Den schnapp ich mir Roman
ist aus uns beiden geworden!«
»Wirklich?« Jack zitterte jetzt vor Wut. Er umklammerte ihren Arm und grub seine Finger hart in ihr Fleisch. »Ich finde, das ist aus dir geworden, Caro. Du machst dich mit diesem verdammten Franzosen zum Narren. Dem bist du doch völlig egal! Er benutzt dich bloß. Ich habe allerdings keine Ahnung, wozu – vielleicht amüsierst du ihn? Wer weiß. Und du bist in ihn verknallt.«
»Quatsch!« Caro warf stolz den Kopf in den Nacken. Ihr Atem ging nun so stoßweise, dass ihre Brust sich sichtbar hob und senkte. Sie fühlte sich den Tränen nah, hatte aber keine Ahnung, warum. Sie wusste nur, dass sie sich verteidigen musste. »Ich kenne unser Motto, Jack, auch wenn du es nicht zu kennen scheinst. Nimm niemals etwas ernst, halte immer schön auf Abstand, und vor allem, lass das Herz aus dem Spiel. Und genau das tue ich.«
Jack grinste sie spöttisch an. »Du machst dir doch etwas
vor. Ich habe noch nie gesehen, dass du dich jemandem so an den Hals geworfen hast. Nicht seit Jamie …«
»Lass Jamie aus dem Spiel!«, kreischte Caro und verlor die Fassung. »Wir haben uns geeinigt, Jamie nie mehr zu erwähnen. Niemals. Wie kannst du es wagen …«
»O ja, ich wage es, Caro«, unterbrach Jack sie, zerrte sie an sich und verdrehte ihr dabei den Arm so sehr, dass sie fürchtete, er würde brechen. »Ich wage es, weil ich die Schnauze voll habe, in diesem Spiel immer den Bösewicht abzugeben. Du hast unsere Ehe zu einer Farce gemacht, als du mit meinem besten Freund ins Bett gingst, und ich habe seitdem die Folgen zu tragen. Ich bin es leid! Leid! Hast du mich verstanden?«
»Du hast doch mit halb Appleton geschlafen«, flüsterte Caro, die vor Schock nun käseweiß geworden war. So hatte Jack noch nie mit ihr geredet. Sie hasste es, und sie hasste es, wie er sie ansah. Darin lagen Ekel, Verzweiflung und Qual miteinander vermischt, und trotz ihres Abscheus fuhr ihr dies mitten ins Herz.
»Ich habe all die Frauen gevögelt, um deinen furchtbaren Verrat zu vergessen«, zischte Jack und ließ angeekelt ihren Arm los. »Das weißt du genau.«
»Jack«, bettelte sie nun und strich kokett mit einem Finger über sein Kinn. Dann drängte sie sich an ihn, ohne einen Gedanken daran, dass ihr ganzer Körper noch nach JB roch. »Du weißt, dass wir zueinander gehören. Wir machen uns doch gerne eifersüchtig … das ist unser Ding …«
Jack konnte nicht anders, seine Hand glitt über ihren Rücken, aber als er merkte, dass sie keine Unterwäsche trug, traf ihn das wie ein Keulenschlag. Er wusste, was sie beabsichtigte. Ihr Annäherungsversuch war berechnend und zutiefst verabscheuenswürdig. Doch wie immer konnte er ihr nicht widerstehen. Ihr heißer Körper so nahe brachte ihn einfach um den Verstand.
»Wir sind beide völlig verrückt. Wir vögeln herum, werden eifersüchtig und lieben uns dann wieder heiß und innig.« Caro lenkte seine Hand zu ihrem Hintern. Jack umfasste ihn und stieß ein hilfloses, verzweifeltes Stöhnen aus. »Diese Sache mit JB hat keinerlei Bedeutung …«
Jack, an ihrer Schulter, kniff die Augen zu. Die offensichtliche Verlogenheit ihrer Stimme zerriss ihn innerlich. Warum konnte Caro nicht zumindest zugeben, dass sie sich in JB verliebt hatte? Vielleicht merkte sie es nicht einmal, dachte er verzweifelt. Es schmerzte wie ätzende Säure in einer offenen Wunde, und der stechende Schmerz brachte ihn fast um. Als ihm ein Hauch französischer Zigaretten und Sex in die Nase stieg, musste er sich beherrschen, Caro nicht heftig von sich zu stoßen. Stattdessen rief er sich den letzten Reste seiner Würde ins Bewusstsein und löste sich vorsichtig, aber entschieden von ihr.
»Ich kann so nicht mehr weiterleben«, knurrte er. »Ich weiß nicht, was sich für mich geändert hat, aber ich kann nicht mehr. Ich begehre dich, Caro, aber jetzt geht es um alles oder nichts.« Sein Blick wirkte gequält, aber so eindeutig und klar wie seine Gefühle. »Keine weiteren Affären, keine Lügen mehr, und nicht mehr als nur noch wir beide in dieser Ehe. Wenn du mich immer noch willst, sind das die Bedingungen.«
»Wie bitte?« Caro stieß ein heiseres Lachen aus, das ihre Anspannung verriet. »Nur wir beiden? In drei Wochen würdest du dich zu Tode langweilen.«
»Nein, würde ich nicht«, erwiderte er und begegnete ihrem Blick mit bewundernswerter Festigkeit. »Ich bin zu alt, um hinter Barmädchen herzurennen und mit jungen Lehrerinnen zu flirten. Ich will dich, aber nur zu diesen
Weitere Kostenlose Bücher