Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten!
Weißbier sind demnach nicht die besten Verbündeten
bei der Dopaminherstellung. Mageres Fleisch, Fisch, viel Obst und Gemüse versetzen den Körper eher in die Lage, dieses wertvolle
Hormon ausreichend zu produzieren. Regelmäßige Bewegung und Entspannung senken die Stresshormone, die die Dopaminproduktion
drosseln würden.
Ausreichende Hormonproduktion vorausgesetzt, brauchen wir nur noch den Reiz des Neuen, um das angenehme Gefühl des Lebendigseins
und der freudig gespannten Erwartung in vollen Zügen zu genießen. Wenn der Kreislauf Erfolg, Glücksgefühl, Motivation erst
einmal angeschoben ist, wird er zum Selbstläufer. Erfolg macht immer erfolgreicher.
Viele Menschen verkümmern leider in der Komfortzone – doch dort wartet man meist vergeblich auf unerwartete, angenehme und
neue Auslöser für die Dopaminausschüttung. |73| Das wahre Leben findet außerhalb der Komfortzone statt. Darum suchen Sie immer wieder nach weiteren Herausforderungen. Wagen
Sie Neues und bleiben Sie neugierig – das Dopamin wird Sie belohnen und immer neu motivieren! Achten Sie immer auf Ihr Wohlbefinden
und hören Sie auf Ihren Körper, damit Sie mögliche Warnzeichen erkennen können. Denn: Alle Stoffe, die das Gehirn lenken,
müssen im Gleichgewicht sein.
i Burnout und Depression: wenn Gedanken entgleiten
und Entscheidungen unmöglich werden
Burnout (Belastungsdepression) und Depression werden laut WHO in den nächsten Jahren die Herz-Kreislauf-Erkrankungen als bisher
noch häufigste Krankheiten überholt haben. Die Fehlzeiten, verursacht durch diese seelischen Krankheiten, sind heute schon
enorm. Erschreckendes Ergebnis einer aktuellen Stressstudie der Techniker Krankenkasse: 2008 waren deutsche Arbeitnehmer allein
wegen Burnoutsymptomen fast zehn Millionen Tage krankgeschrieben! Umgerechnet wären das etwa 40 000 Arbeitnehmer, die ein ganzes Jahr lang ausfielen. Und die Tendenz zeigt steil nach oben.
Burnout und Depression haben eines gemeinsam: In beiden Fällen sinken die Stimmungshormone Serotonin und Noradrenalin im Gehirn
deutlich ab. Das erste sorgt für die gute Laune, das zweite für den Antrieb. Wenn diese mentalen Rückenwindhormone weniger
produziert werden und es nicht mehr so recht flutscht im Leben, erhöht sich die gefühlte (Arbeits-)Belastung. Dadurch steigt
dann das Stresshormon Cortisol im Blut an, welches in der Folge wiederum die Produktion der Rückenwindhormone hemmt – und
der Teufelskreis beginnt. Wichtig zu wissen: Burnout und Depression sind kein Zustand, sondern ein Prozess, der sich über
eine längere Zeit entwickelt. Bei Frauen werden diese Krankheiten fünfmal häufiger diagnostiziert, Männer bringen sich dafür
fünfmal häufiger um. |74| Noch hat die Krankheit einen Makel. Dabei ist Depression eine chemische Veränderung im Gehirn – und kein Versagen.
Wenn das Cortisol ansteigt, lebt der Körper nicht mehr von den Zinsen, sondern vom Kapital. Im ausgeglichenen Zustand – der
Arzt nennt das Homöostase – bezieht der Körper seine Energie aus Fetten und aus den Kohlenhydraten. Bei erhöhtem Cortisol
zieht der Stoffwechsel alle Register und lebt weiterhin vom Fett und von den Kohlenhydraten – und zusätzlich vom Eiweiß. Das
bedeutet, wertvolle Aminosäuren – auch die gehirnaktiven – werden in Energie umgewandelt und sind somit für den Hirnstoffwechsel
und die Glückshormonbildung unwiederbringlich verloren. Mit den bekannten Folgen: weniger Glückshormon, geringerer Antrieb,
erhöhte subjektiv empfundene Arbeitsbelastung, vermehrte Cortisolausschüttung. Und von jetzt an beißt sich die Katze in den
Schwanz: Dieser Prozess kann so lange andauern, bis über diesen Teufelskreis das Vollbild Burnout erreicht ist. Dann sind
die Nebennieren – der Ort der Cortisolproduktion – völlig ausgebrannt und sonographisch messbar geschrumpft. Nun kann dieser
Stoff vom Körper kaum noch produziert werden, und den ganz hohen Werten folgen die ganz tiefen. Auch wiederum mit erheblichen
Konsequenzen für den Patienten: Die Schmerzschwelle verändert sich, alles tut weh, und der Mensch ist antriebslos, müde und
betrübt.
Solche Patienten laufen wegen ihrer Schmerzen von Arzt zu Arzt, werden auch vom zehnten Orthopäden noch geröntgt, doch auf
den Bildern kann man den Grund des Schmerzes nie sehen. Und schließlich sagt der Arzt: «Sie haben eine Fibromyalgie» – zu
Deutsch: «Ich weiß auch nicht, was Sie haben
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