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Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)

Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)

Titel: Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Lehnert
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berüchtigten wellenförmigen Verwerfungen entsteht, wenn die Schneide zu stark ausgetrieben, das heißt, zu weit gestreckt wurde. Solche Wölbungen an der Schneide machen das gleichmäßige Schärfen mit dem Wetzstein unmöglich, beeinträchtigen die Schnittfähigkeit und verursachen unsauberes Mähen. Solche Verwerfungen lassen sich meist nicht mehr reparieren, da das Sensenblatt seine Spannung verloren hat. Man muss beim Dengeln immer darauf achten, dass das Metall nicht mehr als 1 bis 1,5mm gestreckt wird. Wird das Austreiben des Metalls an der Schneide übertrieben, entstehen zuerst kleine Haarrisse, danach Dellen und Wellen. Spätestens wenn kleinste Haarrisse im Dangl zu sehen sind, sollte man das Austreiben des Metalls einstellen.

    Wellendangl

Wie oft muss gedengelt werden?
    Außer den Forst- und Buschsensen muss jede Sense von Zeit zu Zeit gedengelt werden, da sich beim Mähen die Schneide abnutzt und verbraucht. Gedengelt werden sollte spätestens, wenn die Schärfe der Sense nachlässt und auch nicht mehr durch Wetzen mit dem Wetzstein hergestellt werden kann. Je nachdem was und wann gemäht wird, muss nach etwa 10 bis 12 Mähstunden die Sense gedengelt werden.
    Es empfiehlt sich eine Sense lieber öfter leicht, als nur gelegentlich, alle paar Jahre, mit einer „Radikalkur“ zu dengeln. Sie können Ihre Sense also auch nach 5, 4, 3, oder bereits nach 2 Mähstunden dengeln. Wenn die Schneide keine Beschädigungen aufweist, wird die Schneide nur mit einem leicht ziehenden Dengelschlag geklopft. Das häufige Dengeln gewährleistet, dass die Schneide immer einen scharfen Dangl mit entsprechender Schnitthaltigkeit aufweist. Der Zeitaufwand zum Dengeln ist bei einer regelmäßig gedengelten Sense wesentlich geringer und beträgt etwa 10 bis 15 Minuten.

Welcher Dangl für welches Mähgut?
    Unter dem Titel „Welche Sensen werden gedengelt“ (S. 22) wurde bereits angesprochen, dass es Sensen für die verschiedenen Mäharbeiten gibt. Je nachdem was für ein Aufwuchs gemäht werden soll, entscheidet über die Art des Dangls. Das heißt, die Breite und Dicke des Dangls richtet sich nach der Schnittigkeit des Mähgutes.
    Beim Mähen von hartem Gras, verholzten Brennnesseln oder auf steinigen Untergrund soll der Dangl schmal und nicht zu dünn sein. Der schmale Dangl ist robuster, wenn er auf härtere Stängel, verholzte Baumschösslinge oder Steine trifft. Dieser Dangl soll bei der Fingernagelprobe nicht nachgeben.
    Vor allem für weiches, feines Gras und Wiesenkräuter braucht man einen breiten und dünnen Dangl. Dieser Dangl soll bei der Fingernagelprobe auf einer Tiefe von 1 bis 1,5mm nachgeben.

Risse und Scharten an der Schneide
    Beim Mähen mit der Sense kommt es auch beim aufmerksamsten Mäher hin und wieder zu unliebsamen Zwischenfällen mit Steinen, Baumstümpfen oder verholzten Schösslingen. Wenn die Grassense versehentlich aufeinen im Gras verborgenen Stein oder eine hochlaufende Baumwurzel trifft, kann es leicht passieren, dass der betreffende Teil der Schneide verbiegt oder gar bis zu einem halben Zentimeter und mehr einreißt oder einkerbt. Selbst verholzte Brennnesselstängel verwandeln im Nu eine glatte Schneide in ein „Sägeblatt“. Solch breitere Beschädigungen an der Schneide bezeichnet man als Scharten.
    Schäden am Sensenblatt, insbesondere an der Schneide, wie Risse und Scharten beeinträchtigen die Schnittfähigkeit merklich und erschweren das Mähen mit der Sense. Das Dengeln ist dann die einzige Möglichkeit um solche Schäden zu beheben
    Für die Frage, ob sich Scharten beim Dengeln beheben lassen ist nicht die Breite, sondern deren Tiefe, also wie weit sie ins Blatt hineinreichen, entscheidend. Kleinere Risse und Scharten können beim Dengeln beseitigt werden. Ein erfahrener Dengler schafft es, Scharten mit einer Tiefe von 4 bis 5mm beim Dengeln so auszutreiben, dass die Beschädigung nicht mehr zu sehen ist. Risse und Scharten, die über 5 Millimeter und tiefer ins Sensenblatt hineinreichen, lassen sich meist nicht mehr reparieren. In diesem Fall ist die Sense kaum mehr zu gebrauchen, da sich dort die Halme festhängen und den Mähschwung ausbremsen.

    Scharte

Das Dengeln von Scharten
    Wenn die Schneide der Sense beispielsweise eine 10mm Breite und 4mm Tiefe Scharte aufweist, wird wie folgt gearbeitet:
    • In Anlehnung an die beschriebenen Arbeitsschritte unter „Wie wird ein Keildangl gedengelt“ (siehe S. 35), wird auch hier die Innenseite desSensenblattes gedengelt.

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