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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Gambol aus dem Staub gemacht habe, ja? Das stimmt nicht. Ich habe keine Ahnung, wo Tod Gambol steckt, aber es würde mich nicht wundern, wenn er tot wäre. Ich bin weggelaufen, Nicola, untergetaucht. John wollte mich umbringen. Willst du wissen, warum? Weil er glaubte, ich würde mit Elliott Benson schlafen, dem langjährigen Kumpan des Bürgermeisters und Johns Freund. Ob sie wirklich Freunde sind? Ich weiß es nicht.
    Um ehrlich zu sein, ich habe dieselben Gerüchte über dich gehört; dass du was mit Elliott hast. Weiß es John? Natürlich weiß er’s. Vielleicht hast du ja schon gemerkt, dass Elliott jede Frau haben muss, die John hat. Weißt du, er ist echt gut im Bett. Schläfst du mit ihm, Nicola? Nun, es ist im Grunde egal, denn John wird zweifellos glauben, dass es so ist.
    Du denkst jetzt vielleicht, dass ich verrückt bin, aber lass dir sagen, was vor drei Jahren passiert ist. John war in Washington, und ich brauchte was aus seiner Bibliothek. Ich sah, dass sein Safe offen stand. Er ist der Einzige, der die Kombination kennt. Ich war neugierig, also hab ich reingeschaut. Ich fand ein Tagebuch, Johns Tagebuch, und ich hab’s genommen. Ich habe ein paar Seiten daraus für dich kopiert, damit du sehen kannst, wie er wirklich ist, Nicola. Ich weiß nicht, ob er seine Mutter getötet hat, aber ich weiß, dass er Melissa umgebracht hat, das Mädchen aus dem College, das er heiraten wollte, bis er herausfand, dass sie mit seinem besten Freund schlief. Und nun rate mal: Sein bester Freund war Elliott Benson. Wie viele Frauen hat er noch getötet?
    Hier sind die Tagebuchseiten, Nicola. Lies selbst, du brauchst mir nicht zu glauben.
    Hat es schon angefangen? Sind dir in letzter Zeit seltsame Dinge zugestoßen?
    Lauf, Nicola, lauf. John ist wahnsinnig. Bleib am Leben.
    Cleo Rothman.
    Zögernd nahm Nicola die letzten beiden Seiten des Briefs zur Hand. Johns Tagebuch. Sie las.
    Genug, dachte Nicola, als sie fertig war. Genug. Sie schnappte sich ihren Mantel und war keine drei Minuten später aus dem Haus und unterwegs zu Johns Wohnung.
    Sie würde die Wahrheit herausfinden. Noch heute Abend.
    Los Angeles
    Der Hauptdarsteller der Serie The Consultant, Joe Kleypas, wohnte am Gienview Drive, in einer kleinen Villa, ganz aus Holz und Glas, die auf Stelzen in den Hollywood Hills stand, umgeben von knochentrockenem Unterholz, fast abgestorbenen Mesquite-Büschen und vereinzelten Kiefern. Erst nach dem dritten Klopfen kam Kleypas an die Tür. Er hatte nur eine fadenscheinige, hellblaue Jogginghose an, die schon mal bessere Tage gesehen hatte. Die Kordel war nur lose zugebunden, sodass die Hose tief auf seinen Hüften hing und jeder seinen Waschbrettbauch bewundern konnte, der übrigens aussah, als hätte er ihn auf Hochglanz poliert. Seine Haare standen in alle Richtungen ab, und seine Miene verhieß nichts Gutes. Auch schien er getrunken zu haben, um nicht zu sagen, gehörig gebechert. Schwankend stand er im Türrahmen und fuchtelte mit einem Glas herum, in dem entweder Wasser oder reiner Wodka war. »Meine Fresse, wen haben wir denn da?«
    Sherlock hielt ihm ihren Dienstausweis unter die Nase.
    Er trank einen Schluck und zog eine noch verächtlichere Miene. »Aha, die Keystone Cops, wie ich sehe.«
    »Ganz richtig«, sagte Savich. »Wir sind die FBI-Keystone-Cops. Wir möchten mit Ihnen reden, Mr. Kleypas.«
    »FBI-Keystone-Cops, is’ ja zum Brüllen.«
    »Mr. und Mrs. FBI-Keystone-Cops für Sie«, sagte Dane.
    »Sehr witzig, Mann. Ich mach mir gleich in die Hose.« Joe Kleypas stand breitbeinig im Türrahmen, die Arme über der preisverdächtigen Brust verschränkt. Nick fragte sich, wie Dane wohl aussähe, wenn er seine Bauchmuskeln auf Hochglanz polieren würde. Sie fragte sich, ob man so ein Poliermittel wohl kaufen konnte. Ging man einfach in den Supermarkt und verlangte nach einer Tube Bauchmuskelwichse?
    Kleypas sagte: »Ich hab bereits mit Detective Flynn geredet, also bleibt mir vom Leib, ihr Witzfiguren. Verschwindet von meinem Grund und Boden, aber schnell. He, Süße, du bist aber ’ne ganz Hübsche. Biste Schauspielerin? Wenn-de willst, könn’ wir irgendwo hingehen, auf ’nen Drink. Oder in die Kiste. Na, wie wär’s? Die Aussicht von meinem Schlafzimmer is’ ’ne Wucht, Baby, und die Bettwäsche is’ auch noch relativ frisch.«
    Weder Sherlock noch Nick waren sicher, an wen dieser zweifelhafte Antrag gerichtet war. Nick sagte: »Sehr nett, vielleicht ein andermal, aber trotzdem herzlichen

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