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Den Löwen Zum Frass

Den Löwen Zum Frass

Titel: Den Löwen Zum Frass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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sein sollten. Reuelos zwinkerte mein Vater mir zu.
    Dann zuckte mein Partner zusammen. »Interne Rechnungsprüfung taugt nicht als Tarnung!«, schnaubte er verstimmt.
    »Keiner wird uns das abnehmen, Falco. Die internen Rechnungsprüfer sind dazu da, Fehler in der Palastbürokratie aufzudecken. Sie begeben sich nie in die Öffentlichkeit ...«
    Er hatte begriffen, dass ich ihn verschaukelt hatte. Befriedigt stellte ich fest, dass er wütend war.
    »Nur ein Versuch«, sagte ich hämisch grinsend.
    »Um was geht es?«, drängte Papa, der es hasste, ausgeschlossen zu sein.
    »Das ist vertraulich!«, gab ich vernichtend zurück.
    Am nächsten Tag, nachdem wir Calliopus' offizielle Angaben durchgeackert hatten, begaben wir uns zurück in sein Trainingslager, um das Ganze auseinander zu nehmen.
    Der Mann selbst sah kaum so aus, als hätte er geschäftlich mit Tod und Grausamkeit zu tun. Er war ein langer, dünner, gepflegter Bursche mit ordentlich geschnittenem dunklem Kraushaar, großen Ohren, breiten Nasenlöchern und einer Bräune, die auf fremdländische Abstammung hinwies, obwohl er sich gut angepasst hatte. Der Immigrant aus einer Gegend südlich von Karthago hätte genauso gut in der Subura geboren sein können, wenn man die Augen schloss. Sein Latein war fließend, der Akzent reiner Circus Maximus, unbeeinträchtigt durch Übung in der Vortragskunst. Er trug schlichte weiße Tuniken und genug Ringe an den Fingern, um ihm menschliche Eitelkeit zuzugestehen. Ein großherziger Junge, der es durch harte Arbeit zu etwas gebracht hatte und sich anständig benahm. Von der Art, die Rom zu hassen liebt. Er war im
    richtigen Alter, um sich von überall hochgearbeitet zu haben. Unterwegs konnte er alle möglichen Geschäftspraktiken gelernt haben. Er kümmerte sich selbst um uns. Was darauf hindeuten sollte, dass er sich nur wenige Sklaven leisten konnte, die alle zu arbeiten und keine Zeit für uns hatten. Da ich seine Personallisten gesehen hatte, wusste ich es besser; er wollte selbst kontrollieren, was Anacrites und ich zu hören bekamen. Er wirkte freundlich und desinteressiert. Wir wussten, was wir davon zu halten hatten.
    Sein Unternehmen bestand aus einer kleinen Pa- lästra, wo seine Männer trainiert wurden, und einer Menagerie. Wegen der Tiere hatten die Ädilen ihn gezwungen, sich außerhalb von Rom niederzulassen, an der Via Portunensis, auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses. Zumindest war es für uns die richtige Seite der Stadt, aber in jeder anderen Hinsicht war es ziemlich lästig. Um die raue Gegend des Trans Tiberim zu umgehen, mussten wir den Bootsmann überreden, uns vom Emporium zur Porta Portunensis zu rudern. Von dort war es nur noch ein kurzer Weg, vorbei am Heiligtum der syrischen Götter, die uns in exotische Stimmung versetzten, und dann am Heiligtum des Herkules.
    Unser erster Besuch war nur kurz gewesen. Gestern hatten wir den Mann kennen gelernt, den wir überprüfen sollten, uns seinen Löwen in dem ziemlich unsicher wirkenden angenagten Holzkäfig angesehen und Dokumente eingesammelt, um uns einen Überblick zu verschaffen. Heute würden wir eine härtere Gangart einschlagen.
    Anacrites war darauf vorbereitet, die anfängliche Befragung durchzuführen. Meine Durchsicht der Unterlagen hatte ergeben, dass Calliopus momentan elf Gladiatoren besaß. Sie waren professionelle »Bestiarii«. Damit meine ich, dass sie keine simplen Verbrecher waren, die man zu zweit in den Ring schickte, damit sie sich während des morgendlichen Aufwärmtrainings gegenseitig umbrachten, wobei der Letzte von einem Helfer kaltgemacht wurde; hier handelte es sich um elf anständig trainierte und bewaffnete Tierkämpfer. Profis wie die ziehen eine gute Schau ab, versuchen aber »zurückgeschickt« zu werden - das heißt, nach jeder Runde lebendig in den Tunnel zurückzukehren. Sie müssen wieder kämpfen, doch sie hoffen darauf, dass die Menge eines Tages nach einer großen Belohnung für sie schreit oder sogar ihre Freilassung fordert.
    »Es gibt nicht viele Überlebende?«, fragte ich Cal- liopus. Ich wollte ihm die Befangenheit nehmen, bis wir die eigentliche Befragung begannen.
    »Oh, mehr als Sie denken, besonders unter den Bestiarii. Man braucht Überlebende. Die Hoffnung auf Geld und Ruhm lockt sie an. Für junge Burschen aus ärmlichen Verhältnissen ist es vielleicht die einzige Chance, im Leben Erfolg zu haben.«
    »Sie wissen sicher, dass alle annehmen, die Kämpfe seien vorher abgesprochen.«
    »Ich

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