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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Neues von Stuckey?«
    »Noch nicht, aber wir kriegen ihn schon.« Lieutenant Purcell blickte die versammelten Kommissare an und sagte: »Hat auch jeder gesehen, wie Savich mit dem Kerl fertig wurde? Wie er Stuckeys Namen aus ihm rausgekitzelt hat?«
    Die Männer buhten und pfiffen, und ein paar warfen sogar mit Erdnüssen.
    Bevor Dane ging, winkte ihn Delion beiseite und sagte ihm, dass Nicks Fingerabdrücke nicht in den Akten wären.
    »He, jetzt wissen wir wenigstens, dass sie keine Kriminelle ist.«
    »Darauf bin ich inzwischen selbst schon gekommen«, meinte Dane.

17
    Los Angeles
    Jon Franken, Regieassistent der Serie The Consultant, sagte: »Fotos haben wir keine gefunden, aber wie ich Ihnen am Telefon schon sagte, Inspektor Delion, haben wir sogar noch was Besseres.« Er ließ das Video laufen und zeigte auf eine Gruppe von Menschen. »Das da ist Weldon - der zweite von links. Steht mit verschränkten Armen ein wenig abseits und schaut zu, wie sich alle zum Narren machen. Er ist überhaupt ein leidenschaftlicher Beobachter, behauptet, davon bekäme er die besten Ideen. Na ja, und brillante Ideen hat er, das muss man sagen.«
    »Schalten Sie schnell mal auf Standbild«, sagte Dane und schaute dann Nick an. Auch sie schien wie erstarrt. Sicher hatte sie Angst, diesen Mann anschauen zu müssen, der möglicherweise Milton McGuffey angeheuert hatte, sie zu ermorden, dieser Mann, der vielleicht seinen Bruder getötet hatte. Dane berührte sie sanft am Arm. »Nick?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß es wirklich nicht.« Sie blickte Dane an. »Die Gesichtszüge könnten ähnlich sein.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ganz schön beängstigend.«
    »Ich weiß. Also, Nick, ich möchte, dass Sie die Haare, die Bräune, die Augen, all das vergessen - das könnte alles Schwindel sein. Schauen Sie sich sein Gesicht genau an, seine Bewegungen, seine Gesten.«
    Schließlich sagte sie: »Vielleicht, ich weiß nicht. Ich bin mir nicht sicher. Er sieht so anders aus.«
    Delion sagte: »Milton McGuffey - wäre er Ihnen aufgefallen, wenn er nicht auf Sie geschossen hätte?«
    »Möchten Sie die Wahrheit hören? Die Antwort ist, ich bin mir nicht sicher. Vielleicht. Ja, ich hätte wahrscheinlich was gesagt.«
    Flynn sagte: »Also, nach dem, was ihr mir erzählt habt, hat dieser Kerl McGuffey wegen seines Aussehens ausgesucht - das heißt, er sieht ihm ähnlich. Also, Mr. Franken, Sie wissen immer noch nicht, wo sich Weldon DeLoach aufhalten könnte.«
    Franken schüttelte den Kopf. »Bedaure, ich hab’s Ihnen ja schon gesagt, der taucht erst wieder auf, wenn er Lust hat. Wenn er in LA ist, wird er früher oder später hier aufkreuzen. Weldon ist ein Gewohnheitstier.«
    »Mr. Franken«, sagte Nick, »hat Mr. DeLoach immer so ausgesehen? So richtig braun gebrannt und hellblond?«
    »Ja, sicher«, meinte Franken. »Schon seit ich ihn kenne. Und das sind jetzt acht Jahre. Wieso fragen Sie?«
    Dane sagte zu Nick: »Wenn DeLoach unser Mann ist, dann hat er, als Sie ihn sahen, mit ziemlicher Sicherheit eine
    Perücke und Kontaktlinsen getragen. Was die Bräune angeht, weiß ich nicht, wie er die so schnell loswerden könnte, außer natürlich mit Schminke.«
    »Aber wozu die Mühe?«, fragte Nick. »Er hat doch ganz gewiss nicht erwartet, dass ich in der Kirche sitzen würde.«
    »Nein, aber er hätte von vielen Leuten gesehen werden können, als er in San Francisco war. Vielleicht hat er sich ja nicht nur für die Beichte verkleidet.«
    Franken rieb sich mit seinen langen, schlanken Fingern übers Kinn und sagte: »Ich glaube nicht, dass Weldon DeLoach der Mörder ist. Er - er ist einfach nicht der Typ. Der Mann kann keinen umbringen, das glaube ich einfach nicht.«
    Dane fiel ein, dass Wolfinger DeLoach einen Schwächling genannt hatte. »Sie meinen, weil er ein Feigling ist?«
    »Nein, nein, das meine ich nicht. Er ist - er könnte es einfach nicht. Das ist nicht Weldon.«
    Nick sagte: »Der Killer wollte, dass McGuffey so aussieht wie er, Dane, und deshalb hat er ihn auf mich angesetzt. Er muss also dunkelhaarig und hellhäutig sein.«
    »Sie haben wahrscheinlich Recht, Nick.« Dane wollte, dass Franken DeLoach ein wenig heranzoomte, und dieser tat es. Wolfinger hatte gesagt, Weldon DeLoach wäre um die Dreißig, aber wie dreißig sah er nicht aus. Er sah aus wie vierzig, vielleicht auch drüber. Er sah verlebt aus oder so, als hätte er ziemlich viel Stress im Leben gehabt. Laut der Aussagen seiner Schreiberkollegen war er kein

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