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Denk doch, was du willst

Denk doch, was du willst

Titel: Denk doch, was du willst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Havener
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dass es nach Blumen duftet, aber nicht, nach welchen. Die Obstwiese Ihres Gegenübers sieht ganz sicher anders aus als Ihre. Also passen Sie auf, dass Sie nichts vorgeben, was seinem Bild von der Situation widersprechen könnte. Die Macht der Bilder ist nicht zu unterschätzen. Sowohl die inneren Bilder als auch das, was wir konkret mit unseren Augen sehen, haben unglaubliche Auswirkungen darauf, wie wir denken. Das gibt Orientierung für unser Verhalten und prägt unsere Sicht auf die Dinge.
    Wir machen, was wir sehen
    Während meiner Vorträge und in meinen Seminaren präsentiere ich oft folgendes Experiment: Ich bitte meine Zuschauer: «Bitte heben Sie Ihre Hand über den Kopf – so wie ich», dabei hebe ich selbst meine rechte Hand über den Kopf. Nachdem die Zuschauer das ausgeführt haben, schaue ich auf meine Uhr und fahre fort: «Sobald ich sage ‹jetzt›, gehenSie mit Ihrer Hand bitte wieder nach unten. 3   –   2   –   1», dann gehe ich mit meiner Hand nach unten. Fast alle im Publikum folgen mir sofort und machen das jetzt auch. Nachdem fast alle Hände unten sind, sage ich laut: «Jetzt!»
    Das ist die Macht der nonverbalen Kommunikation live. Wir machen eher das, was wir sehen, als das, was wir hören. Das bedeutet: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wenn Sie von einem Menschen etwas wollen, dann müssen Sie es ihm vormachen und nicht vorreden. Wollen Sie, dass Ihre Kinder pünktlich sind? Dann sollten Sie selbst pünktlich sein. Wenn Sie wollen, dass Ihre Mitarbeiter zuverlässig sind, dann müssen Sie selbst zuverlässig sein. Einfach, aber wahr.
    Über Ihre nonverbalen Aussagen wie Subtext, Mimik und Gestik können Sie Ihren Mitmenschen zeigen, wie Sie sich fühlen, sie zwischen den Zeilen lesen lassen. Da wir diese nonverbalen Signale fast immer unbewusst benutzen, neigen wir oft dazu, sie nicht so wichtig zu nehmen. Das ist ein Fehler. Wie wir schon gesehen haben und noch sehen werden, ist das Unbewusste, das Unterbewusstsein, im Kommunikationsprozess immer im Spiel. Missverständnisse werden nicht selten hier produziert und müssen auch hier, auf dieser Ebene, geklärt werden.
    Mit dem richtigen Verstehen von Details und dem Wissen, worauf Sie achten müssen, können Sie sehr gut erkennen, wie es in Ihrem Gegenüber wirklich aussieht. Eine Fähigkeit, die ich auf der Bühne ständig zum Erstaunen meiner Zuschauer anwende. Sie müssen aber nicht unbedingt im Rampenlicht stehen, um diese Methode erfolgreich zu benutzen.
    Nehmen wir an, Sie brauchen einen neuen DV D-Player –beinahe hätte ich Videorekorder geschrieben, ich werde langsam alt. Zunächst sollten Sie natürlich wissen, dass im Elektromarkt die Geräte, die am häufigsten verkauft werden sollen, im Regal immer auf Augenhöhe stehen. Schon gehört? Der Amerikaner sagt dazu: «Eye level is buy level.» Natürlich: Auf Augenhöhe wird verkauft. Auf dieser Ebene wird nach den Dingen, die als zweites von links oder als zweites von rechts in einer Reihe stehen, am häufigsten gegriffen. Falls ein Verkäufer Ihnen beim Verkaufsgespräch eine dieser Waren ein wenig zu penetrant anpreisen sollte, dann fragen Sie ihn einfach: «Würden Sie dieses Produkt kaufen?» In dem Moment schauen Sie fest in seine Augen. Werden die Pupillen größer, oder schaut er ganz kurz weg? Und sieht Sie dann wieder an? Dann haben Sie den Nerv getroffen. In diesem Fall können Sie weitersuchen und was anderes in Augenschein nehmen.

Die Architektur der Trance
    Falls Sie die Hypnose selbst ausprobieren wollen, sollten Sie sich den Vorgang wie eine geführte Entspannungsanleitung vorstellen, die durch Suggestionsformeln eingeleitet wird. Einige Menschen werden sich sehr schnell und ohne Vorbehalte auf so was einlassen, andere werden sich regelrecht dagegen wehren, weil ihnen ein solches Ausruhen Angst einflößt, die Kontrolle zu verlieren! Wie sehr jemand auf Ihre Suggestionen anspricht – man sagt auch, wie «suggestibel» jemand ist   –, kann von vielen Faktoren abhängen, zum Beispiel, ob er Sie als vertrauenswürdig erachtet, ob er ein starkes Vorstellungsvermögen hat oder ob er sich überhaupt gut vorbehaltlos hingeben kann. Sie sollten Ihre Hypnose in fünf einzelne Schritte aufteilen:
     
Vorbereiten:
Erklären Sie Ihrem Medium, was Sie vorhaben, und Sie werden spüren, ob es Vertrauen zu Ihnen hat. Jetzt können Sie die erste leichte Trance – wie oben beschrieben – einleiten.
Vertiefen:
Vertiefen Sie sie, indem Sie Ihren Partner bitten,

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