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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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ein bisschen Wirbel machen, okay? Ich sollte ihr so richtig Angst einjagen, damit sie von hier bis China rennt. Ich hab nie nich’ jemand ermordet! Sie müssen mir glauben, Sie müssen einfach.« McGuffey schob hektisch seinen Stuhl zurück, wollte gar den Tisch beiseite schieben, in seiner Hast, zu Savich zu gelangen. Delion packte ihn mit seiner großen Pranke am Arm und sagte ruhig: »Nein, Milt, du setzt dich schön wieder hin.«
    McGuffey brüllte Delion an: »Mickey Stuckey is’ ’n verdammter Lügner! Glauben Sie ihm nich’. Er hat die ganze Sache eingefädelt.«
    Sherlock sagte: »Mir hat Mr. Stuckey gesagt, Sie hätten ihn lediglich als Handlanger angeheuert. Er sollte bloß dastehen und in Empfang nehmen, was immer Sie ihm geben.
    Er behauptet, er hätte keine Ahnung gehabt, was Sie vorhätten. Er meint, man schießt nicht auf Damen. Von so was hält er nicht viel.«
    Damit schwieg Sherlock und trat zurück. Kein Grund, zu dick aufzutragen. Der Mann sah mittlerweile weiß aus, nicht nur blass, er war kreideweiß.
    Milt war wieder aufgesprungen und versuchte, sich von Delion loszureißen, der ihn jedoch fest am Unterarm hielt und nicht die Absicht zu haben schien, loszulassen. »Nein! Mann, Sie müssen mir zuhören. Ich sag Ihnen, Mickey is’ ein Lügner.«
    Savich seufzte tief auf, verschränkte die Arme vor der Brust und sagte stirnrunzelnd: »Also gut, da ich schon mal hier bin, kann ich mir genauso gut deine Version der Geschichte anhören. Aber lüg mich bloß nicht an, von wegen Mickey hat geschossen, denn ich hab gesehen, wie du ihm die Knarre zugesteckt hast. Du erzählst mir besser die Wahrheit, Milt, denn lass dir eins gesagt sein, ich tendiere jetzt schon zu Stuckeys Version, dabei hab ich noch nicht mal mit ihm gesprochen.«
    »Okay, okay, aber hören Sie jetzt zu, okay? Ich sag die Wahrheit. Ich sag, wie’s is’.«
    »Moment, Milt«, unterbrach Delion. »Ich möchte das gerne auf Tonband aufnehmen. Ist dir das Recht?«
    »Mensch, klar, aber schnell jetzt.«
    Delion drückte auf Aufnahme. Er nannte seinen Namen, das Datum und McGuffeys Namen. Dann sagte er: »Du machst diese Aussage freiwillig, ohne Zwang?«
    »Ja, verdammt noch mal. Kann ich jetzt anfangen?«
    »Du willst also keinen Anwalt?«
    »Nee, aber ich will, dass ihr die Wahrheit hört!«
    Delion leierte ihm seine Rechte herunter, fragte ihn, ob er sie verstanden hatte, woraufhin Milt wüste Verwünschungen ausstieß, bevor er zum Tonbandgerät sagte, ja, er hätte sie verstanden.
    »Okay, Milt, dann sag mir, was passiert ist.«
    McGuffey sagte: »Also, Stuckey is’ vor ein paar Tagen zu mir gekommen und hat gesagt, dieser Typ in LA will, dass ich dieser Braut ’nen richtigen Schrecken einjage. Auf der Beerdigung von so ’nem Priester. Stuckey sagt, er gibt mir zehn Riesen dafür, aber ich müsst’s während der Messe machen, vor allen Leuten, und das fand ich echt idiotisch, aber er sagt, ich muss es so machen. Ich wollte nicht, aber Stuckey hat mich am Sack, versteht ihr? Ich schulde ihm Knete, hab mich ein bisschen verspekuliert, versteht ihr? Also, ich musste den Job machen, oder er hätt’ mir womöglich beide Beine gebrochen. Aber von Mord war nie die Rede. O nein.
    Stuckey hatte ’ne Knarre für mich, eine mit ’nem Schalldämpfer, und er hat gesagt, ich muss derjenige sein, der schießt, nur so is’ es möglich. Als ich ihn gefragt hab, wieso, hat er gelacht und gesagt: >Na weil du goldrichtig ausschaust, Milt<, das hat der Typ gesagt. >Du schaust perfekt aus, genau richtig für die Rolle.< Weiß nich<, was er damit gemeint hat.«
    Und er sieht wirklich genau richtig aus, dachte Dane. Passt wunderbar auf die Beschreibung. Verdammt, es war aber auch nichts einfach.
    »Und du erwartest wirklich von mir, dass ich dir das abkaufe?«, sagte Savich, der sich lässig auf dem unbequemen Stuhl zurückgelehnt hatte, mit gelangweilter Miene.
    Milt beugte sich vor und legte die Hände auf dem Tisch zusammen, als wolle er beten. »Jetzt hören Sie, Inspektor, es is’, wie ich sag, ich brauch das Geld. Ich muss Stuckey auszahlen, oder ich steck bis zum Hals in der Scheiße. Und ich hab’s am Herz, sag ich doch, und dieser Arsch von Vermieter will mich aus der Wohnung schmeißen. Mensch, ich sitz schon mit einer Arschbacke auf dem Union Square, und dann kann ich betteln. Ich brauchte den Job. Der Mensch
    muss schließlich von was leben, verstehn Sie? Der Mensch muss schließlich seine Schulden abzahlen.«
    Delion hatte sich

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