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Den Toten dienen

Den Toten dienen

Titel: Den Toten dienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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sein Bestes tun, um sie alle zu beschützen, aber es führte kein Weg daran vorbei, dass Kampfeinsätze gefährlich waren. Er wusste, dass nicht alle überleben konnten. Das lag in der Natur ihres Berufes.
    Es lag ebenfalls in der Natur ihres Berufes, dem Auftraggeber zu liefern, was er bestellt hatte: die selektive Anwendung von Gewalt zur Unterstützung eines größeren Ziels.
    »in Ordnung, Männer, aufgepasst.« Farrells Worte wurden über den Befehlskanal und die Außenlautsprecher übertragen. »Wir schließen zu den Northwind Highlanders auf. Das wird aber schwierig. Erstens wisst ihr alle, dass jedes Rendezvous-
    Manöver von einer Minute zur nächsten völlig in die Hose gehen kann. In einer halben Minute, wenn es mitten in einem Gefecht stattfindet. Zweitens wissen die Highlanders unter Umständen noch gar nichts davon, dass wir kommen. Und drittens hatten wir bei unserer letzten Begegnung kleinere Meinungsverschiedenheiten. Es gibt keine Garantie, dass sie so etwas vergessen. Also: Unter keinen Umständen schießt einer von uns auf eine HighlanderEinheit. Nicht einmal, wenn er selbst unter Beschuss kommt.«
    »Auf wen dürfen wir denn feuern, Boss?« Die Frage kam aus der zweiten Reihe.
    »Unser Ziel für heute sind die Blechwauwis. Isolieren, zurückdrängen und ins All zurücktreiben. Die Schlacht hat begonnen. Wir werden sie beenden. Wir rücken nach Norden vor und nehmen Kontakt auf. Ausrücken.«
    Damit setzte er sich in Bewegung. Der Jupiter war ein ausgesprochen langsamer BattleMech, und der Rest der Söldner passte sich seinem gemächlichen, aber unaufhaltsamen Vormarsch an. Sie formierten sich in lockerer Ordnung, mit Scouts und leichten Einheiten an den Flanken und der Sonne rechts.
    »Scheußliches Gelände für einen Kampf«, bemerkte Jacks Stellvertreter über die Privatverbindung.
    »Rutschiger Boden«, bestätigte Jack. »Ansonsten aber nicht so schlecht. Gute Sichtlinie. Heute können wir die Fernwaffen gut einsetzen.«
    »Stimmt wohl. Aber ich wünschte wirklich, wir hätten ein paar Augen in der Luft.«
    »Vielleicht kann ich uns zusätzliche Informationen beschaffen. Kommt darauf an, wie erfreut unsere Freunde von Northwind sind, uns wiederzusehen. Bis dahin, Augen auf. Diesmal benutzen Freund und Feind dieselbe Sorte Material. Vergewissert euch zweimal, wen ihr vor euch habt, bevor ihr abdrückt.«
    »Geht klar.«
    Die Söldner marschierten nach Norden. Im Schneckentempo.
    Ein Stück weiter waren die Hügel braun. Rauch verdunkelte den Himmel. Die Straße: das war kaum mehr als ein paar Furchen, auf denen mal Kies gelegen hatte. Sie markierte den Weg über endlos wogende Steppe.
    Farrells Söldner orientierten sich an dieser Straße. Sie verteilten sich auf beiden Seiten. Männer und Frauen in Krötenpanzern rannten und sprangen vor der Hauptstreitmacht voraus, hielten Ausschau nach Zielen und Hinterhalten. Bis jetzt hatte sich das Gefecht auf eine Stahlwolf-Patrouille beschränkt, die weit mehr Feuerkraft begegnet war, als sie erwartet hatte. Jack Farrell erwartete jeden Moment den massiven Vergeltungsschlag der Wölfe.
    »Ich zeichne Magnetanomalien mit Kurs nach Süden«, meldete ein SensorTech über TakKomm.
    »Dann zeichnen sie uns auf dem Weg nach Norden«, stellte Farrell fest. »Wenn ich um eine Identifikation bitten dürfte.«
    »Zwei ForstMechs, ein Paar SM1, vielleicht noch etwas Kleinzeug.«
    »Für welche Seite spielen sie?«
    »Wir sind noch dabei, das herauszufinden.«
    Ein Kundschafter sauste auf einem Schweberad davon - einem leichten, schnellen Gefährt mit Satellitenfunk.
    »Gebt mir Deckung«, ordnete Jack an. »Alle Selbstfahrlafetten, Langstrecke laden. Zu mir aufschließen, Höchstgeschwindigkeit.«
    Er marschierte weiter die Straße hinauf. Ein Jupiter war zu groß, um sich zu verstecken, und zu langsam, um zu fliehen, aber wenn er vorrückte, machten die meisten Gegner früher oder später Platz.
    Auf der Straße schien der Boden noch verhältnismäßig fest, und trotzdem war Jacks Maschine bis zu den Hüften hinauf schlammig. »Schweber«, befahl er. »Zu Jagdgruppen formieren. Nach Westen schwenken und zu den Landungsschiffen der Wölfe vorstoßen. Zwingt sie, zurückzufallen, um ihre Rückzugslinie offen zu halten.«
    »Was ist, wenn Kerensky nicht vorhat, sich zurückzuziehen?«, fragte sein Stellvertreter über die private Leitung.
    »Dann haben wir das nächste Mal ein paar Landungsschiffe zu verkaufen.«
    »Jeffe«, meldete sich der Kundschafter.

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