Dengeln und Wetzen: Die Kunst, Sense und Sichel zu schärfen (German Edition)
mit großem Abrieb.
Verwendung: Stauden-, Busch- und Heidesense mit dickerem Dangl, so wie Grassense ohne ausreichenden Dangl.
Grobe Kunststeine:
Haben eine sehr starke Schleifwirkung mit sehr großem Abrieb.
Verwendung: Busch- und Heidesense, so wie Forstkultursense.
Zum Wetzen eines dünnen Grasdangl sollte man einen Naturstein verwenden. Für Sensen, die feine, zarte Wiesengräser mähen, empfiehlt sich ein harter Stein, während man für Sensen, die härtere Gräser und Kräuter der Höhenlagen schneiden, einen weichen Naturstein verwendet.
Bei einer Grassense ohne schnittigen Dangl kann dieser verbessert werden, wenn man die Schneide zuerst mit einem feinen Kunststein und danach mit einem weichen Naturstein wetzt. Der grobkörnige Kunststein dagegen ist für einen dünnen Dangl schädlich, weil zu viel Material abgewetzt wird. Diese Wirkung ist erwünscht bei ungenügend scharfen Sensen oder Sensen, bei denen ein allzu feiner Dangl nicht erwünscht ist, wie bei der Busch- oder Forstkultursense.
Wann wird gewetzt?
Gewetzt wird zum einen immer nach dem Dengeln der Sense. Zum zweiten immer unmittelbar dann, wenn beim Mähen die Schnitthaltigkeit der Sense nachlässt. Das heißt, wenn die Sense nicht mehr leicht durch den zu mähenden Aufwuchs läuft, sondern nur mit einem spürbar höherem Kraftaufwand. Man kann auch sagen Wetzpausen erleichtern die Mäharbeit.
Wie oft beim Mähen gewetzt werden muss, ist abhängig von:
• Der Güte des Dangls;
• Der Schnitthaltigkeit des Dangls;
• Dem Mähgut: Gras, Klee, Feucht- oder Trockenwiese;
• Dem Aufwuchs: dicht oder locker;
• Dem Zustand des Aufwuchses: feucht oder trocken;
• Der Güte und Art (Material) des Wetzsteines.
Wetzen – nass oder trocken?
Bevor Sie mit dem Wetzen beginnen, müssen Sie den Naturstein mit Wasser anfeuchten. Natursteine wetzen nicht, wenn man sie trocken verwendet. Dazu führt man beim Mähen einen wassergefüllten Wetzsteinbecher an der Hüfte mit, in dem der Wetzstein feucht gehalten wird.
Mit Kunststeinen dagegen kann man auch trocken wetzen. Es ist jedoch besser auch den Kunststein zum Wetzen zu befeuchten, da sich Dangl und Wetzstein beim Nasswetzen weniger schnell verbrauchen als beim Trockenwetzen.
Richtung des Wetzstreichs
Gewetzt wird immer in gleicher Richtung, vom Bart zur Spitze. Streicht man vorsichtig mit dem Zeigefinger unter der Schneide einer frisch gewetzten Sense von der Spitze zum Bart entlang, fühlt man eine feine Zähnung, ähnlich einer Säge. Die einzelnen „Zähnchen“ sind gegen die Sensenspitze hin gerichtet und stehen somit bei der Mähbewegung in Schnittrichtung.
Richtung des Wetzstreiches
Wie wird der Wetzstein beim Wetzen geführt?
Beim Wetzen soll die Schneide nachgeschärft, bzw. die durch das Mähen entstandene Verformung der Schneide gerade gestellt werden. Dies ist durch flaches Entlangführen des Wetzsteines an der Schneide, vom Bart zur Spitze, mit leichtem Druck gegen die Schneide möglich.
Halten Sie den Wetzstein mit seiner abgerundeten Schmalseite an der Innenseite des Sensenblattes an, so dass der Wetzstein an der leicht hohlförmigen Innenseite des Sensenblattes anliegt. Der Wetzstein wird so geführt, dass er parallel zurSchneide, in kurzen bogenförmigen Wetzzügen, abwechselnd an der inneren und äußeren Seite der Schneide entlang gleitet.
Wetzstein liegt mit 45 Grad Neigung an der Innenseite des Sensenblattes an
Aller Anfang ist schwer und auch das Wetzen bedarf einiger Übung bis es sicher, locker und leicht von der Hand geht. Wie beim Dengeln, gilt auch beim Wetzen, dass man seinen eigenen Rhythmus finden muss. Lassen Sie sich nicht von geübten Mähern irritieren, die den Wetzstein in rasantem Schwung über die Schneide tanzen lassen, so dass kaum ein Detail dieses Schärfevorgangs zu erkennen ist. Beim Schärfen mit dem Wetzstein kommt es nicht auf flinke Fingerfertigkeit an, sondern darauf, dass Sie den Wetzstein mit leichtem Druck parallel an der Schneide entlang führen. Fangen Sie behutsam an. Üben Sie in aller Ruhe und mit der Zeit werden auch Sie beim Wetzen Ihren eigenen Rhythmus finden.
Wie hält man die Sense beim Wetzen?
Nach der Devise, andere Länder, andere Menschen, andere Sitten gibt es eine Vielzahl von Varianten wie ein Sensenblatt gewetzt wird. In einigen Ländern konnte ich beobachten, wie die Sense zum Wetzen mit der Sensenspitze nach oben gerichtet auf das vorgestellte Knie gelegt wurde. Andernorts wird der Sensenstiel so unter
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