wüsste, kam aus der Monschauer Ecke her, hatte wohl viel mit Luxemburg zu tun. Vor allem am Wochenende standen hier viele Lastwagen rum. Aber seit weit über zehn Jahren schon nicht mehr.«
    »Kann ›Kling – Eicherscheid‹ der Spediteur gewesen sein?«
    Wieder blies der Mann Luft aus:
    »Das kann es gewesen sein. Eicherscheid, das ist doch in der Monschauer Ecke?«
    Karl Jerusalem zeigte auf die Betonhalle:
    »Und was ist in dem Schuppen?«
    Der Bauer machte eine wegwerfende Handbewegung:
    »Ja, wenn ich das wüsste. Die

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