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Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten!

Titel: Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Havener
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Weißbier sind demnach nicht die besten Verbündeten
     bei der Dopaminherstellung. Mageres Fleisch, Fisch, viel Obst und Gemüse versetzen den Körper eher in die Lage, dieses wertvolle
     Hormon ausreichend zu produzieren. Regelmäßige Bewegung und Entspannung senken die Stresshormone, die die Dopaminproduktion
     drosseln würden.
    Ausreichende Hormonproduktion vorausgesetzt, brauchen wir nur noch den Reiz des Neuen, um das angenehme Gefühl des Lebendigseins
     und der freudig gespannten Erwartung in vollen Zügen zu genießen. Wenn der Kreislauf Erfolg, Glücksgefühl, Motivation erst
     einmal angeschoben ist, wird er zum Selbstläufer. Erfolg macht immer erfolgreicher.
    Viele Menschen verkümmern leider in der Komfortzone – doch dort wartet man meist vergeblich auf unerwartete, angenehme und
     neue Auslöser für die Dopaminausschüttung. |73| Das wahre Leben findet außerhalb der Komfortzone statt. Darum suchen Sie immer wieder nach weiteren Herausforderungen. Wagen
     Sie Neues und bleiben Sie neugierig – das Dopamin wird Sie belohnen und immer neu motivieren! Achten Sie immer auf Ihr Wohlbefinden
     und hören Sie auf Ihren Körper, damit Sie mögliche Warnzeichen erkennen können. Denn: Alle Stoffe, die das Gehirn lenken,
     müssen im Gleichgewicht sein.
    i Burnout und Depression: wenn Gedanken entgleiten
und Entscheidungen unmöglich werden
    Burnout (Belastungsdepression) und Depression werden laut WHO in den nächsten Jahren die Herz-Kreislauf-Erkrankungen als bisher
     noch häufigste Krankheiten überholt haben. Die Fehlzeiten, verursacht durch diese seelischen Krankheiten, sind heute schon
     enorm. Erschreckendes Ergebnis einer aktuellen Stressstudie der Techniker Krankenkasse: 2008 waren deutsche Arbeitnehmer allein
     wegen Burnoutsymptomen fast zehn Millionen Tage krankgeschrieben! Umgerechnet wären das etwa 40   000   Arbeitnehmer, die ein ganzes Jahr lang ausfielen. Und die Tendenz zeigt steil nach oben.
    Burnout und Depression haben eines gemeinsam: In beiden Fällen sinken die Stimmungshormone Serotonin und Noradrenalin im Gehirn
     deutlich ab. Das erste sorgt für die gute Laune, das zweite für den Antrieb. Wenn diese mentalen Rückenwindhormone weniger
     produziert werden und es nicht mehr so recht flutscht im Leben, erhöht sich die gefühlte (Arbeits-)Belastung. Dadurch steigt
     dann das Stresshormon Cortisol im Blut an, welches in der Folge wiederum die Produktion der Rückenwindhormone hemmt – und
     der Teufelskreis beginnt. Wichtig zu wissen: Burnout und Depression sind kein Zustand, sondern ein Prozess, der sich über
     eine längere Zeit entwickelt. Bei Frauen werden diese Krankheiten fünfmal häufiger diagnostiziert, Männer bringen sich dafür
     fünfmal häufiger um. |74| Noch hat die Krankheit einen Makel. Dabei ist Depression eine chemische Veränderung im Gehirn – und kein Versagen.
    Wenn das Cortisol ansteigt, lebt der Körper nicht mehr von den Zinsen, sondern vom Kapital. Im ausgeglichenen Zustand – der
     Arzt nennt das Homöostase – bezieht der Körper seine Energie aus Fetten und aus den Kohlenhydraten. Bei erhöhtem Cortisol
     zieht der Stoffwechsel alle Register und lebt weiterhin vom Fett und von den Kohlenhydraten – und zusätzlich vom Eiweiß. Das
     bedeutet, wertvolle Aminosäuren – auch die gehirnaktiven – werden in Energie umgewandelt und sind somit für den Hirnstoffwechsel
     und die Glückshormonbildung unwiederbringlich verloren. Mit den bekannten Folgen: weniger Glückshormon, geringerer Antrieb,
     erhöhte subjektiv empfundene Arbeitsbelastung, vermehrte Cortisolausschüttung. Und von jetzt an beißt sich die Katze in den
     Schwanz: Dieser Prozess kann so lange andauern, bis über diesen Teufelskreis das Vollbild Burnout erreicht ist. Dann sind
     die Nebennieren – der Ort der Cortisolproduktion – völlig ausgebrannt und sonographisch messbar geschrumpft. Nun kann dieser
     Stoff vom Körper kaum noch produziert werden, und den ganz hohen Werten folgen die ganz tiefen. Auch wiederum mit erheblichen
     Konsequenzen für den Patienten: Die Schmerzschwelle verändert sich, alles tut weh, und der Mensch ist antriebslos, müde und
     betrübt.
    Solche Patienten laufen wegen ihrer Schmerzen von Arzt zu Arzt, werden auch vom zehnten Orthopäden noch geröntgt, doch auf
     den Bildern kann man den Grund des Schmerzes nie sehen. Und schließlich sagt der Arzt: «Sie haben eine Fibromyalgie» – zu
     Deutsch: «Ich weiß auch nicht, was Sie haben  

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