Den Toten dienen
Horizont.
»Ich sehe dich, Jack Farrell«, sagte sie. »Ich sehe dich.«
In allem Lärm, Schmutz und Chaos des Schlachtfelds rückte zumindest eine Einheit der Stahlwölfe schnell vor und bewegte sich im Norden und Süden hinter die Highlander-Linien. Die Einheit war in Jagdteams aufgeteilt: zwei taktische J^S-Raketenwerfer, die einen SM7-Panzerzerstörer begleiteten und bewachten, und zwei Scimitar-II-Panzer als Eskorte für einen Condor-Mehrzweckpanzer. Sie überquerten Schlamm und Wasser mit der gleichen Selbstverständlichkeit - und rückten als taktische Einsatzteams vor. Jede Gruppe bewegte sich mit der Höchstgeschwindigkeit ihres langsamsten Mitglieds.
»Schwenk einleiten, alle Einheiten schwenken auf Rendezvouspunkt ein«, kam die Order vom Befehlsstand an den Landungsschiffen.
Die Einheiten, die die Highlanders im Süden umgangen hatten, drehten nach Norden. Die Einheiten im Norden drehten nach Süden. Sie rasten aufeinander zu, um sich zu einer unaufhaltsamen Streitmacht zusammenzuschließen.
»Bei Begegnung mit Highlander-Einheiten Feuer frei auf maximale Entfernung«, erging die Anweisung vom Befehlsstand. »Lasst euch nicht aufhalten. Wir können es uns eher leisten, Panzer zu verlieren als Zeit. Höchstgeschwindigkeit. Vorwärts.«
Die Stahlwölfe brausten auf ihren Treffpunkt zu. Nichts, was die Highlanders im Feld hatten, konnte ihnen standhalten.
An einer anderen Stelle des Schlachtfelds explodierten Raketen auf Panzerung oder detonierten harmlos in der Nähe, als Einauge Jack Farrell und Anastasia Kerensky zielten, feuerten und auswichen.
Ein Jupiter konnte Treffer wegstecken, aber sein Pilot durfte keine zu große Geschwindigkeit oder zu schnelles Feuer riskieren, um nicht Überhitzung zu provozieren. Anastasia nutzte diesen Vorteil und gab zwei Schüsse für jeden Schuss Farrells ab. Und sie brachte den Ryoken II dicht heran, sodass Einauge
Jacks Söldner nicht auf sie feuern konnten, ohne zu riskieren, dass sie ihren Kommandeur trafen.
Der modifizierte Ryoken II tanzte über das Feld, feuerte erst die Laser, dann die Partikelkanone, dann wieder die Laser. Anastasia lachte vor Begeisterung, obwohl das Lachen an der noch nicht verheilten Bauchwunde zerrte und schmerzte. Sie fühlte Ian Murchisons Naht platzen. Der Schmerz war eine grelle Blume.
Warmes Blut lief an ihrer Haut hinab und vermischte sich mit dem Schweiß, der ihr in Bächen über den Körper rann. In einem Mech zu kämpfen war Schwerarbeit. Trotz der adrenalingetränkten Erregung, die sie im Kampf hielt, zehrte die Anstrengung, fünfundsiebzig Tonnen fusionsgetriebenen Tod ihrem Willen zu unterwerfen, an ihren Kräften.
Sie feuerte den Laser, die Partikelkanone und wieder den Laser - schoss, zielte, schoss auf den Jupiter und heizte ihn auf. Er traf sie auch, aber kein Treffer war hart genug, um sie zu töten oder aus dem Gefecht zu werfen. Wieder lachte sie. Das war das wahre Leben einer MechKriegerin: auf dem Schlachtfeld, dem Feind gegenüber.
»Galaxiscommander!«, brach eine Stimme über die Taktikfrequenz aus dem Funkgerät. »Ich bin gekommen, um dich zu verstärken. Kriya Wolf vom Kreuzritter-Sternhaufen an deiner rechten Flanke.«
»Willkommen, Kriya«, stieß Anastasia aus. Kriya steuerte einen Tundrawolf, eine wertvolle Verstärkung in jedem Gefecht, und erst recht in diesem.
»Hier bist du richtig. Nur keine Scheu, der Jupiter ist groß genug für uns beide.«
Langstreckenraketen aus der Longbowlafette des Tundrawolf flogen über den Ryoken II und senkten sich auf den Jupiter hinab.
»Achte auf deine Wärme«, ermahnte sie Anastasia. Der einzige Nachteil des Tundrawolf war sein miserables Wärmemanagement. »Schieß nicht unüberlegt.«
Ihre Magnetortung fiepte. Ein zweiter Mech näherte sich, diesmal von links. Sie schaltete das Mikro wieder auf den offenen Kanal.
»Ergib dich, Jack Farrell. Wir sind drei gegen einen!«
April 3134, Frühling
»Wie ist die Lage?«, fragte Tara Campbell ihre Adjutanten über die Befehlsfrequenz der Highlanders. Sie war fast fertig mit dem Laden frischer Munition und den Feldreparaturen an ihr em angeschlagenen Tomahawk.
Kapitänin Bishop antwortete. »Wir bekommen Meldungen über Stahlwölfe hinter unseren Reihen herein. Condors und JESsies in Dreiergruppen. Kerensky muss sie uns in einem Flankenmanöver in den Rücken geschickt haben.«
»Was haben wir dahinten?«
»Leichte Einheiten. Sonst nichts.«
»Rufen Sie unsere Scimitars zurück«, befahl Tara und
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