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Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten!

Titel: Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Havener
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    Dieses Wissen um das Wechselspiel der Hormone ist bekannt, wissenschaftlich belegt, doch leider werden weder diese Hormone
     noch die Aminosäuren im Blut der Patienten gemessen. Selbst bei so prominenten Fällen wie Sven Hannawald, |75| Sebastian Deisler oder Robert Enke scheint die herkömmliche Therapie nicht gefruchtet zu haben. Hannawald und Deisler galten
     als geheilt, und trotzdem haben sie ihren Beruf an den Nagel gehängt. Wer wieder gesund ist, der könnte eigentlich weiterarbeiten.
     Und wie das Schicksal für den sympathischen Robert Enke endete, ist leider auch bekannt.
    Sebastian Deisler nannte in einem Interview als Grund für die Beendigung seiner Karriere, er habe kein Vertrauen mehr zu seinem
     Knie. In Wirklichkeit war aber mit Knie der Kopf gemeint. Die Hormonlage war schief. Wenn jemand Hermann Maier heißt und nach
     einem Motorradunfall einen komplett offenen Unterschenkeldurchbruch hatte, sodass sein Bein nur noch an einem Stückchen Haut
     hing – falls der dann sagt, er habe kein Vertrauen mehr zu seinem Bein, dann ist das mehr als verständlich. Mit Sicherheit
     hatte Hermann Maier aber eine andere Hormonausgangslage im Gehirn. Serotonin und Noradrenalin sorgten für so viel Zuversicht
     und Antrieb, dass er sich nach Ausheilen des Bruchs wieder auf der Streif in Kitzbühel die Mausefalle hinunterstürzte und
     22   Monate nach und trotz der Verletzung erneut den Gesamtweltcup gewann. Seit ich weiß, wie wichtig Hormone und essenzielle gehirnaktive
     Aminosäuren sind, messe ich diese Parameter bei all meinen Patienten. Es ist leicht zu sagen: Denken Sie positiv! Doch wenn
     die mentalen Rückenwindhormone fehlen, kreisen die Gedanken unweigerlich um die negativen Gefühle und Emotionen.
    Behandelt wird heute leider immer noch standardmäßig durch eine Kombination aus medikamentösen Stimmungsaufhellern und Psychotherapie.
     Das Ergebnis ist bekannt: Eine vollständige Heilung ist selten, und manche Patienten bringen sich dann trotz liebevoller Zuwendung
     und intensiver, aber nicht optimaler Behandlung um.
    Wäre das Wissen nicht vorhanden, so könnte man niemandem einen Vorwurf machen. Aber das beklagte schon Max |76| Planck: Es dauert nicht 30, sondern 60   Jahre, bis sich neue wissenschaftliche Ansätze durchsetzen. Denn nach den Professoren müssen erst noch ihre Schüler sterben.
    Richtig und wichtig wäre es, die Hormone im Blut zu messen! Nur dadurch könnte man frühzeitig feststellen, ob man gefährdet
     ist zu erkranken oder ob man hormonell noch im vollen Saft steht. Falls die Hormonproduktion sinkt, kann man durch die gezielte
     Gabe von gehirnaktiven Aminosäuren in Form von nebenwirkungsfreien Nahrungsergänzungen gegensteuern. So bekämpft man die Ursache
     der Krankheit und nicht das Symptom, wie das die chemischen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer machen. In der deutschen Medizin
     wird viel zu häufig vom Symptom her behandelt. Dabei lernt jeder Lehrling, dass man die Treppe von oben nach unten und nicht
     von unten nach oben kehrt. Meist klagt der Patient beim Arzt sein Leid, der Arzt hört ein Symptom heraus, zückt seinen Rezeptblock,
     verordnet ein Medikament gegen das Symptom – einzunehmen dreimal täglich   –, und der Nächste bitte. Nach der wahren Ursache wird viel zu selten geforscht. Manche Patienten nehmen vier, fünf oder sogar
     mehr Medikamente ein, dabei kann kein Arzt der Welt die Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von mehr als drei Medikamenten
     vorhersagen. Aber gegen diese Nebenwirkungen gibt es ja auch wieder Pillen   …
    Ein erhöhtes Stresshormon Cortisol kann und sollte man durch regelmäßige Entspannung (siehe Kapitel «Der innere Dialog   – Tyrann oder Kraftquelle?», S.   198   ff.) senken. Denn wenn man den ganzen Tag nur arbeitet, dann kann das kein Zeichen für Intelligenz sein! Jeder Maler, der
     das Werk seines Lebens malt, steigt auf die Leiter, um an seinem Bild zu arbeiten. Danach steigt er wieder herunter und betrachtet
     das Werk als Ganzes, bevor er weitermalt. Wir dagegen stehen nur noch auf der Leiter, ohne uns zwischendurch zurückzulehnen
     und unser Gesamtkunstwerk «Leben» als Ganzes zu betrachten. In |77| meinen Seminaren halte ich meine Teilnehmer immer wieder dazu an, «von der Leiter zu steigen», um zu entspannen und um die
     oft vernachlässigten Sinnfragen des Lebens zu klären. Antworten und Anleitungen geben wir dabei nur für die medizinischen
     Fragen, wie zum Beispiel das Überprüfen der

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