Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)
wiederholt.
Schärfen mit der Schleifmaschine
Schärfen mit der Schleifmaschine
Das Sensenblatt sollte nicht am Schleifstein oder mit einer sogenannten „Schleifhexe“ geschärft werden, da das Blatt beim Schleifen zuviel Substanz verliert und sich die Wärmeentwicklung ungünstig auf die Materialhärte, also die Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit der Schneide, auswirkt. Zudem wird beim Schleifen nicht die Verdichtung des Materialgefüges erreicht. Eine nicht gedengelte, nur geschliffene Sense hat keine Schnitthaltigkeit und verliert beim Mähen sehr schnell die Schärfe.
Schleift man eine Sense scharf, bringt man sie zu gleich dem stumpfen Zustand immer näher, da die dünne und somit scharfe Schneide entfernt wird und die Schneide immer tiefer in das dickere Metall hinein geht. Schärfen kann man die Sense dann nur noch mit dem komplizierten Hohlschliff, welcher jedes Mal noch mehr Material kostet und das Sensenblatt immer schneller verbraucht.
V. Schärfen mit dem Wetzstein
Die volle Gebrauchsfähigkeit, das heißt den Feinschliff, erhält das Sensenblatt, wenn es nach dem Dengeln mit einem Wetzstein bestrichen wird. Eine Sense wird nicht nur nach dem Dengeln gewetzt, sondern auch dann, wenn man beim Mähen merkt, dass die Sense nicht mehr so leicht durch das Gras schneidet, sondern nur mit spürbar höherem Kraftaufwand. Da die Schneide beim Mähen mit der Zeit an Schärfe verliert, ist es unerlässlich die Sense während des Mähens immer wieder mit dem Wetzstein nach zu schärfen. Der Wetzstein gibt der Sense dann die beim Mähen verlorene Schärfe wieder.
Über die Art des Wetzens bestehen wie beim Dengeln Meinungsverschiedenheiten. Der eine schwört auf den Kunst-, der andere auf den Naturstein. Dieser wetzt von der Hohlseite, jener von der gewölbten Seite des Blattes her, und jeder glaubt, dass seine Methode die beste sei. Entscheidend ist:
• die Art des Wetzsteines;
• ob nass oder trocken gewetzt wird;
• die Richtung des Wetzstriches;
• die Führung des Wetzsteins.
Kunst- und Natursteine
Das Wetzen ist ein Schleifvorgang um stumpfe Werkzeugklingen wieder scharf zu machen. Gewetzt wird mit einem Wetzstein. Dies kann ein aus verschiedenen Schleifmitteln und Harzen hergestellter Kunststein oder ein aus Fels gebrochener Naturstein sein.
Der Gebrauch des richtigen Wetzsteines war früher, als das Mähen mit der Sense für große Bevölkerungsteile zum alltäglichen Broterwerb zählte, für viele Mäher eine Art Weltanschauung. Jeder schwor auf seinen besonderenStein. Man unterschied nicht nur zwischen Kunst- und Naturstein, sondern auch zwischen Sandstein, Schiefer und Granit, zwischen feinen und groben, sowie zwischen weichen und harten Wetzsteinen. Vielen Mähern sind heutzutage die Unterschiede und der Verwendungszweck der jeweiligen Wetzsteine nicht mehr geläufig. Allzu oft wird deshalb zum Wetzen ein Wetzstein verwendet, der zum Schärfen gerade dieser Sense nicht der geeignete ist.
Kunst- und Naturstein unterscheiden sich in der Körnung. Kunststeine sind grobkörniger als Natursteine. Kunststeine unterscheiden sich aber auch untereinander. Es gibt feine, mittelfeine und grobe Kunstwetzsteine, sowie Wetzsteine, die eine feine und eine grobe Wetzseite haben. Sie werden als Carborundum-, Korund- und Siliciumcarbid- Steine angeboten.
Bei den Natursteinen unterscheidet man zwischen weichen und harten Steinen. Während beispielsweise weiche Sand- oder Kalksteine noch eine feinkörnige Schleifwirkung zeigen, richtet der harte Gneis- oder Granitstein beim Bestreichen der Schneide lediglich den dünnen Dangl aus.
Welcher Wetzstein für welche Sense?
Ob man einen Kunst- oder Naturstein zum Schärfen der Sense verwendet, richtet sich nach der zu wetzenden Sense, nach dem zu mähenden Aufwuchs so wie der Dünne des Dangls.
Harte Natursteine:
Haben so gut wie keine Schleifwirkung. Sie richten beim Wetzen den Dangl aus der sich beim Mähen durch die Berührung mit Steinchen oder härteren Stängeln verformt hat.
Verwendung: Sense mit sehr dünnem Dangl zum Mähen von Feucht- und Fettwiesen.
Weiche Natursteine:
Haben eine feine Schleifwirkung mit ganz geringem Abrieb.
Verwendung: Sense mit sehr dünnem Dangl zum Mähen von Bergwiesen, Trocken- und Halbtrockenrasen.
Feine Kunststeine:
Haben eine feine Schleifwirkung mit geringem Abrieb.
Verwendung: Sense mit dünnem Dangl zum Mähen von Wiesen der Hoch- und Tieflagen.
Mittelfeine Kunststeine:
Haben eine starke Schleifwirkung
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