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Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten!

Titel: Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Havener
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wurde sogar später in einer Zeitung abgedruckt, der ich es nach meiner Rückkehr
     spontan anbot. In den zehn Tagen meines Aufenthalts war ich insgesamt viermal backstage bei meinem Idol. Ich weiß noch ganz
     genau, wie ich den Showroom im Hotel Caesars Palace durch den Künstlereingang verlassen konnte. Ich stand plötzlich allein
     an einer Kreuzung, warmer Wüstenwind wehte mir um die Nase, und ich spürte eine Gewissheit, die mich bis heute begleitet:
     «Was immer ich mir vornehme, ich werde einen Weg finden, es zu schaffen!» Dieser Augenblick, allein an dieser Straßenkreuzung,
     war für mich ein Schlüsselmoment. Ich wusste, wenn ich etwas richtig |141| wollte, würde es für mich keine Grenzen geben. In meinem Hotel angekommen setzte ich mich noch an die Bar, um eine Cola zu
     trinken. Ich brauchte einfach Ruhe, um mich wieder zu fangen. Die Bedienung schaute mich nur von oben herab an: Um eine Cola
     an der Bar zu trinken, müsste sie meinen Ausweis sehen. Sie habe den Eindruck, ich sei noch keine 21   Jahre alt. So ging ich also mit einem Interview meines damaligen Vorbilds – aber ohne Cola – auf mein Zimmer. Einige Grenzen
     gab es doch noch.
    Ich schreibe die Geschichte hier aus zwei Gründen nieder. Erstens: Ich erzähle sie einfach gern. Und zweitens: Hätte ich es
     nicht wenigstens versucht, ein Interview beim großen Meister zu bekommen, dann hätte ich David Copperfield ganz sicher nie
     kennengelernt. Wie oft schon haben Sie etwas, das Ihnen wichtig war, gar nicht erst versucht, weil Ihnen die Aussichten auf
     Erfolg zu gering erschienen? Wenn Sie etwas gar nicht erst beginnen, dann können Sie auch nicht erwarten, Glück in dieser
     Angelegenheit zu haben. So einfach wie wahr: Angenommen, Ihre Lieblingsband gibt ein Konzert in Ihrer Nähe. Die Karten sind
     innerhalb von Stunden ausverkauft, und Sie haben keine mehr bekommen. Sie können dann zu Hause bleiben und sich selbst bedauern.
     Sie können aber auch auf gut Glück zum Veranstaltungsort fahren und schauen, ob Sie noch eine ergattern können. Oder? Meine
     Frau und ich waren jedenfalls auf allen Konzerten, die uns interessieren – und kauften in den letzten fünf Jahren nicht ein
     einziges Mal eine Karte im Vorverkauf. Der Punkt, auf den ich hinauswill: Egal, ob die Chancen groß sind, etwas zu bekommen,
     oder nicht, Sie schaffen es fast immer, wenn Sie daran glauben. Denn wenn Sie selbst nicht davon überzeugt sind, wie wollen
     Sie denn dann einen anderen davon überzeugen? Unmöglich. Sobald Sie aber alles versuchen, dann haben Sie eine echte Chance
     auf Erfolg. Klappt es nicht, dann haben Sie auch nicht weniger als vorher. Sind Sie aber erfolgreich, dann fühlen Sie sich
     großartig. Erfolge ziehen |142| Erfolge nach sich. Die Kette wird sich nicht so leicht unterbrechen lassen.
    Ihre Überzeugungen sind also sehr wichtig für das, was Sie im Leben anpacken werden – und auch für das, was Sie nicht in die
     Hand nehmen. Ein Beispiel, das von wirklich allen Managementtrainern benutzt wird, um diesen Zusammenhang zu verdeutlichen,
     ist die Geschichte von Roger Bannister, dem erfolgreichen Sportler. Er lief im Jahr 1954 eine Meile in einer Zeit von 3   :   59,4   Minuten und durchbrach damit eine mentale Schallmauer. Bis zu dem Moment, in dem Bannister seinen damaligen Weltrekord aufstellte,
     galt es unter Leichtathleten nämlich als ungeschriebenes Gesetz, dass es einem Menschen unmöglich sei, eine Meile in weniger
     als vier Minuten zu laufen. Bannister allerdings weigerte sich, das zu glauben. Er gab alles. Nur so konnte er irgendwann
     seine sogenannte Traummeile laufen. Sehr interessant finde ich die Tatsche, dass Bannisters Rekord bereits wenige Wochen später
     erneut übertroffen wurde. Die alte Grenze, die bis dahin fest betoniert zu sein schien, existierte nicht mehr. Von nun an
     konnten auch andere Athleten ihre persönlichen Höchstleistungen in diesem Bereich erbringen. Wohlgemerkt: Die Grenzen bestanden
     nur in den Köpfen! Bannister hatte bewiesen, dass unsere Limits nicht allein von unserem Potenzial bestimmt werden, sondern
     auch in unserer Willenskraft verankert sind.
    Glauben Sie meine Behauptung noch nicht? Ein weiteres Beispiel dazu: In Indien kettet man junge Elefanten mit schweren Eisenketten
     an dicke Bäume, damit sie nicht weglaufen. Mit der Zeit reduzieren die Besitzer die Stärke der Kette. Während das Tier also
     immer größer und stärker wird, werden die Ketten immer dünner.

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