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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Mal die Dreharbeiten verpasst«, informierte Tessa die beiden ernst und reichte die Gläser herum. »Ich hätte ja nichts dagegen, aber wenn er dann schließlich auftaucht, dann brüllt er alle an und will, dass alles nach seiner Nase geht.«
    »Männer«, rief Clemmie und trank einen Schluck. Sie starrte vor sich hin, merkte dann aber, dass man sie ansah, und versuchte, ihren unerwarteten Ausruf zu rechtfertigen. »Ich meine, die haben einfach ihre eigenen Gesetze. Der arme Jack. Er ist ein so netter Mann. Glauben Sie wirklich, dass seine Ehe auf dem Spiel steht?«
    »Ja.« Henny leerte rasch ihr Glas.
    »Caro ist mir egal, so schlimm das vielleicht klingt, aber Jack ist mein Bruder, und er ist immer gut zu mir gewesen, besonders seit Bobbys Tod. Ich finde es unerträglich, ihn so unglücklich zu sehen«, sagte sie mit brechender Stimme.
    »O Henny!« Tessa griff nach einem Taschentuch und schob es in ihre Richtung. Sie fühlte sich ziemlich hilflos.
Henny nahm das Taschentuch dankbar entgegen. »Ich weiß, es klingt vermutlich sehr dramatisch, aber ich habe immer angenommen, dass Jack und Caro zusammenbleiben. Ich weiß, dass sie ständig streiten und sich gegenseitig betrügen, aber das gehört bei ihnen eben dazu. Doch jetzt ist es anders … ernster. Caro wirkt so entschlossen. Es ist fast so, als fände sie JB ganz umwerfend – jemand, für den sie Jack verlassen würde.«
    Tessa schnaubte. Sie konnte nicht glauben, dass JB mit Caro durchbrennen würde. Es ging nicht um den Altersunterschied oder darum, dass JB niemals auch nur einen einzigen Gedanken an den armen Jack verschwenden würde. JB schien immer alles unter Kontrolle zu haben, daher konnte sie sich nicht vorstellen, dass er den Kopf wegen einer Frau verlor. Und ausgerechnet Caro? Das konnte sie nicht glauben. Tessa sah bestürzt, dass Clemmie nun ebenfalls die Tränen über die Wangen rollten, und zupfte weitere Tücher aus der Schachtel, um sie herumzureichen.
    »O nein, Clemmie, was ist denn mit Ihnen?«
    Henny sah entsetzt, in welchem Zustand Clemmie nun war, und kippte fast ihr Weinglas um.
    »Es tut mir so leid. Ich wollte mich wirklich nicht so gehen lassen.« Clemmie blickte auf ihren Schoß. Mit ihren schmalen, nackten Schultern wirkte sie sehr verletzlich. »Kann ich etwas sagen? Aber nur privat, nicht öffentlich?«
    Tessa merkte, dass Clemmies Frage an sie gerichtet war, und errötete. Das konnte sie Clemmie nicht zum Vorwurf machen. In ihrem Beruf galt nichts als privat. Aber Tessa fand allmählich, dass sie in erster Linie eine Freundin war, erst dann eine Journalistin. Vielleicht hatte Jilly Recht. Sie hatte tatsächlich ihre Schärfe verloren.
    »Ich weiß, dass Sie das fragen müssen, und ich verstehe auch den Grund, aber das macht mich richtig traurig. Mir wäre es lieber, wenn Sie mich als jemanden betrachteten,
dem sie sich anvertrauen können, und nicht als eine höchst unzuverlässige Journalistin.«
    Clemmie schüttelte den Kopf. »Tessa, das habe ich nie gedacht. Ich … muss nur einfach sicherstellen, dass ich frei reden kann, ohne dass alles in einem Magazin wieder auftaucht. Das ist mir nämlich schon so oft passiert.« Sie sah sie unglücklich an. »Es ist Rufus. Er benimmt sich sehr seltsam. Ich … weiß nicht einmal, wie … Aber er ist nicht mehr derselbe.«
    »Wie denn?«
    »Er ist aufmerksam, er ist liebevoll – da scheint sich nichts geändert zu haben.« Clemmie trank einen weiteren Schluck. »Aber ich habe keine Ahnung, was er macht. Wenn ich ihn frage, wohin er geht, wird er sehr ärgerlich, daher vermeide ich das. Aber ich kann ihn so oft nicht erreichen, und auf meine SMS reagiert er einfach nicht mehr. Er ist gereizt und launisch und fast … schuldbewusst. Als würde alles, was ich sage, einen Vorwurf bedeuten. Und das ist nicht der Fall. Was meinen Sie? Bitte seien Sie ganz ehrlich.«
    Tessa wurde unruhig. Ob Clemmie irgendwie ahnte, dass alles so klang, als hätte Rufus eine Affäre?
    Henny dachte offensichtlich das Gleiche. »Es ist furchtbar, das sagen zu müssen, aber da Sie uns gebeten haben, ehrlich zu sein, muss ich Sie fragen: Ist es möglich, dass Rufus etwas mit einer anderen Frau hat?«
    Clemmie vergrub das Gesicht in den Händen. Die Wolke ihres dunklen Haars verbarg sie einen Moment lang vor der Welt. »O mein Gott! Natürlich, das muss es sein … ich dachte das am Anfang, aber seitdem habe ich mir eingeredet, dass es schlimm von mir ist, ihm nicht zu vertrauen. Sie haben Recht, Henny! Es gibt

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