Den schnapp ich mir Roman
waren.
»Das … ist nur ein Grund, warum ich dich so liebe«, grinste er, zog das Hemd über den Kopf und trat auf sie zu.
Epilog – ein Monat später
»Na, wie fühlst du dich denn diesmal?«, neckte Tessa Sophie und reichte ihr den Brautstrauß aus dunkelroten Rosen.
Sophie lächelte und griff nach Rubys Hand. »Dieses Mal fühle ich mich hundertprozentig.« Dann streckte sie den anderen Arm aus und legte ihn der Freundin um die Schultern. »Ich danke dir für alles.«
Tessa schüttelte den Kopf. »Sei nicht albern. Dafür sind Freundinnen doch da.«
Sophie lächelte. »Ich rufe dich an, sobald ich wieder zu Hause bin.«
»Ja, hoffentlich«, scherzte Tessa. »Und jetzt lass uns gehen … denn zu dieser Hochzeit willst du nicht zu spät kommen.«
Sie gingen zusammen zur alten Weide, die Tristan und Sophie immer schon so viel bedeutet hatte. Unter ihren Füßen knirschte der letzte Frost. Tristan wartete schon auf sie mit dem Standesbeamten, der aus der nahen Stadt gekommen war, um eine Ziviltrauung im Freien vorzunehmen. Zum Glück spielte das Wetter mit. Die Sonne gab sich redlich Mühe, die dünne Wolkendecke zu durchbrechen. Der Schnee war fast völlig geschmolzen. Unter der Weide hatten sich ein paar mutige Schneeglöckchen auf ihren glänzenden grünen Stängeln durch die braune Erde geschoben. Der Baum selbst hatte zwar unter dem langen Frost ziemlich gelitten, aber er wirkte genauso majestätisch wie immer.
Sophie trug ein schlichtes Empire-Kleid aus sehr heller elfenbeinfarbener Seide und ein braunes Samtcape um die
Schultern und sah hinreißend aus. Sie glühte geradezu vor Liebe. Tristan in einem grauen Anzug mit roter Krawatte platzte fast vor Stolz, als er sich zu der entzückten Ruby in ihrem dunkelroten Seidenkleid mit Blütenapplikationen am Rock hinabbückte. Dann nahm er Sophies Hand, trat neben sie und Ruby und machte sich bereit, das Ehegelöbnis zu sprechen.
Tessas und Wills Blicke trafen sich. Ihr wurde innerlich ganz heiß, so begehrlich sah er sie an. Wie toll er in dem grauen Anzug aussah, der dem von Tristan glich. Die beiden Brüder gaben in diesem Rahmen ein sehr schönes Bild ab.
Henny sah man an, wie sehr sie sich freute. Sie schoss alle zwei Sekunden ein Foto. Barnaby hielt derweil ihren breitrandigen Strohhut auf dem Schoß.
»Milly«, zischte David, der endlich mitbekommen hatte, dass seine Schwester schon seit fünf Minuten Freddie hinter dem Baum abknutschte, ohne auch nur ein einziges Mal Luft zu holen. »Du benimmst dich wie ein Straßenköter!«
Milly blinzelte ihn an und ließ Freddie endlich los. »’tschuldige.« Dann zwinkerte sie dem Bruder verschwörerisch zu. »Du hast den Schlüssel, nicht wahr?«
David nickte. »Und du bist sicher, dass Mum keine Ahnung davon hat?«
»Sie ist viel zu beschäftigt mit den Hotelgästen, um sich um dein Liebesleben Gedanken zu machen«, kicherte Milly und schlang die Finger um Freddies Hand.
»Und damit erkläre ich Sie zu Mann und Frau!«, rief der Standesbeamte.
Tessa sprang zusammen mit dem Rest der Familie Forbes-Henry jubelnd auf und ließ die mitgebrachten Rosenblätter auf das Paar herabregnen.
Henny nickte der hübschen jungen Empfangsdame zu, die
in der Eingangshalle des Schlösschens hinter einem eleganten Schreibtisch saß, und strahlte dann Barnaby an.
»Ist es nicht wunderbar? Wir sind praktisch bis Ostern ausgebucht und haben jede Menge Hochzeitsveranstaltungen. Gil und Nathan lassen sich auch hier trauen – nur, die Anweisungen dafür sind überhaupt nicht typisch für Gil, nämlich: Rosa, glitzernd und mit Disco . Nathan ist es wohl gelungen, ihn ein bisschen lockerer zu machen.«
Barnaby ergriff ihren Arm. »Du hast alles hier wunderbar im Griff, Hen. Die ganze Sache scheint dir ungeheuer zu liegen. Das Schlösschen ist wirklich fantastisch.«
»Ja, nicht wahr?« Auf dem Weg zur Küche begrüßte Henny herzlich einen Gast. Doch dann setzte sie ärgerlich den Wasserkocher auf. »Wo Will nur wieder ist? Er sagte, er habe eine Idee, wer den Manager ersetzen könnte, den er abgelehnt hatte, aber er und Tessa sind sofort nach Tristan und Sophies Trauung verschwunden.«
Barnaby führte sie zu einem Stuhl. »Hör auf, dir ständig Sorgen zu machen, Schatz. Ich bin sicher, das regelt sich alles.«
»Und wo ist David?«, fragte Henny stirnrunzelnd. »Er und Milly haben vorhin ständig miteinander getuschelt. Sah aus, als führten sie etwas im Schilde. Ich glaube, mir ist es fast lieber, wenn sie sich
Weitere Kostenlose Bücher