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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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ungerecht. »Genau, Will, ehrlich. Ich scheine ständig zu versuchen, jeden von euch beiden davon zu überzeugen, dass der jeweils andere wirklich in Ordnung ist!«
    Will verschluckte sich fast. Tristan versuchte, Tessa davon zu überzeugen, ihm eine Chance zu geben?
    »Okay, aber wir reden ja nicht über dich und Tessa, denn da gibt es nichts zu bereden. Ihr beide könnt einander nicht ausstehen, und damit hat es sich.« Tristan griff nach einem Lappen und wischte einen kleinen Spritzer von der Leinwand. »Das ist aber wirklich schade, denn ihr habt beide voneinander den völlig falschen Eindruck und benehmt euch wie zwei Kinder, aber was soll’s? Es müsste mir eigentlich völlig egal sein.« Er starrte an Will vorbei. »Ich bin nur enttäuscht, weil Tessa und ich … nun ja, in einer gewissen Situation waren, aber es ist nichts daraus geworden.«
    »Meinst du mit der gewissen Situation etwa die berüchtigte Nacktbadeszene im See?«
    Tristan richtete sich kerzengerade auf. »Berüchtigte Nacktbadeszene? Berüchtigt heißt wohl, dass jedermann darüber Bescheid weiß?«
    »Ja, alle haben es gesehen, und jeder redet darüber«, erwiderte Will augenzwinkernd. »Ich hatte das Pech, alles von Anfang an zu beobachten, weil ich gerade mit Claudette telefonierte.«
    »Du hättest zumindest in eine andere Richtung blicken können, verdammt nochmal!« Tristan lachte nun laut auf. Dann errötete er, als er sich an die Szene erinnerte. »Du Perversling.«
    »Ich habe wirklich weggesehen!«, verteidigte Will sich. »Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass Tessa plötzlich im Schlüpfer über die Wiese rennt, das ist alles.« Es war allerdings egal, ob er weggeblickt hätte oder nicht. Denn der Anblick von Tessas schlankem, gebräuntem Körper
hatte ihn mehr verfolgt, als er zugeben würde. Er verdrängte das Bild rasch, das er immer noch vor Augen hatte.
    »Was für ein Anblick!«, seufzte Tristan und genoss die Erinnerung. »Ach, was hatten wir für einen Spaß. Aber weiter sind wir nicht gegangen. Es war einfach nur … Spaß. Tessa ist unglaublich, wenn man sie erst kennen lernt, Will. Ehrlich. Ich weiß, du kannst sie nicht leiden, weil du sie für eine knochenharte Journalistin hältst, der es nur um ihre Story geht, aber so ist sie wirklich nicht.«
    Will verdrehte die Augen und entschied sich, Tristan die Einzelheiten von Tessas Notizen zu ersparen, auf die er gestoßen war. Warum sollte er seinen Bruder verletzen, wenn keinerlei Gefahr bestand, dass dieser sich in Tessa verlieben würde? Vielleicht sollte er sich auch nicht allzu viele Gedanken darüber machen, dass Tristan Claudette nicht leiden konnte. Wenn er so leicht zu überzeugen war wie bei Tessa, dann hatte er eben keine Menschenkenntnis.
    »Denk doch, was du willst.« Tristan zuckte die Achseln. Will glaubte, dass er Tessa falsch einschätzte. »Ich habe sie inzwischen besser kennen gelernt, daher kann ich ruhig behaupten, dass ich Tessa besser kenne als du. Sie ist ziemlich desillusioniert von ihrem Job, und ihre Chefin droht ihr tagtäglich, sie rauszuwerfen. Hast du das gewusst? Na, hab ich mir gedacht. Sie hat ernsthaft vor, den Beruf zu wechseln und ist in Wirklichkeit viel empfindsamer, als du vielleicht denkst.«
    Will zuckte zusammen. Das klang nicht wie das freche, unverschämte Mädchen, das trotzig in seinem Büro auf und ab stolzierte und ihm erzählt hatte, dass sein Job ihm alles bedeutete. Ehe er weiter über Tristans Information nachdenken konnte, fuhr Tristan ernsthaft fort.
    »Ich hatte gedacht, Tessa könnte mir über … sie hinweghelfen, aber leider funktioniert das nicht. Wir sind
gute Freunde, aber eine Romanze kommt für uns nicht in Frage.«
    »Sie heißt Sophie«, bemerkte Will sanft. »Du musst es lernen, ihren Namen wieder auszusprechen, Tris, sonst kommst du nie von ihr los.«
    »Du hast ja so Recht.« Tristan gab sich nun Mühe. »Sophie. Da! Ich habe den Namen gesagt. Und sie nicht einmal beschimpft.«
    »Das nenne ich Fortschritt. Aber mir ist aufgefallen, dass du alle ihre Porträts für die Nachwelt aufbewahrst.« Will deutete auf den Stapel Gemälde unter dem Tuch. »Sag mir ja nicht, du tust es nur, weil sie dein Werk in dieser Periode gut repräsentieren, Tristan.«
    Tristan sah ihn beschämt an. »Mann, du kennst mich wirklich gut. Okay, ich habe, was … Sophie angeht, wirklich Probleme. Aber was kann ich tun?« Sein Gesicht wirkte gequält. »Sie war die größte Liebe meines Lebens. Nichts hat mich jemals so

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