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Den Toten dienen

Den Toten dienen

Titel: Den Toten dienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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»Sie hatte sich gerade für eine anständige Schlägerei zwei gegen eine aufgeputscht, und dann bricht sie auf einmal ab und verschwindet.«
    »Wer weiß«, antwortete Tara Campbell. »Wenn man berücksichtigt, dass wir hier über Anastasia Kerensky reden, ist das Einzige, dessen wir uns sicher sein können, dass sie keine Angst bekommen hat.«
    »Da haben Sie vermutlich Recht, Ma'am. Sie ist nicht annähernd normal genug, um sich zu fürchten. Im Gegensatz zu manchen von uns, die, das muss ich Ihnen leider mitteilen, mit jeder Minute normaler werden.«
    »Ich bin selbst ein Musterbeispiel an Normalität«, beruhigte sie Tara Campbell. »Und ich fange Meldungen über Kämpfe entlang der gesamten Linie auf. Wie stehen die Chancen, dass Kerensky ihre Leute auf uns angesetzt hat, bevor sie verschwand?«
    »Ziemlich hoch, Ma'am.«
    »Momentan sehe ich hier nichts als Kroppzeug«, gab die Countess zu. »Aber selbst Kroppzeug kann Mechs erledigen, wenn genug davon da ist, und ich bin sicher, Anastasia hat angefordert, so viel sie konnte.«
    »Und dann ist sie abgehauen«, bemerkte Bishop. »Wir wissen noch immer nicht, was das sollte.«
    »Meine Vermutung ist, sie hat sich einen Mech zum Gegner gesucht.«
    »Wir haben Mechs genau hier«, protestierte ihre Adjutantin.
    »Dann wird jemand anders größere mitgebracht haben«, antwortete Tara Campbell. »Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, Einauge Jack ist in der Stadt.«
    »Was, zur Hölle - Verzeihung, Ma'am -, macht dieser Söldnerbastard hier?«
    »Vermutlich das, was Söldner meistens tun. Er verdient sich seinen Sold. Farrell ist eine geladene Waffe, und diesmal hat ihn jemand nicht auf uns, sondern auf Kerensky gerichtet. Solange er mitspielt.«
    »Er wird sich exakt an den Buchstaben seines Vertrags halten«, beurteilte Bishop die Lage. »Natürlich gibt es keine Regel, die ihn verpflichtet, irgendjemandem zu verraten, was genau darin steht.«
    »Und wenn Sie ihm die Hand geben, zählen Sie anschließend Ihre Finger«, bestätigte Campbell. »Aber wenn er unser einziger Vorteil ist, wollen wir ihn, so gut es geht, ausnutzen. Passen Sie auf. Ganz gleich, was Kerensky uns auf den Hals gehetzt hat, es wird bald hier sein. Ich glaube, wir können sie in einen Hinterhalt locken.«
    »Wie? Hier gibt es meilenweit in sämtliche Richtungen keine Deckung.«
    »Tun Sie einfach genau das, was ich Ihnen sage.«
    April 3134, Frühling
    Eine Gruppe Stahlwolf-Fahrzeuge schoss über die niedrige Kuppe eines Kamms westlich des Schlammfelds, in dem Tara Campbell Ezekiel Crow geschlagen hatte: drei SM1 -Panzerzerstörer, die Autokanone hungrig auf der Suche nach Beute, ein Scimitar-II- Panzer als Unterstützung und ein taktischer JES- Raketenwerfer, dessen Rumpf mit sechsrohrigen MSR-Lafetten gespickt war, bereit, jeden Mech oder Panzer zuschanden zu bombardieren.
    Den Schwebern war der Zustand des Bodens gleichgültig. Ihre mächtigen Hubpropeller ließen sie über Wasser oder Sand gleiten, über Schlamm oder Feld. Vor ihnen marschierte der Tomahawk der Countess of Northwind zurück zu den HighlanderLinien. Der Mech, der sich auf der Infrarotortung leuchtend hell abzeichnete, bewegte sich langsam und bedächtig. Sein Fusionsreaktor war sichtlich kurz vor einer Notabschaltung wegen Überhitzung.
    Die fünf Clan-Fahrzeuge verloren keine Zeit. Sie verteilten sich zu einer Gefechtslinie, damit keines einem anderen das Schussfeld verstellte. Der Raketenwerfer war das langsamste der Gruppe, die anderen nahmen ihn in die Mitte und formierten sich links und rechts.
    Der SM1 an der äußeren rechten Flanke feuerte einen Probeschuss ab. Die Granaten der Autokanone zogen eine Einschlagspur über den Rücken des Tomahawk. Die Treffer leuchteten auf dem Infrarotschirm.
    »Aufrücken. In Formation bleiben«, befahl der Kommandeur den anderen Kriegern des Panzertrupps. »Bleibt zusammen. Panzerzerstörer, Feuer frei. Raketen, Ziel anpeilen und erfassen, dann feuern.«
    Die Panzer erreichten den westlichen Rand des schlammigen Kraterfelds. Der Tomahawk erreichte die Kuppe eines Kamms im Osten und machte sich auf der anderen Seite an den Abstieg.
    Der Scimitar II näherte sich dem noch immer qualmenden Wrack des Schwert.
    »Scheint, als hätte jemand ein Feuer gemacht«, kommentierte der Orter des Panzers. »Ich frage mich, ob sich jemand die Mühe gemacht hat, den Mech-Krieger vorher rauszuholen?«
    »Das ist nicht unser Problem«, antwortete der Panzerkommandeur. Er hatte den flüchtenden

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