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Denk doch, was du willst

Denk doch, was du willst

Titel: Denk doch, was du willst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Havener
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Gegenüber bald spüren wird. Der Effekt liegt darin, dass jeder müde wird, wenn er längere Zeit nach oben schaut und dabei einen Gegenstand fixiert. Wollen Sie den Showeffekt noch erhöhen, dann können Sie statt Ihres Fingers auch ein Pendel oder eine Uhr verwenden. Keine Angst: Die Augen werden in jedem Fall von ganz allein schwer. In dieser Situation blinzelt jeder vermehrt. Sie sollten also Ihren Partner genau beobachten und ihm genau das sagen, was Sie sowieso schon gerade beobachten. Ihr Medium wird also denken: «Wow, meine Augen werdenwirklich schwerer, und ich muss wirklich öfter blinzeln. Alles, was der große Meister sagt, tritt ein. Ich sitze entspannt auf dem Stuhl, meine Augen werden schwerer, ich blinzele immer häufiger.» Bis hierhin war alles noch Pacing. Erst bei der Aufforderung zur Entspannung kommt das Leading ins Spiel. Damit begibt er sich mehr und mehr in Ihre Hände.
    Auf einen Außenstehenden wirkt so etwas wie echte Zauberei: Ein machtvoller Mann hat sein Medium innerhalb weniger Augenblicke dazu gebracht einzuschlafen. In Wirklichkeit nutzen Sie aber nur alle Signale, die Sie von Ihrem Partner bekommen, aus, um ihm daraufhin mit einer Während-dann-Formel ein Feedback zu geben, nachdem Sie nur beschrieben haben, was Sie bei ihm beobachteten. Das ist der Stoff, aus dem die Träume sind.
    Man kann auch alles, was im Zuschauerraum passiert, aufnehmen und an den Hypnotisierten als Rückmeldung weitergeben. Während einer Show in Hamburg hatte ich beispielsweise eine Dame auf die Bühne gebeten, die sehr suggestibel war, also sehr stark auf meine Suggestionen ansprach. Im Laufe der Einleitung (der Induktion) ging im Theater das Gebläse der Klimaanlage an. So was kann einen Probanden sofort aus seiner Entspannung reißen und die Hypnose in dem Moment stark erschweren oder sogar unmöglich machen. Die Gefahr, dass das passierte, war in diesem Augenblick groß. Die beste Möglichkeit schien mir darin zu liegen, das Geräusch in die Induktion zu integrieren. Also: «Du hörst, dass jetzt gerade die Lüftung angegangen ist. Es hört sich ein wenig an wie Meeresrauschen. Je mehr du auf dieses Meeresrauschen achtest, desto tiefer entspannst du dich   …»
    Betonen
    Sie sollten während der Einleitung oder Induktion Ihre Sätze immer gleichmäßig und ruhig sprechen. Stellen Sie sich mal den Synchronsprecher von Eddie Murphy vor, wie er versucht, Sie in einen Zustand absoluter Entspannung zu führen. Das klappt nicht wirklich. Ganz anders wirkt beispielsweise die Stimme des Schauspielers Christian Brückner, der seine Stimme Robert De Niro leiht. Der könnte sogar das Telefonbuch vorlesen, und man würde immer noch gebannt zuhören. Nur wenn Sie selbst vollkommen entspannt wirken, wird Ihr Partner Ihnen folgen. Stellen Sie sich vor, Sie würden einem Kind liebevoll etwas erzählen. Das hilft.
    Bilder entstehen lassen
    Sprechen Sie mit Ihren Worten alle Sinne Ihres Partners an. Schaffen Sie einen sanften Übergang in einen Zustand angenehmen Gleichklangs, indem Sie freundlich vorgeben, was er sehen, hören, fühlen, riechen und auch schmecken kann. So führen Sie ihn sanft in die Trance. Übrigens: Ich werde das Wort «Trance» von nun an bewusst immer wieder verwenden. Für uns soll Trance der «Zustand entspannter Aufmerksamkeit» sein. Die Diskussion darüber, ob es diesen Zustand nun wirklich gibt und wo seine Grenzen sind, werde ich an dieser Stelle ausklammern. Das ist jetzt kontraproduktiv und ist an anderer Stelle bereits ausgiebig getan worden.
    Angenommen, Sie führen Ihren Partner in der Hypnose nach der Entspannungsphase in seinen Träumen auf eine Obstwiese unter einen Apfelbaum. Lassen Sie Ihr Gegenüber diesen Garten nicht nur sehen, sondern erzählen Sieihm beispielsweise auch, dass es unter dem Apfelbaum liegt und das Gras unter seinem Körper spürt, den Duft der Blumen riecht und den Wind sanft durch die Baumwipfel wehen hört. Nur wenn alle Sinne angesprochen werden, fühlt sich die Szene für den Betreffenden echt an und ist greifbar nah. Er kann sich dann wirklich in die Situation hineinversetzen. Mein sehr guter Trainerfreund, Dr.   Ingolf Glabbatz, von dem an späterer Stelle noch öfter die Rede sein wird, sagte in seinen Seminaren immer den Satz: «Wer alle Sinne anspricht, präsentiert am sinnvollsten.»
    Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihrem Medium genügend Freiraum lassen, um die von Ihnen eingeplanten Detaillücken selbst zu füllen. Sie sagen beispielsweise nur,

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