Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter

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vereinbart, ihr würdet nicht in ihrer Vergangenheit rumschnüffeln, nicht? Also, wir müssen sie finden und sie beschützen. Und deshalb müssen wir herausfinden, wer sie ist. Die Zeit ist jetzt gekommen. Dillon, meinst du, MAX könnte rausfinden, wer sie ist?«
    »Sicher«, sagte Savich. »Wir wissen, dass ihr Vorname Nicola ist. Sie ist achtundzwanzig, hat einen Doktor in Geschichte und ist Collegeprofessorin. Das ist ein Klacks für MAX. Also - irgendwelche Einwände?«
    Delion sagte: »Tun Sie’s. Jetzt ist nicht die Zeit für irrelevante Versprechen.«
    »Ja«, stimmte Dane zu, »das hab ich mir auch schon gedacht.«
    Während Savich sich an die Arbeit machte, lehnte sich Detective Flynn mit vor dem Bauch verschränkten Händen zurück. Auf dem Boden neben ihm lag ein Basketball. Er sagte: »Ich kapiere bloß nicht, wieso sie einfach so abgehauen ist. Als ob wir nicht was anderes zu tun hätten, als sie zu suchen - ihr wisst schon: mehrfacher Mord, solche unwichtigen Kleinigkeiten eben. Also, wenn wir die erwischen, der werde ich was husten.«
    Sherlock sagte: »Glaubt ihr, dass sie wieder zurück nach San Francisco ist? Und sich dort wieder unter die Penner mischt?«
    Dane schüttelte den Kopf. »Nein. Und ich glaube auch nicht, dass sie wieder nach Hause gefahren ist, wo immer das auch sein mag.«
    »Also, wo ist sie dann hin?«, fragte Flynn und trank einen Schluck von dem grässlichen Bürokaffee. Sein Telefon klingelte. Er nahm ab und bellte: »Was ist? Detective Flynn am Apparat.«
    Er kritzelte etwas auf einen Notizblock. Grinsend legte er wieder auf. »Also, das nenne ich Glück! Unser Mädel hat sich von einem Brummifahrer mitnehmen lassen. Der sagt, er hört über CB immer den Polizeifunk. Und als er die Suchmeldung hörte, wusste er sofort, dass er die Frau mitgenommen hatte.«
    »Wohin?«, fragte Sherlock.
    »Rauf nach Ventura.«
    »Also, das glaube ich nicht«, staunte Dane. »Sie ist zu Captain DeLoach gefahren.«
    »Aber wieso ist sie dann abgehauen?«, fragte sich Flynn.
    »Ich werde sie das gleich als Erstes fragen, sobald ich ihr die Handschellen angelegt habe«, versprach Dane.
    »Die kriegen Sie von mir«, versprach Delion.
    »Und ich werde ihr trotzdem noch den kleinen Arsch versohlen«, versprach Flynn.
    MAX wählte ausgerechnet diesen Moment, um zu piepen. Savich schaute auf den Bildschirm und grinste. »MAX hat mir gerade verraten, wer sie ist.«
    Savich schloss das Wunderlaptop, erhob sich und streckte sich genüsslich. »Kommt, bis heute Nachmittag sind wir am Bear Lake.«

30
    Im einen Moment hörte sie nur Captain DeLoachs leises Schnarchen, und im nächsten Moment war da eine Stimme, die leise Stimme eines Mannes, direkt neben Captain DeLoachs Rollstuhl.
    »Aufwachen, Alter. Jetzt komm schon, tu nicht so. Ich bin’s, Weldon. Ich bin gekommen, um dir endgültig den Garaus zu machen. Wach auf, du altes Ungeheuer. Dir blüht jetzt doch noch die Gerechtigkeit, und du sollst wach sein, um das zu erleben.«
    Captain DeLoach fuhr mit einem Ruck aus dem Schlaf, schnaubte, blickte auf und flüsterte: »Weldon, wie bist du reingekommen? Da draußen laufen jede Menge Cops herum, die mich beschützen sollen. Sogar vom FBI sind welche da. Sie suchen nach dir. Du solltest lieber die Beine in die Hand nehmen, solang du noch kannst. Wie bist du reingekommen? Die Terrassentür ist jetzt immer zugesperrt.«
    »Alter Narr, ich habe natürlich einen Schlüssel für die Terrassentür. Kein Mensch hat mich gesehen, und ganz sicher nicht der Bulle, der draußen mit Velvet rumturtelt. Und der andere - der steht auf dem Parkplatz herum und raucht eine Zigarette. Und mehr als die beiden gibt’s nicht, Alter.
    Deine Zeit ist jetzt vorbei. Mehr als dreißig Jahre hast du allen was vorgemacht, hast dir ins Fäustchen gelacht. Das hört jetzt auf. Du wirst keine pompösen Ankündigungen mehr machen. Du bekommst jetzt, was dir zusteht.«
    »Glaubst du wirklich, das schaffst du jetzt, wo du die letzten beiden Male jämmerlich versagt hast, du kleiner Furzer?«
    »Ich wollte dich einschüchtern, nicht töten, du Ungeheuer. Ich dachte nicht, dass es nötig wäre. Bist du schon so hinüber, dass du das nicht mehr weißt?
    Aber diesmal werde ich dich töten. Und dann kannst du keinem mehr was erzählen, nein, dann ist es vorbei mit den falschen Drohungen. Nach deinem letzten Sturz hatte ich echt gehofft, dass du abkratzen würdest, aber du bist ein zähes altes Monster. Wieso hast du danach nicht die Bombe platzen