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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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strahlte, doch dann sank ihre Stimmung wieder, als ihr einfiel, wie sehr Freddie Tessa bewunderte. Blondinen schien er wohl auch nicht attraktiv zu finden. Er stand eher auf Brünette.
    Freddie nahm sich ein Cookie. »Was ist denn bloß mit India los? Ob sie wohl einen Freund hat? Vielleicht einen verheirateten Mann, einen ganz alten? Vielleicht ist er richtig abgefuckt, und sie schämt sich, es dir zu erzählen.« Er runzelte die Stirn, als sein Handy piepte. »Das ist einer von meinen alten Kunden, der Dope will. Ich habe es noch nicht allen gesagt, aber ich fahre das alles ein bisschen runter.
« Dabei senkte er die Wimpern, damit sein Blick nicht allzu verräterisch wirkte.
    Milly war verdutzt. »Ich dachte, du … Ich dachte, es … du sagtest, du wolltest es nicht aufgeben. Du hast gesagt, nur wenn … dich eine schöne Frau darum bittet.«
    »Genau.« Er sah sie flüchtig an, aber dieser Bruchteil einer Sekunde wirkte sehr bedeutungsvoll. Dann legte er Milly eine Hand auf den Arm, als wollte er etwas sagen, wandte jedoch den Kopf ab, weil Henny in diesem Augenblick mit einer Platte Canapees hereinkam. Rasch zog Freddie seine Hand zurück, doch Milly spürte weiterhin seine Wärme. »Hallo, Mrs. H., Sie sehen aber toll aus! Jemand hat ein Lächeln auf Ihre Lippen gezaubert.« Dann zwinkerte er Milly bedeutungsvoll zu und verließ die Küche.
    Milly konnte keinen klaren Gedanken fassen. Was hatte Freddie gemeint? Er hatte doch nicht etwa ernsthaft gemeint, er würde das Dealen aufgeben? Nach allem, was er an dem Tag im Café zu ihr gesagt hatte? Einen wunderbaren Moment lang glaubte sie, er hätte die Andeutung gemacht, es könne vielleicht mit ihr zu tun haben. Aber das konnte nicht sein. Er sah sie bloß als Freundin, nichts weiter. Vielleicht gab es ein anderes Mädchen, für das er alles aufgab? Dieser Gedanke war für sie unerträglich.
    Milly sah ihre Mutter flüchtig an und zuckte zusammen. Sie trug eine hübsche Bluse mit Rüschen zu einer Jeans. Jeans! Milly hatte ihre Mum noch nie zuvor in Jeans gesehen. Sie sah zehn Jahre jünger aus. Aber nicht nur das, ihr normalerweise so krausiges, sandfarbenes Haar wirkte viel weicher und war hochgesteckt. Sanfte Locken umkringelten ihr Gesicht. Milly ging bewundernd um sie herum und wusste, jetzt war der Zeitpunkt für ihre Entschuldigung gekommen.
    Henny bemerkte nicht, wie Milly sie anstarrte. »Ich hätte
nie gedacht, dass ich jemals so was von mir geben würde, aber ich werde heilfroh sein, wenn diese verdammten Hochzeiten endlich vorbei sind. Mich hat gerade ein Sicherheitsbeamter von oben bis unten durchsucht!« Sie nahm ein Tablett mit einem Stapel Mini-Doughnuts. »Probier mal hiervon, Liebling. Die sind köstlich, auch wenn ich sie selbst gebacken habe.«
    Milly dachte an ihre Diät, konnte aber nicht widerstehen. Es war ein leichtes, zuckriges Gebäck mit einer Zimtcreme-Füllung – wunderbar! Sie wusste, jetzt war der Augenblick gekommen, sich bei der Mutter zu entschuldigen, aber sie wich wieder aus. »Fantastisch! Sind die für Clemmies Hochzeit?«
    Henny setzte mit geschürzten Lippen das Tablett ab. »Nein, für Sophie und Gil. Falls die Hochzeit stattfindet«, fügte sie düster hinzu.
    »Ich weiß. Total verrückt, nicht?«, stimmte Milly nachdrücklich zu. »Der arme Tristan. Die beiden waren doch füreinander bestimmt, oder?« Henny sah die Tochter aufmerksam an. »Wie steht es denn zwischen dir und Freddie?«
    Milly riss den Kopf hoch. »Was? Wer?«
    Henny lächelte, bis sich auf ihren rosigen Wangen die Grübchen zeigten. »Liebling, ich weiß doch, wie du ihn findest. Und das kann ich dir nicht vorwerfen, denn er ist wunderbar! Gute Manieren, und dieses unverschämt freche Grinsen!«
    »Mutter!«, rief Milly lachend.
    »Schatz, ich weiß, dass du denkst, ich bin viel zu alt für so was, aber ich kann dir versichern, ich habe noch eine Menge auf Lager.«
    Es war der perfekte Augenblick, um etwas zu sagen. Milly zwang sich zum Reden, fürchtete aber, die falschen Worte zu wählen. »Also … das mit dem … Ich habe dich sehr hässlich behandelt … und es tut mir sehr leid.«

    Henny war so überrascht, dass sie nicht wusste, was sie sagen konnte.
    Milly redete weiter. »Was ich gesagt habe, als wir hierherzogen. Und als Daddy starb.« Die Worte überstürzten sich jetzt. »Ich weiß doch, dass es nicht deine Schuld war, und ich weiß auch, dass ich kein Recht hatte, dir die Schuld daran zu geben, dass wir hierher zurückzogen. Ich war

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