Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
Dank.«
    Joe Kleypas zuckte mit den Schultern, und seine Bauchmuskeln bewegten sich dabei ein wenig. »Dann verpisst euch.
    Na los.« Er kippte den Rest seines Drinks in sich hinein, hickste und erschauderte. Kein gutes Zeichen, dachte Sherlock. Der Mann sah aus, als würde er jeden Moment hochgehen wie eine Bombe.
    Man hatte sie davor gewarnt, dass er ein übler Zeitgenosse war. Einer, der fies wurde, wenn er trank - nach Sherlocks Meinung die schlimmste Sorte Mann überhaupt. Sie trat unauffällig ein, zwei Schritte zurück, falls er etwas Dummes tat, zum Beispiel sich mit Dane oder Dillon anzulegen. Leise sagte Sherlock zu Nick: »Komm, setzen wir uns ins Auto« und zog sie am Ärmel. »Wir sind hier nur Ablenkung. Sollen die Jungs mit ihm fertig werden.« Sie sahen, wie Savich Kleypas ohne Umschweife ins Haus drängte und ihm dann folgte. Dane zog die Tür hinter sich zu.
    Etwa eine Viertelstunde später kamen Dane und Savich wieder raus, beide mit identisch angewiderten Mienen. Sherlock sagte: »Dillon, bitte sag, dass er ein Geständnis abgelegt hat. Das wäre das Highlight dieses Tages.«
    »Gesungen hat er wie ein Vögelchen«, meinte Dillon lakonisch, »aber leider nicht das Liedchen, das wir hören wollen. Hatte allein im letzten Monat ’ne ganze Parade von Ladies zu Gast, die meisten davon verheiratet. Er bevorzugt die verheirateten; hat er uns glatt viermal versichert. Ich glaube, er würde euch beide am liebsten auch noch auf seine Abschussliste setzen. Reizendes Kerlchen, Tatsache. O, ach ja, das, was er da im Glas hatte, war übrigens reiner Wodka.«
    »Dillon, deine Hand!«, sagte Sherlock erschrocken und ergriff sie. »Du hast dir wehgetan. Das gefällt mir gar nicht.«
    »Mir hat sein loses Mundwerk nicht gefallen«, sagte Savich schulterzuckend und schüttelte seine Hand aus. »Er hat es zu weit aufgerissen, und ich hab’s ihm gestopft.« Nick sah, wie er mit einem grimmigen Lächeln seine Handknöchel rieb. »Hat nichts als Mist von sich gegeben.«
    »Na, jetzt kann er sich ja in aller Ruhe davon erholen«, sagte Sherlock und tätschelte ihrem Gatten den Arm. Sie wusste ganz genau, dass Dane keiner Menschenseele verraten würde, dass sein Boss einem arroganten Hollywood-Gockel mit polierten Bauchmuskeln eins auf die Schnauze gegeben hatte. Sie musste daran denken, Jod zu kaufen; Pflaster hatte sie in der Handtasche. Sie hatte immer welche dabei, schon wegen Sean. Der Kerl musste Dillon wirklich wütend gemacht haben, da er mit den Fäusten auf ihn losgegangen war.
    Nachdem Sherlock ihn verarztet hatte, fuhr Savich, mit einem grinsenden Blick auf seine Hand, an der jetzt zwei Fred-Feuerstein-Pflaster prangten, den Mietwagen vorsichtig von der ebenfalls auf Stelzen ruhenden, schmalen Auffahrt herunter und zur Canyonstraße. Er sagte: »Kleypas ist zwar ein mieser Hund, aber er ist eher erbärmlich als gefährlich. Ist zu sehr mit dem Saufen beschäftigt, als dass er Zeit hätte, was anzustellen.«
    »Im Studio sagt man«, meinte Dane, »dass Kleypas wegen seines Alkoholproblems bereits Schwierigkeiten hat, noch Rollen zu bekommen. Die Serie The Consultant war mehr oder weniger seine letzte Chance. Er ist echt sauer, dass die Serie aus dem Programm geflogen ist. Er wäre der Letzte, der die Sendung torpedieren würde.«
    Am folgenden Morgen, Nick föhnte sich gerade, mit einem halben Auge beim Fernseher, die Haare, als sie plötzlich aufschrie und den Föhn fallen ließ. »O nein!«
    Er prallte von der Ankleidekommode ab und fiel dann polternd zu Boden.
    Dane war wie der Blitz bei ihr im Zimmer, wobei er sich noch hastig die Hose zuknöpfte.
    »Was ist -« Er blieb abrupt stehen. Sie stand mitten im Zimmer, die Arme um sich geschlungen, und starrte entsetzt auf den Fernseher. Sie sagte kein Wort, deutete nur stumm mit dem Finger.
    Und dort war sie, in Farbe, sie und Dane, wie sie nebeneinander den Pico entlang zu ihrem Mietwagen gingen. Nun erschien eine Nahaufnahme ihres Gesichts, und der Sprecher zwitscherte mit einer derart fröhlichen, glücklichen Stimme, als erzähle er von einer besonders erquicklich verbrachten Liebesnacht: »Das ist Mrs. Nick Jones, die einzige Augenzeugin der Polizei von San Francisco im Prime-Time-Killer-Fall. Aus zuverlässiger Quelle haben wir erfahren, dass Mrs. Jones noch bis vor kurzem in einem Obdachlosenheim in San Francisco lebte und den Killer rein zufällig in der Sankt-Bartholomäus-Kirche beobachtet hat.«
    »Verdammt«, sagte Dane langsam. »Es überrascht

Weitere Kostenlose Bücher