Den schnapp ich mir Roman
Todsünde begangen, ihn sexuell abzuweisen, was sie noch nie zuvor getan hatte. Selbst wenn sie krank war oder zu müde, hatte sie ihn niemals abgewiesen und war seiner starken Libido immer entgegengekommen. Sie schämte sich auch nicht, zuzugeben, dass sie das sehr genossen hatte. Ihr Sexualleben war sehr leidenschaftlich
und abwechslungsreich und ein sehr wichtiger Aspekt ihrer Beziehung.
Aber seine abwertende Reaktion auf ihren Kinderwunsch hatte sie sehr erschreckt und verhindert, dass sie sich diesmal überreden ließ. Doch Clemmie wusste, was für ein Riesenegoist Rufus war, und konnte sich gut vorstellen, wie eine einzige Abweisung ihn direkt in die Arme einer anderen treiben konnte. Vermutlich herrschte selbst hier in der Provinz kein Mangel an Fans. Es gab jede Menge junger Mädchen, die selbst für einen einzigen Blick von ihm ihre Gucci-Handtaschen hergeben würden. Beim Gedanken daran, wie Rufus eine andere Frau streichelte, überlief Clemmie ein kalter Schauder.
»Ich nehme das Interview von neulich nicht auf, wenn Sie das wünschen«, sagte Tessa gerade freundlich, weil sie nun Clemmies Blässe und ihre leicht unsicheren Schritte bemerkte.
»I…ist schon gut«, stammelte Clemmie, weil sie in dem Moment mit den hohen Absätzen auf Rufus’ Apfelbutzen ausrutschte und fast stürzte.
Gott, sie war zu einer dieser Frauen geworden, die ihre Partner so sehr liebten, dass sie sich mit allem abfanden! So, wie sie nie sein wollte, nicht nach allem, was ihr zugestoßen war. Sie wusste, dass sie sich auf höchst dünnes Eis begeben hatte. Als Rufus am nächsten Tag wieder nach Hause kam, hatte er so getan, als wäre nichts geschehen. Und gegen Abend schien zwischen ihnen alles wieder normal – er machte Witze und lachte über eine Fernsehsendung, und sie hatte sich Mühe gegeben, wieder die Alte zu sein, die stets liebevolle und fröhliche Person.
Doch erst als Rufus’ Hand später, als sie im Bett lagen, zwischen ihre Schenkel glitt, hatte sie sich endlich entspannen können. Seine warmen, bohrenden Finger hatten ihre angestaute Spannung in einem heftigen Schauder gelöst,
und als sie seinen Mund im Nacken spürte, war sie beruhigt, dass er bei ihr bleiben würde. Clemmie wäre gerne stärker gewesen, aber Rufus machte sie einfach hilflos. Sie redete sich ein, dass er sich einfach in der Kneipe bis zum Anschlag betrunken hatte und dann irgendwo auf einer Bank eingeschlafen war, statt an die fürchterliche Möglichkeit zu glauben, dass er sie betrogen hatte. Er war zurückgekommen, und nicht nur das, er war genauso freundlich und aufmerksam gewesen wie immer. Sicher hieß das, dass nichts geschehen war.
Clemmie spürte Hitze in sich hochflammen, als Rufus sich nun zu ihr umdrehte und sie eindriglich ansah. Das war ein Blick, den sie kannte, denn er hatte sie schon vor dem Mittagessen so angesehen, ehe er ihren geblümten Rock anhob, ihren Seidenslip beiseiteschob und mit einem heiseren Stöhnen in sie eindrang. Sie erwiderte seinen Blick und wünschte sich, Tessa würde einfach verschwinden, damit er sie in das hohe trockene Gras legen und lieben würde. Sie brauchte diese ständige Erinnerung daran, dass er sie begehrte, wusste aber auch, dass sie ihm vertrauen musste. Andernfalls wäre es das Ende. Das Kinderthema blieb unausgesprochen, aber Clemmie war bereit, es aufzuschieben. Momentan wollte sie Ruhe. Sie wollte bloß, dass Rufus ihr seine Liebe erklärte und ihr das auch bewies.
»Äh … haben Sie vielleicht irgendwelche Kinderfotos?«, fragte Tessa nun zögernd. Sie sah, dass es Clemmie nicht gut ging, und hätte sich lieber die Zehenägel ausgerissen, als jetzt diese Frage zu stellen. Doch Jilly hatte ihr sieben SMS auf dem Handy hinterlassen und gefordert, dass sie noch heute etwas zurückfaxte. Tessa warf einen kurzen Blick zu Rufus, der fröhlich mit der Spitze seiner schwarzen Stiefel Äpfel in die Luft kickte. Er wirkte gelassen. Rufus war zwar recht kommunikativ, neigte aber nicht zu
leichtem Geplauder. Clemmie hingegen sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Tessa fragte sich, ob sie miteinander gestritten hatten. Die Atmosphäre zwischen den beiden schien zum Zerreißen gespannt.
»Meine sind bei meinen Eltern«, informierte Rufus sie bereitwillig. »Sie kommen in Kürze von einem ihrer zahlreichen Urlaube zurück. Ich rufe meine Mutter dann an und bitte jemanden, sie herüberzuschicken.«
»Das ist sehr nett von Ihnen, danke.«
Er sah sie eindringlich an. »Sie
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