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Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)

Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)

Titel: Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Lehnert
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beseitigt werden können.
    Heutzutage sind Dengelapparate keine Massenprodukte und kosten je nach Ausstattungsaufwand ihren Preis. Vor allem im Hinblick auf die Mähleistung ist daher von Fall zu Fall zu prüfen, ob sich die Anschaffung rechnet oder ob man seine Sense stattdessen von einem erfahrenen Dengler ab und an schärfen lässt.

    Schlagbolzenapparat

Dengelamboss mit Führungshilfe
    Diese Vorrichtung ist kein richtiger Dengelapparat, der das Dengeln der Sense übernimmt, sondern ist eine Dengelhilfe die es dem Dengler erleichtert die Sense mittig über den Amboss zu führen. Es handelt sich dabei um einen normalen Amboss mit schmaler Bahn. An diesem ist eine Führungshilfe angebracht, welche das ruhige Halten und Führen der Schneide auf dem Amboss unterstützt. Der Auflagentisch hinter dem Amboss dient dazu, dass die Schneide im richtigen Winkel über den Amboss geführt wird. Die Sense wird dabei auf der Unterseite (Rücken) gedengelt. Möchte man die Sense auf der Innenseite dengeln, wird nur die Führungshilfe ohne den Auflagetisch am Dengelamboss befestigt.

    Dengelamboss mit Führungshilfe

Schlagdengler
    Um 1935 kam der Dengelapparat „Fledermaus“ in den Handel. Noch heute wird dieser Dengelapparat von verschiedenen Herstellern als Schlagdengler angeboten. In der ehemaligen DDR wurde er als „Dengel-Bengel“ gehandelt.

    Schlagdengler

    Altes Werbeplakat für den „Fledermaus Sensen-Dengler“
    Sinn und Zweck dieses Dengelapparates ist es, dem Dengler sowohl die Führung der Sense, die Wahl der richtigen Danglbreite, wie das eigentliche Dengeln mit dem Dengelhammer zu erleichtern.
    Aus einem runden Amboss ragt ein Metallbolzen. Auf diesen Metallbolzen werden nacheinander, in zwei Arbeitsgängen, zwei verschiedene Schlaghülsen mit unterschiedlich geschliffener Schlagfläche aufgesetzt. Die erste Schlaghülse dient zum „Vordengeln“. Sie zieht einen neuen, etwa 3,5mm breiten Riefen auf. Die zweite Schlaghülse dient zum „Feindengeln“. Deren Schlagfläche ist konisch geschliffen und dengelt nur den äußersten Rand der Schneide.

Handhabung des Schlagdenglers
    Der Schlagdengler ist für den Laien einfach zu handhaben:
    Gedengelt wird die Innenseite der Sense vom Bart zur Spitze. Dazu wird das Sensenblatt waagerecht auf den Amboss und mit der Schneide an den Führungsbolzen angelegt.

    Sense auf Schlagdengler – Schneide an Führungsbolzen anlegen und erste Schlaghülse aufstecken
    Nun wird die erste Schlaghülse für den Riefen aufgesteckt. Mit einem 500g Hammer wird auf den „Kopf“ der Schlaghülse geklopft, während die linke Hand millimeterweise das Sensenblatt weiterschiebt. Auf diese Weise wird die ganze Länge der Schneide geklopft und ein Riefen mit etwa 3,5mm Breite aufgezogen. Wenn die Schneide glatt ist und keine Scharten aufweist,wird bei jedem Hammerschlag die Sense durch die Drehbewegung der Schlaghülse etwas mitgenommen.

    Dengeln mit dem Schlagdengler
    Ist der Riefen aufgezogen, wird zum zweiten Dengelgang die Sense wieder am Bart an den Metallbolzen angelegt, die zweite Schlaghülse aufgesteckt und erneut vom Bart bis zur Spitze gedengelt.

    Zweite Schlaghülse aufstecken
    Abschließend wird die Schneide mit dem Wetzstein von beiden Seiten bestrichen. Sollte der unter dem Schlagdengler aufgezogene Dangl nach dem ersten Probeschnitt noch nicht die gewünschte Schnittigkeit besitzen, wird die Schneide nochmals mit dem Schlagdengler geklopft.
    Hat die Sense beim Mähen etwas an Schnittigkeit verloren, reicht es zum Nachschärfen, bei einem ausreichend breiten Riefen, die Schneide nur mit der zweiten Schlaghülse, dem Feindengler, zu beklopfen.
    Tipp:
    Ich benutze den Schlagdengler, wenn ich eine Sense mit verbrauchter Schneide zum Dengeln bekomme. Mit dem Schlagdengler kann man bei einem 65cm langen Sensenblatt einen gleichmäßigen Riefen in etwa 5 Minuten aufziehen. Wesentlich schneller und genauer wie mit dem Dengelhammer. Für den letzten „Schliff“ wird der Dangl abschließend auf dem Dengelamboss mit dem Dengelhammer geklopft.

Für den Schlagdengler spricht:
    • Dass man an dem Schlagdengler nichts einzustellen oder zu justieren braucht;
    • Bei sachgemäßer Handhabung kommt es zu keinen Fehlschlägen oder Beschädigungen der Sense;
    • Der Dangl wird zwar nicht so schnittig wie bei einem erfahrenen Dengler zwischen Hammer und Amboss, aber doch so scharf, dass man bei Wiesengräsern eine gute bis befriedigende Mähleistung erzielt;
    • Dazu kommt, dass der

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