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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Persönliches erwähnte.
    JB sah sie an. »Die Brüder … Tristan und Will … Verstehen sie sich?«
    Tessa zuckte die Achseln. »Ja, ich glaube, sehr gut. Sie treten immer füreinander ein und sind sehr loyal zueinander. Ich glaube, sie sind nicht nur Brüder, sondern auch gute Freunde.«
    »Gut, gut. Nicht alle Brüder sind so.«

    Tessa hörte die Bitterkeit in seiner Stimme. »Hast du denn Brüder?«
    JB spuckte einen Tabakkrümel aus und warf die dunklen Locken zurück. »Einen. Und den kann ich nicht ausstehen.«
    »Warum nicht?«
    »Wir waren Freunde, aber wir’aben schon jahrelang nicht mehr miteinander geredet. Uns verbindet nichts.« JB starrte ins Leere. Sein Mund war verächtlich verzogen. »Fabrice ist für mich gestorben.«
    »Habt ihr euch gestritten?«
    »Jaja, so ähnlich.« JB stieß ein freudloses Lachen aus. »Und manche Dinge sind unverzeihlich. Nein, ich werde nie wieder mit Fabrice reden, salaud! «, murmelte er wütend und schleuderte den Zigarettenstummel auf den Boden wie einen Dolch. Dann blickte er über die Schulter zurück. Er wirkte leicht schuldbewusst. »Ich’abe etwas zu tun, aber ich werde den Film fertig stellen, ja?« Dann schien er wieder völlig in seine Gedanken versunken und nahm Tessa nicht mehr wahr. Er machte eine vage Handbewegung. »Spring noch eine Weile für mich ein, ja? Ich glaube, mehr brauche ich nicht.« Dann ging er ins Haus. Tessa starrte stumm hinter ihm her.

Kapitel 22
    Clemmie stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Nachdem sie Tessa ihre schreckliche Vergangheit geschildert hatte, war sie zu traumatisiert, um noch groß an die Hochzeit zu denken. Sie beendete abrupt ein weiteres Telefonat mit einem Reporter, der wohl dachte, ihre bevorstehende Eheschließung gäbe ihm das Recht, sie zu allen Tages- und Nachtzeiten anzurufen und auszufragen. Jetzt standen ihr die Tränen in den Augen, und ihre Nerven hingen nur noch an einem seidenen Faden. Vor dem Haus hatten bereits die ersten Paparazzi ihr Quartier aufgeschlagen und die Teleobjektive auf sämtliche Fenster und Türen gerichtet. Das Telefon klingelte unaufhörlich, weil die Journalisten versuchten, einen Exklusivbericht zu ergattern. Man schob ihr haufenweise schriftliche Bitten um ein Interviw durch den Briefkastenschlitz, obwohl das Haus von Sicherheitsbeamten überwacht war. Clemmie lebte in ständiger Angst, dass jemand diese Barriere durchbrechen konnte.
    Sie war von Blumenbouquets umgeben, von Karten, die für die Einladung dankten. Darunter waren Berühmtheiten wie Katie Holmes und Tom Cruise, doch Clemmie wünschte sich immer mehr, das ganze Spektakel abzusagen. Rufus war schon wieder den ganzen Morgen fort gewesen, was für ihn inzwischen normal war. Sie hatte keine Ahnung, wohin er ging, und fürchtete sich, den Grund zu erfahren. Allmählich gelangte sie zu dem Schluss, dass sie ihn so oder so zur Rede stellen musste, egal, was dabei herauskam. Wenn Rufus zu Hause war, weigerte er sich,
sich an den Hochzeitsvorbereitungen zu beteiligen. Entweder zeigte er sich freundlich und gleichgültig oder verschlossen und gereizt, je nach Laune.
    Clemmie setzte sich zwischen die Riesenbouquets von dunkelroten Rosen, die Henny herübergeschickt hatte, damit sie eine Auswahl traf. Ihr Herz tat weh. War es Rufus nicht klar, dass in wenigen Wochen halb Hollywood hier eintreffen würde? Die Ehepaare Cruise und Beckham würden in ihren Privatjets kommen, ebenso die Travoltas. Die Paparazzi hatten jedes Gästezimmer in der ganzen Gegend mit Beschlag belegt. Alle hofften, das eine Superfoto zu schießen, das ihnen das große Geld bringen würde, auch wenn sie sich dafür wie ein Rudel Wölfe benehmen mussten. Niemand wusste, auf welchen Tag die Hochzeit festgesetzt worden war, nur, dass sie im Dezember stattfinden würde. Clemmie wurde auf Schritt und Tritt von einem Tross Fotografen verfolgt.
    Rufus’ Eltern waren über die Hochzeit außer sich vor Freude. Sie würden in Kürze aus Portugal zurückkommen, um an der Vorfreude teilzuhaben. Clemmies Team von persönlichen Beratern – ihre Wahlfamilie – sollte in der darauffolgenden Woche eintreffen: ihre Agentin, ihre persönliche Assistentin, ihre Stylistin, ihre Friseuse, ihre Berater, ihr persönlicher Leibwächter – alles Leute, die sie eigentlich gern zurückgelassen hatte, als sie nach England zog, weil sie verzweifelt versucht hatte, den ganzen Medienzirkus, der ihr Leben bestimmte, aufzugeben. Das Team war so lange in den Staaten geblieben, weil

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